Beats & Burger im Wohnzimmer, das ist der coole Einstieg in ein neues Hotelkonzept. Fette Bässe aus den Boxen, gut gemachte Hamburger mit frischen Zutaten, dazu eine ordentliche Portion Pommes sowie selbstgemachte Saucen, garniert mit interessanten und unterhaltsamen Hotelgästen in einer Lobby-Bar, die eher wie ein Wunsch-Wohnzimmer aussieht, so empfängt uns das Soulmade Hotel Garching. Wir sind zum Kennenlernen eingeladen in einem Hotel, das das erste einer künftigen kleinen Kette sein soll. Ein Home away from Home.
Im Münchner Vorort Garching gelegen, könnte man denken, dass der Gast hier etwas ab vom Schuss sei. Doch weit gefehlt. Das Soulmade Hotel liegt keine zehn Fußminuten von der U-Bahnlinie 6, die Garching mit der Münchner Innenstadt verbindet, in einem ruhigen Wohnviertel. Der Garchinger Ortskern hat sich in den letzten Jahren deutlich gemausert. Die Gebäude des Standortes Garching der Technischen Universität München sind nicht weit entfernt, ebenso die Münchner Standorte von General Electric, Apple, Microsoft und vielen anderen weltweiten Konzernen. Und Garching ist vom Flughafen München nur einen Katzensprung entfernt. Ein Einkaufszentrum stand hier zuvor, das nicht mehr genutzt wurde, in einer Gegend, in der ein Hotelbedarf bestand. Ein idealer Platz also. In unseren Augen mit grossem Erfolg. Einer weiteren Expansion in einem stark wachsenden Segment steht nunmehr nichts im Wege, zumal Hotelkonzerne wie Accor, Citadines & Co. jetzt in den deutschen Markt drängen.
Zuerst könnt Ihr Euch gern mein Zimmer im Soulmade Hotel Garching anschauen:
Soulmade Hotel Garching: Der Living Room – mehr als eine Lobbybar
Einchecken, einatmen, tief einatmen: Hotelzimmer mit Zirbenholz-Täfelung wirken auf mich immer sehr erholsam. Beim Soulmade Hotel Garching stellt sich dieses Wohlgefühl bereits ein, als ich das Hotel betrete. Ich komme an. Ich atme aus. Ich sehe auf den ersten Blick: Das ist kein normales Hotel. Eine Rezeption? Fehlanzeige! Eine Bar? Fehlanzeige! Ein Tisch mit einem Empfangsmitarbeiter? Fehlanzeige! Stattdessen stehen rechts von der Eingangstür moderne Check-in Automaten zur Selbstbedienung. Doch wird der Gast nicht komplett allein gelassen. Einer der immer anwesenden, herzlichen und dienstbaren Geister steht sofort neben mir und erklärt mir den Check-in Prozess. Außerdem fragt er mich sofort, ob ich das erste Mal im Soulmade bin und erklärt mir gleich den Lobbybereich und das Hotel.
Gleich hinter den Check-in-Automaten ist ein Hotelshop. Der kleine Laden heisst bezeichnenderweise „Emma“. Ja, der Tante-Emma-Laden hat hier seine moderne Renaissance. Hier findet der Gast aber auch wirklich alles, was er zum Übernachten, zum Wohnen auf Zeit braucht. Und alles ist nachhaltig in Bio-Qualität verfügbar. Das meiste, leider nicht alles, kommt auch aus der Region. Der liebevoll bestückte, hauseigene Store bietet auf überschaubarem Raum alles an, was man auf Reisen und längeren Aufenthalten in einer fremden Stadt so braucht: von der vergessenen Zahnbürste aus Bambus über Lebensmittel, Getränke und kleinen Leckereien von vornehmlich umgebungsnahen Manufakturen und Produzenten bis hin zum Radiergummi und Mitbringsel für die Daheimgebliebenen wurde hier an alles gedacht.
Im Eingangsbereich fällt mir eine Uhr auf, die auf den ersten Blick kaputt ist. Nein, ist sie nicht. Es ist ein Kunstobjekt, eine Zeitinstallation, die den Spirit des Hauses benennt: ein großes Zifferblatt an der Wand, beide Zeiger stehen am Boden nebeneinander und über all dem steht der Schriftzug „timeless… is only the presence“. Ich fläze mich gleich mal in die extrem bequeme und imposante Sitzgruppe darunter und bestelle mir einen Burger mit Pommes.
Übergangslos gleitet mein Blick weiter in den offen gestalteten, einladenden Living Room. In anderen Hotels würde das Lobbybar oder Restaurant heissen. Hier ist das Herzstück des Hauses bewusst als Wohnzimmer gestaltet: ein rund 300 Quadratmeter großes Wohlfühlareal in Wohnzimmer-Anmutung mit offenem Kamin, offener Kücheninsel und bodenhohen Regalelementen aus dunklem Holz. Mit Sofa- und Sitzlandschaften, die nur darauf warten, dass man Platz nimmt. Mit Ohrensesseln, in denen sich der Gast wie umarmt fühlt. Mit Sitzinseln und Arbeitsnischen zum Coworken inklusive Flat-TV, kostenlosem Wifi, Hubs und allen technischen Anschlüssen, die die digitale Gesellschaft braucht. Und mit jeder Menge ausnehmend schöner Atmosphäre.
Dieser Platz sagt mir mehr als viele Worte. Wir allem auch über die Menschen, die dort arbeiten: hat das gesamte Soulmade-Team an sich den Anspruch, seinen Gästen in der Zeit ihres Aufenthaltes ein „Zuhause Gefühl“ zu vermitteln und wahrhaftige Hosts, sprich Gastgeber, mit Freude und aus Überzeugung zu sein. Darum werden Gäste im Soulmade auch ein Stück weit anders empfangen: herzlich, aufgeschlossen und authentisch. Nicht förmlich und nach Corporate Standards. Die Soulmade Hosts begegnen dem Besucher auf Augenhöhe und individuell, hat doch jeder Mensch seine eigene (Reise)-Geschichte, sein eigenes Wohlfühl-Barometer und seine eigene, bevorzugte Ansprachs-Ebene.
Für diese Form des Umgangs steht auch die Tatsache Pate, dass im gesamten Haus das Team seine Gäste ausschließlich mit Namen anspricht und diese auch nicht untereinander als Zimmernummern kommuniziert werden. So entsteht eine eigene, eine andere Qualität des Umgangs zwischen Team und Gast, ein neues Miteinander. Man lernt sich besser kennen, tauscht sich zwangloser aus und lässt sich dabei gegenseitig immer den gebotenen Respekt, Zeit und Raum.
Raum ist im Living Room reichlich vorhanden: hier gibt es keine Wände, keine künstlichen Blicktrenner. Hier laufen die verschiedenen Bereiche Check-in, Bar, Küche und Cocooning fließend ineinander über und auch das Grundmaterial des Hauses, Holz, findet sich in mannigfaltigen Einrichtungsgegenständen und vielen kleinen Details in der Kombination mit natürlichen Materialien wieder.
Das Interior ist lässig, entspannt, großzügig und modern. Sanfte Farben treffen auf coole, aber bequeme Möbel. Jede Menge Kerzen, ein Kamin sowie unterschiedliche Lichtinseln laden zum Rückzug, zum vertrauten Gespräch oder zu Besprechungen ein. Der Living Room atmet Transparenz und Flexibilität. Jeder findet hier seinen Platz zum Frühstücken, Arbeiten, Lesen, Gedanken schweifen und sich in den Augenblick hineinfallen lassen – ein Momentum, das neben den gewählten Stoffen und Strukturen gerade auch durch die Einrichtungsgegenstände verstärkt wird.
Gesammelte Objekte aus unterschiedlichen Jahrzehnten und aus aller Herren Länder zieren die hohen Bücherregale: alte Schreibmaschinen, Apothekergläser, Brettspiele, Sanduhren und weitgereiste Koffer stehen Seite an Seite neben bereits gelesenen Büchern. Gegenstände, die schon auf Reisen waren, die bereits durch so manch andere Hände gegangen sind und die im jetzigen Zusammenspiel für ein schönes, tiefes Wohlgefühl sorgen und ein Ambiente schaffen, welches es dem Gast leicht macht, das Haus-Credo zu leben: Ankommen. Ausatmen.
Dem Besucher wird schnell bewusst: hier gibt es mehr zu sehen, zu erleben und zu leben als ein konventionelles Business-Hotel seinen Gästen, die hier von einem Tag bis zu einem Jahr verbringen können, zu bieten hat. Der Entwickler dieses Hotel-Konzepts und Inhaber des Hauses, Thomas Schlereth, hat sich hierfür gemeinsam mit seinem Team mit jedem Detail befasst. Sein Ziel war es, eine vollkommen neue Erfahrung als Gast möglich zu machen.
Im Soulmade ist der Wunsch beherbergt, sich als Gast in einem Umfeld wiederzufinden, welches über den klassischen Hotel-Aufenthaltsraum hinausgeht und ein Stück weit zum Lebensraum wird. Ein Raum, der den Gästen die Möglichkeit gibt, so zu leben und sich so zu bewegen, wie sie es von zuhause kennen: ungezwungen, natürlich, authentisch. Ein Raum, der sich unaufgeregt anbietet und nachhaltige wie urbane Elemente vereint – ein Gedanke, der bereits im Werdegang von Thomas Schlereth begründet liegt. Schon als Kind öfter und lieber draußen als drinnen, lebt und schätzt er von jeher die Natur und hat sich immer mit nachhaltigen Bauweisen beschäftigt.
Soulmade Hotel Garching: Die „Baumhäuser“
Nachhaltigkeit und Achtsamkeit sind heute gerne benutzte Begriffe. Für Hotelinhaber Thomas Schlereth bedingen sie sich gegenseitig. „Nachhaltig kann nur leben und sein, wer achtsam ist“, sagt er. „Und wenn man achtsam lebt, zieht das ein hohes Maß an Nachhaltigkeit nach sich.“ Für sein Hotel heißt dies, dass dem Bau, der Herkunft der Materialien und ihrer Verwendung bis hin zum kleinsten Detail unendlich viel Aufmerksamkeit und Hingabe geschenkt wurde, um den Gästen das höchst- mögliche Maß des „Zuhause-Gefühls“ zu bieten. Damit dies auch überall spürbar und möglichst intensiv erlebbar ist, betritt der Gast vom Living Room aus über bewusst dezent gestaltete Flure eines von 139 Apartments, oder besser gesagt, eines von 139 „Baumhäusern“: ein Bild das der Hausherr bei der Umsetzung der Zimmer ganz bewusst vor seinem inneren Auge hatte. Und in der Tat: man fühlt es, riecht und spürt es. Das Atmen fällt leichter, der würzige Waldgeruch streichelt die Nase und einen Moment lang vergisst man die Stadt und genießt die Illusion, einen Auszug ins Freie unternommen zu haben.
In den Zimmern aus Holz, die in die beiden Kategorien Einzel Business und Junior Suite mit je voll ausgestatteter Kitchenette aufgeteilt sind, finden sich Betten aus Eschenholz mit atmungsaktiven Naturmatratzen für höchst erholsamen und gesunden Schlaf. Die Einrichtung in Naturtönen ist zurückhaltend aber urban. Bodentiefe Fenster lassen die Grenzen von innen nach außen verschwinden. Die Wände geben ihren angenehmen Holzduft ab, hochwertige Naturmaterialien finden sich überall im Raum, so dass man am liebsten mit den Händen sehen möchte, einseitig angebrachte Strohtapeten sorgen für ein zusätzlich heimeliges Raumklima mit höchster Stilnote, und überhaupt, sind die großzügigen Räume einfach einladend und zum Einziehen schön.
Und dazu zählen auch vermeintliche Kleinigkeiten wie die automatisch angehenden Nachtlichter, sobald der Besucher mit seinen Füßen den Boden berührt, der Ambilight TV, der nachweislich die Augen entspannt und die kleine French Press, die in der Küche neben frischen Kaffeebohnen und der Kaffeemühle steht und dem Gast die Möglichkeit gibt, morgens seinen (Direct Trade) Kaffee per Hand selbst zuzubereiten, so dass man den Tag mit einem kleinen, schönen Ritual beginnt.
In unseren Augen setzt dieses neue Longstay-Aparthotel um, was vielen Mitbewerbern im Markt fehlt. Das Konzept der Boardinghäuser, die Idee des Temporären Wohnens ist hier völlig neu interpretiert. Eine junge Zielgruppe wird angesprochen – doch auch die Älteren fühlen sich hier wohl. Es entsteht fast automatisch ein Miteinander, nicht das übliche Nebeneinander, das in allen Hotels vorherrscht. Hier kommen die Gäste automatisch miteinander in Kontakt und unterhalten sich. Und egal wie digital wir mittlerweile alle geworden sind, zu einem guten Buch greifen wir doch immer gern. So liegen überall Bücher aus, die antiquarisch gekauft wurden. In fast jedem Buch findet sich eine Postkarte, ebenso antiquarisch erstanden, die schon mal von irgendwem als Urlaubsgruß an die lieben Verwandten gesandt wurde. Man fühlt sich sehr schnell daheim mit so einem nostalgischen „Lesezeichen“. Und während der Partner bereits schläft oder noch in die Glotze schaut, macht man es sich selbst auf der kleinen Bank hinter dem Bett bequem und liest noch ein paar Seiten.
Gleichzeitig sind die Betten so bequem, es schläft sich so ideal darin, dass man morgens auch gar nicht erst aufstehen will. Der Blick schweift nach vorne, durch das Fenster ins Grüne und wir erholen uns von einer anstrengenden Woche, einer langen Nacht bei Beats & Burgern.
Das Badezimmer ist sehr genial platzsparend eingebaut. Eine Schiebetür trennt es ab vom Schlafzimmer. Mittig das Waschbecken, rechts das Klo, links die Dusche, die Seifen und Duschbäder sind ebenfalls alle nachhaltig, dazu noch in Nachfüllflaschen und nicht im Wegwerfbehälter.
Soulmade Hotel Garching: Fitness und Meetings
Über den Hotelflur erreichen wir den Aufzug und fahren hinunter in den Fitnessraum. Fitnessraum? Aber das sieht doch ganz anders aus! Denn das Soulmade bietet seinen Gästen erstmalig ein „Pavigym“. Statt klassischer Fitnessübungen wird der Fokus auf „Functional Training, Yoga, Pilates oder TRX“ und auf Übungen zur Stabilisierung und Gesunderhaltung des Körpers gelegt. Der Unterschied zu klassischen Trainingsmethoden liegt darin, nicht die reine Muskelkraft sondern die tatsächliche Leistungsfähigkeit zu steigern und dabei das Verletzungsrisiko zu minimieren. Und das bei jeder Menge Spaß und Trainings-Effizienz. Allerdings wird der Hotelgast auch hier nahezu „gezwungen“, sich mit den anderen Gästen zu unterhalten. Denn die Geräte versteht man nicht auf den ersten Blick. Man muss sich mit der Anleitung auseinandersetzen, sich gegenseitig helfen und hat so sehr schnell sehr viel mehr Spaß zusammen beim Ausprobieren dieses doch sehr neuen und extrem ungewohnten Sportstudios.
Das Living Room-Konzept ermöglicht Tagungen und Besprechungen in allen Varianten: vor einem Bildschirm oder auf der Couchlandschaft vor dem Kamin. Wer in Ruhe meeten möchte, für den gibt es im Soulmade drei separate Besprechungsräume für je ca. 10 Personen: Meet One, Meet Two und Meet Three mit pro Raum, unterschiedlich gestalteten, flexiblen Bestuhlungen: vom klassischen Konferenztisch hin zu bequemen Sitzmöbeln und -säcken, großen Kissen und Sitzbällen mit Papier-Block-Tischen auf Rollen. Große 65″ Flatscreens, sämtliche Anschlüsse und Technik sind in jedem Meetingraum eingebaut.
Fazit:
Im Soulmade wird der konzeptionelle Gedanke neu gedacht und weiterentwickelt, sich als Tages- oder Langzeitgast in einem Umfeld wiederzufinden, das über den klassischen Hotel-Aufenthaltsraum hinausgeht und ein Stück weit zum Lebensraum wird. Ein Raum, der den Gästen die Möglichkeit gibt, so zu leben und sich so zu bewegen, wie sie es von zuhause kennen: ungezwungen, natürlich, authentisch. Darum bietet das Haus statt konventioneller Hotelzimmer, Apartments mit voll ausgestatteter Kitchenette, sogenannte „Serviced Apartments“, die alle Annehmlichkeiten eines Hotels bieten, aber mit Mehrwert. Neben der hohen Aufmerksamkeit, die dabei dem Bau, der Herkunft der Materialien und ihrer Verwendung gewidmet wurde, liegt der Fokus auf der Vermittlung des „Zuhause Gefühls“ für den Gast. Und das gelingt dem Soulmade Hotel Garching wirklich extrem gut. Wir sind gespannt, welchen Standort sich das Soulmade für sein zweites Haus aussuchen wird.
Bei den Nachbarn von ganz-muenchen.de schaut es so aus:
Service:
- Soulmade Hotel Garching
- das Soulmade Hotel Garching direkt buchen
Das schreiben die anderen:
- Toureal: Ein überraschend anderes Hotel
- Claudia on Tour: 24 Stunden München und perfekt schlafen im Soulmade
- ganz-muenchen.de: das erste (Business)-Hotel aus Holz
- The Blogger Clan: Ein Hotel für die Seele – das SOULMADE
- AHGZ: Ein Hotelprojekt mit Herzblut
- Süddeutsche: Im Hotel daheim
- Abendzeitung München: Ein alter Baustoff kehrt zurück: Endlich: Holz für die Münchner Hüttn!
- Business Traveller: SOULMADE – ein Zuhause, nur woanders
- Cube: Willkommen Zuhause
- Lohas: Ein Hotel aus Holz