Ein Bloggerevent als Einstand: Diese moderne Version, sich in einer Stadt bekannt zu machen, seine Qualität zu zeigen, seine Visitenkarte abzugeben ist kreativ, neu und sehr sympathisch. Anton Gschwendtner hat vor mittlerweile bald schon einem Jahr den Posten als Chef de Cuisine im Restaurant Délice La Brasserie im Sofitel München Bayerpost übernommen und gleich ein paar Blogger zum mitkochen eingeladen. Wir waren dabei und nehmen Euch gern auf diese Genussreise mit.
Warum erst jetzt so spät? Weil ich im letzten Jahr im April, Mai und Juni fast unentwegt auf Recherchereisen für Euch war. Und ich all‘ diese Themen, die ich da so angesammelt habe, Euch noch berichten möchte. Schliesslich war jede Reise, jedes Essen davon ein sehr spezielles Erlebnis. Und ist es wert, hier erzählt zu werden. Insbesondere dieses „Dinner mit Anton“ in der Délice La Brasserie im Sofitel München Bayerpost mit Anton Gschwendner.
Sofitel München Bayerpost: Blogger kochen mit Spitzenkoch
Bei einem Bloggerdinner darf man sich nicht einfach fein an den Tisch setzen, sondern muss auch mal Hand anlegen. In Zweierpaaren wurden nach und nach die Gerichte zubereitet, so dass wir alle etwas zu tun hatten, aber auch genügend Zeit hatten, uns zu unterhalten und die fünf Gänge zu geniessen. Gemeinsam kochten, quatschten und genossen also Easywriters, David und Martin, The Golden Bun, Der Mut Anderer, Tellerschubser, Bushcooks Kitchen, sowie Das Münchner Kindl, Mucbook, Biancas Blog, Dinner mit Anton, Culinary Pixel.
Sofitel München Bayerpost: Anton Gschwendner – die Hoffnung auf Michelin-Sterne
Doch wer ist dieser Anton Gschwendner, der uns im vertrauten „Du“ zum „Dinner mit Anton“ einlädt? Wir blicken mal geschwind in seine Vita: Erste Küchenerfahrung sammelte Anton Gschwendtner, im Anschluss an seine Ausbildung im Forsthaus am See in Possenhofen, im Hotel Bareiss in Baiersbronn und im italienischen Restaurant Aquarello in München.
Seine Berufung führte ihn dann zu Johann Lafer ins Restaurant Le Val d’Or, zu den legendären Petermans Kunststuben in die Schweiz und zuletzt als Sous Chef in das Restaurant Atelier Garden in München. Seine Fachkenntnisse erweitert der junge Koch stetig, wie etwa bei einer vierwöchigen Stage bei den Sterneköchen Harald Wohlfahrt und Christian Jürgens sowie mit seiner erfolgreich abgelegten Prüfung als Küchenmeister 2011. Der junge Koch bezeichnet seinen Stil selbst als kreativ, aber klassisch. Und das beweist er uns.
Leider kam ich etwas verspätet zum Dinner, da ich auf der Rückreise von der Franciacorta noch im Stau bei Kufstein/Kiefersfelden (wo sonst?!) stecken blieb und daher das Begrüßungsglas Champagner an der Isarbar verpasste. Nun, ich verpasste eigentlich nur die Isarbar zur Begrüßung. Kaum hatte ich Platz genommen, stand das Glas Champagner sowie der erste Gang und das erste Glas Wein vor mir. Außerdem wurde ich gleich dem Dessertgang zugeteilt.
Unser 5-Gänge-Menü bestand aus:
Aal geflämmt mit grünem Apfel und rote Beete
Spätburgunder 2012, Weingut Grafen Neipperg, Württemberg
Aal abgeflämmt ist eine tolle Idee, so kommt der Fisch leicht angewärmt auf den Teller und entwickelt noch mehr Aroma.
Karottentatar mit Ginkoeistee und Radieschen
Grüner Veltliner 2014, Markowitsch, Carnuntum, Niederösterreich
Gewolfte Karotten sowie knackig gegarte Babykarotten mit Radieschenscheiben mit einem Eistee-Aufguss am Tisch. Ein sehr schöner veganer Gang.
Carabinero mit Avocado und Tomate
Domino Bianco Riserva 2011, Marchesi di Frescobaldi, Toskana
Diese Carabineros waren schon pur auf dem Blech verführerisch gut, dieses Gericht war einfach exzellent, es passte alles wunderbar zusammen. Ein nicht nur farblich toller Gang. „Tellerschubser“ Harald hatte vorher die Avocadocreme so perfekt in Spiralen auf die Teller gezaubert – mit Hilfe eines Plattenspielers unter dem jeweiligen Teller.
US Chuck Edge Flap mit Mais und Spinat,
Artezien 2012, D.M. Hess Mendocino County, Kalifornien
Das vorab sous-vide gegarte Steak war nur kurz auf dem Grill. Absolut perfekt! Ein Hochgenuss!
Erdbeere und Rhabarber mit Valrhona Dulcey
Perrier-Jouët Blason Rosé, Champagne
Die rosa Zuckerwatte, hergestellt mit einer kleinen Zuckerwatte-Maschine, durfte ich dann drehen. Ein sehr schönes, leichtes, frühsommerliches Dessert mit einer angenehmen Süße.
Sommelier Markus Hirschler kennt sich nicht nur exzellent aus mit den Weinen aus seiner österreichischen Heimat. Seine korrespondierenden Kreszenzen passten zu jedem Gang absolut grossartig. Er ist der perfekte Partner für Anton Gschwendner, die beiden ergänzen sich vorzüglich.
Den Absacker genossen wir alle zusammen dann noch in der Isarbar des Sofitel München Bayerpost.
Ein grosses DANKE! geht auch an den perfekten Service des Délice La Brasserie. Das war echt super, was Ihr geleistet habt!
Das Délice La Brasserie gehört für uns auf jeden Fall zu den Kandidaten für einen Michelin-Stern in München. Anton Gschwendner hat mit seiner Reihe „The Link“ dafür auch einen hervorragenden Grundstein im Sofitel München Bayerpost gelegt: Er lädt immer wieder Kollegen ein, die zu den ganz Grossen gehörten, so etwa 3-Sterne-Koch Christophe Mueller, der das Restaurant von keinem Geringeren als Paul Bocuse übernommen hat. Anton Gschwendner ist auf dem besten Wege, einer der Ihren zu werden. Wir wünschen ihm dabei viel Glück und hoffen seine Küche noch einige Male mehr geniessen zu dürfen.
Ganz herzlichen Dank an das Team des Sofitel München Bayerpost, das Team rund um Anton Gschwendner im Délice La Brasserie für die Einladung!