Schon bei Wein aus Griechenland fragen sich hierzulande viele: Gibt es dort denn anständige Trauben, gute Winzer, akzeptable Kellereien? Ja, gibt es. Einige sogar. Denn Retsina und Imiglikos stehen genausowenig für die griechische Weinkultur wie die Grillplatte Saloniki in der Taverna Kreta um die Ecke. Ich habe schon einige exzellente Tropfen verkosten dürfen, eine Liste der guten griechischen Kellereien findet ihr hier. Doch Wein aus Zypern? Der ist hierzulande komplett unbekannt. Zypriotische Restaurants kenne ich auch keine. Durch Zufall bin ich zu drei exzellenten Weinen gekommen, von denen ich einen heute vorstellen möchte: der Petritis. Dazu gab es bei mir schlicht und einfach eine Lachsforelle in Alufolie. Fisch und Wein – mehr braucht’s nicht.
Wer sich parallel oder vorab einen Überblick über Wein aus Zypern verschaffen möchte, dem empfehle ich den sehr guten und ausführlichen Artikel bei wein-plus.de sowie den Artikel bei Ernesto Paulis „Das Leben geniessen“-Weinblog. Vertreten wird der zypriotische Wein in Deutschland durch Wein aus Zypern. Doch zunächst zur Lachsforelle.
Lachsforelle in Alufolie
Das Gericht ist so einfach wie lecker, so schnell wie unkompliziert. Die Lachsforelle kaufte ich bei meinem Fischhändler auf dem Bauernmarkt um die Ecke. Den Fisch in fliessendem, kalten Wasser säubern, mit Zitronensaft säuern und salzen. Dann auf ein grosses Stück Alufolie legen. Vorsichtig den Bauchraum mit Kräutern füllen, nach Geschmack kann auch eine ganze Knoblauchzehe hinzugefügt werden. Für die Lachsforelle griff ich zum Topf mit frischem Koriander auf dem Balkon. Ein ganz feiner Geschmack! Auf den Fisch drei kleine Stückchen Butter legen, die Alufolie vorsichtig fast schliessen. Dann noch mit etwas Weißwein begiessen und die Alufolie komplett dicht verschliessen. Es sollte keine Öffnung vorhanden sein, so dass das Aroma in der Packung bleibt. Den Fisch dann etwa 20 Minuten bei 120°C in den Ofen schieben.
Der Petritis:
Zypern gehört zu den ältesten Weinquellen der Welt und birgt zahlreiche önologische Schätze. So findet man hier beispielsweise die autochthone Traubensorte Xynisteri. Es handelt sich dabei um die meist angebaute Weissweinsorte der Insel, die primär für die Vinifikation des gehaltvollen Dessertweins Commandaria verwendet und mit der dunklen Mavro-Traube vermischt wird. Xynisteri als Weisswein präsentiert sich wunderbar süffig mit einer guten Säurestruktur und viel Frische.
Der Petritis 2008 (13 %) der Kellerei Kyperounda ist ein gutes Beispiel für die Güte dieser Sorte. Aber auch für den starken Alkoholgehalt südeuropäischer Weißweine. Der daraus vinifizierte Wein, teilweise in Eichenholzfässern ausgebaut, eignet sich perfekt zu Fischgerichten aller Art, zu vegetarischen Gerichten oder einfach, um den Gaumen zu erfrischen. Noten von Limetten und Fleur de Sel dominieren die Aromatik, begleitet von einer leichten Eichenholznote, dezent toastig, buttrig.
Zum Einschenken habe ich übrigens erstmals meinen neuen Dekantierungs-Augiesser von Menu eingeweiht. So versprudelt der Wein schon beim Einschenken mit Luft und entfaltet viel schneller sein volles Aroma. So einen Ausgiesser gibt es natürlich auch via Amazon zusammen mit einem schicken Korkenzieher.