Frankreich ist Kulinarik. Genuss pur ist die Provence! Vive la Gourmandise! Die Gegend zwischen Lyon und dem Mittelmeer ist nicht nur von der Sonne verwöhnt. Die Böden und die Wetterverhältnisse sorgen in vielen Ecken der Gegend für optimale mikroklimatische Bedingungen für viele leckere Spezialitäten. Eine Kreuzfahrt durch Frankreichs Süden wäre also nicht perfekt, wenn es nicht auch ein Gourmet-Dîner geben würde. Die A-Rosa Stella begeistert mich auch in diesem Punkt. Das Schiff ist ein schwimmendes 4-Sterne-Hotel. Doch zum festlichen Menü zaubert die Chefköchin Silke Holz und ihre Küchenmannschaft Qualitäten hervor, die mit jedem 5-Sterne-Haus oder Sterne-Restaurant mithalten können. Dies Menü muss allerdings vorher reserviert werden, doch für mich war das keine Frage, das „Dine & Wine“ gehört zu meinem Programm.
Wohlgemerkt: Das Dine & Wine-Menü ist zwar ein edles Menü und die Gäste ziehen sich auch dafür etwas eleganter an. Doch es ist kein Käptns-Dinner mit Smokingzwang. Auf der A-Rosa ist auch dies Dîner entspannt und ungezwungen. Das Dine & Wine-Menü hat, so erklärt uns die Service- und Küchencrew, den Anspruch, durch Gegensätze die Geschmacksnerven zu reizen. Die korrespondierenden Weine sollen gezielt im Spiel mit den Aromen und Gewürzen der Speisen etwas provozieren.
- Amuse Bouche:
- Tartar von der Königskrabbe mit Pomello und Basilikum
- Mediterraner Schwertfisch mariniert in nativem Olivenöl und Sojasauce mit Fenchel Confit
- La Vieille Ferme Rosé 2011, Côtes du Ventoux
- Basilikum Zucchini mit Mandelmilch und gebratener Riesengarnele
- Perrin Réserve blanc 2011, Côtes du Rhône
- Lammrücken und -schulter mit Lorbeerblättern, Aubergine, und geschmorten Kartoffeln
- Perrin „Peyre blanche“ 2010, Cayranne
- Erdbeere an „Macalong“, kristallisierter Salbei
- Perrin Muscat de Beaumes de Venise 2010
Vorspeise:
Fischgang:
Hauptgang:
Dessert:
Leider habe ich vergessen, Amuse Gueule und Vorspeise zu fotografieren, doch seid versichert, es war sehr lecker. Die Herausforderung für den Gaumen bestand hier im Rosé zur Sojasauce und auch dem eher süßen Confit. Sehr gut gelungen, war mal was anderes.
- Basilikum Zucchini mit Mandelmilch und gebratener Riesengarnele
- Perrin Réserve blanc 2011, Côtes du Rhône
Bei diesem sehr leichten Gang harmonierten die Zucchini mit der geschmacksintensiven Mandelmilch und dem Garnelchen. Der Wein hingegen war in diesem Gang etwas sehr dominant.
- Lammrücken und -schulter mit Lorbeerblättern, Aubergine, und geschmorten Kartoffeln
- Perrin „Peyre blanche“ 2010, Cayranne
Ein Duett, wie es derzeit überall en vogue ist: Etwas lange Geschmortes und etwas Kurzgebratenes vom gleichen Tier. Ist sehr fein, sehr lecker, nur irgendwie wird diese Kombination jetzt in jedem Menü kredenzt. Das Lamm hier war jedenfalls herrlich rosa und wunderbar gut gelungen. Aubergine und Kartoffeln passten bestens dazu. Was sollte hier jetzt provozieren?
- Erdbeere an „Macalong“, kristallisierter Salbei
- Perrin Muscat de Beaumes de Venise 2010
Was ein „Macalong“ sein soll, weiss ich immer noch nicht, auch Guuuugel konnte mir bisher nicht helfen. Etwas Philippinisches? Der Salbei jedenfalls kontrastierte sehr angenehm zu den Erdbeeren. Dennoch denke ich, dass Grünzeug nichts im Dessert zu suchen hat – abgesehen vom Minzblättchen. So ein Salbei gehört zum Saltimbocca, nichts ins Dessert. Aber es sollte ja eben auch provozieren. Gut gemacht. Der Dessertwein war perfekt.
Eine süße Überraschung zum Espresso: ein kleiner Schokoladenkuchen. Liebeskummer oder Heimweh? Dann hilft dieser Schokokuchen! Lecker!
Alles in allem also ein sehr angenehmer Abend mit guter Unterhaltung und perfekten Erklärungen durch die Servicecrew. Kompliment an Hoteldirektor Andreas Reinelt, Küchenchefin Silke Holz und Team! Während wir auf der Passage zwischen Lyon und Avignon durch Frankreich durchgefahren sind, war das ein wirklich sehr toller Abend.
Disclaimer: Zu der Reise wurde ich von A-ROSA eingeladen. Herzlichen Dank dafür! Alle Artikel beruhen auf meiner eigenen Erfahrung und meiner ganz persönlichen Meinung.