Bitte einsteigen! Ab Mitte Dezember sausen Skihasen, Pistensäue und andere Touristen und Einheimische mit modernster Seilbahntechnik und via stylischen Bahnstationen auf den Gaislachkogl bei Sölden. Die Bergbahnen Sölden präsentierten Anfang dieser Woche in der Allianz Arena eine Kabine der neuen Bergbahn. Groß, geräumig, fast luxuriös mit feinen Sitzbankbezügen und Flatscreen für das Informationssystem. Bis zu 35 Personen können in so einer Gondel gleichzeitig hochfahren. Im Sommer ist hier auch genug Platz für Fahrräder. Die Kapazität soll letztlich bei bis zu 2.600 Personen pro Stunde liegen. Der Architekt Johann Obermoser gestaltete drei Seilbahnstationen im Tal, in der Mitte und am Berg, der Seilbahnhersteller Doppelmayr konstruierte eine Kombination aus einer Einseilumlaufbahn und neuartigen 3-S-Bahn, die mit nur wenigen Stützen grosse Entfernungen überwinden kann.
Die Gemeinde Sölden lässt sich das ganze Projekt etwa 38 Millionen Euro kosten. Ziel war es, faszinierende Architektur mit innovativer Technik und viel Komfort für die Skifahrer zu verbinden. Besonders auffällig ist die extravagante Architektur der drei Stationen. Elegant geschwungene Stahlskelette, die von einer transparenten, reißfesten Kunststofffolie umgeben sind, verschaffen ungewöhnlichen Durchblick auf die Struktur und auf das aufwändig konstruierte Innenleben.
Von der futuristisch gestalteten Talstation auf 1.363 m Höhe fährt man in nur 6,7 Minuten zur Mittelstation auf 2.174 m Höhe und gleitet mit der achtsitzigen Gondel in das halbrunde durchsichtige Gebäude, wechselt auf die 3-S-Bahn, deren Gondeln mit Platz für 30 Personen nach 5,5 Minuten die Bergstation auf 3.040 m erreichen. Besonders eindrucksvoll ist die Fahrt mit der 3-S-Bahn. 3-S steht für die 3-Seil-Technik, bei der zwei Tragseile und ein Zugseil zum Einsatz kommen. Die 3-S-Bahn ruht auf drei riesigen Stützen mit Abständen bis zu 1.200 m. Bei der Fahrt in einer der 9 Gondeln hat man das Gefühl, über den Gipfeln der Ötztaler Alpen zu schweben.
Mit dem kompletten Neubau der drei Stationen und der beiden Seilbahnen nützen die Söldener die Gelegenheit, zahlreiche eindrucksvolle Komfortinnovationen einzubauen. Der Weg zur Gondel wird am Gaislachkogl so bequem wie nie zuvor. Das beginnt bereits bei der Talstation. Hier erreicht man den Einstieg in die Gondeln über seitlich verlaufende Rolltreppen oder einen Lift. Wer an der Mittelstation auf die Piste will, fährt ganz entspannt auf einer leicht abschüssigen Rampe los. Vorher sollte man sich jedoch Zeit nehmen, das 190 m² große Panoramafenster im Stationsgebäude mit grandiosem Blick auf die Stubaier Alpen zu erleben. Zur zweiten Sektion kommt man auf derselben Ebene und spart sich umständliche Treppen.
Wer dann oben in die futuristisch anmutende Bergstation schwebt, kommt mit wenigen Schritten direkt zum Bergrestaurant „TreMilla“ und zur Big-3-Aussichtsplattform. Big-3 heißt die Plattform übrigens, weil Sölden als einziges Skigebiet Österreichs gleich drei Dreitausender als Skiberge bieten kann. Das Panorama mit Blick auf die Ötztaler Gipfelwelt und das Skigebiet mit seinen 150 Pistenkilometern ist jedenfalls eine längere Pause am Gaislachkogl wert. Die beiden neuen Seilbahnen am Gaislachkogl mit ihrem Avantgarde-Design haben beste Aussichten, eine Art Wahrzeichen und Werbesymbol für Sölden zu werden und damit die Spitzenposition des Skigebiets zu unterstreichen.
Die 3-2-Bahn weist bemerkenswerte Dimensionen auf. So beträgt der längste Abschnitt zwischen den zwei Stützen 1.200 Meter, Stütze 3 – die letzte Stütze vor der Bergstation – misst 50 Meter in der Höhe und 50 Meter Länge. Die Stütze 3 wird auf Permafrost gegründet. Wegen der zu erwartenden Setzungen und Verschiebungen des vereisten Bodens wurden die Fundamente der Stütze 3 in den Richtungen längs und quer zur Bahnachse um jeweils 60cm verschiebbar gebaut. Zusätzlich sind die sechs Fundament-Teile einzeln um bis zu 60cm anhebbar. Damit ist es langfristig möglich die Bewegungen des Berges auszugleichen und den Betrieb der 3-S-Bahn zu gewährleisten.
Mehr Infos gibts hier bei den Bergbahnen Sölden. Einen Überblick über das Skigebiet gibt Skiresort.de.