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Schloss Trautmannsdorff: Wo Kinder und Erwachsene Spaß am Lernen haben

by Götz A. Primke

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Kaiserin Sissi machte hier Urlaub. Heute ist es ein witzig gestaltetes Museum. Und ein spannender Botanischer Garten: Das Schloss Trautmannsdorff liegt malerisch etwas oberhalb von Meran und blickt über das gesamte Tal von Passer und Etsch. Als Kind fand ich Botanische Gärten immer total langweilig. Doch die Gärten, die hier an den Hang hingezaubert wurden, sind eine richtige Erlebnislandschaft. Hier können sich Kinder austoben – und Groß und Klein lernen Einiges dazu. Ideal für einen Familienurlaub.

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Dabei existiert dieser Dreiklang aus Sissi-Museum, Südtiroler Landesmuseum und Botanischem Garten erst seit etwa zehn Jahren. Wer früher schon in Meran und Umgebung war, stellt schnell fest, dass Meran deutlich jünger und moderner geworden ist. Die Südtiroler Landesverwaltung eröffnete im Inneren des Schlosses Trautmannsdorff das „Touriseum“, ein nach eigenen Worten „vergnügliches Erlebnismuseum“. Außerdem erzählt eine Dauerausstellung mit integriertem Hörspiel von den Aufenthalten von Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn auf Schloss Trautmannsdorff. Und in den herrlichen Gartenanlagen rund um das Schloss fand der Botanische Garten Merans seinen Platz. Auf dem zwölf Hektar großen Areal wurden vier Zonen geschaffen, die fließend ineinander übergehen: Waldgärten, Sonnengärten, Wasser- und Terrassengärten und die Landschaften Südtirols. Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff wurden als Schönster Garten Italiens 2005 ausgezeichnet.

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Im Museum selbst beleben lebensgroße Figuren, witzige Modelle und ein kleines Theater die doch zeitweilig – vor allem für Kinder – dröge Materie. Der Weg durch die 20 Räume des Touriseums steckt voller Überraschungen. Kurzweilig wird die Geschichte des Tourismus im Alpenraum, vor allem in Südtirol dargestellt. Also eigentlich auch eine Pflichtveranstaltung für Tourismus-Studenten. Anhand einiger Stationen wird die 200-jährige Geschichte des Tourismus von Poststation und Schutzhütte in den Alpen bis hin zu den heutigen Hotels erzählt.

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Dass Schloss Trautmannsdorff zu den beliebtesten Ausflugszielen Südtirols gehört, verwundert mich nicht. Die Gärten versammeln mehr als 80 bunte Gartenlandschaften aus aller Welt auf einer Fläche von 12 Hektar. Durch die Hanglage und das mediterrane Klima Merans begünstigt, können Pflanzen der verschiedensten Vegetationszonen dargestellt werden. Eine besondere Attraktion ist die australische Wollemie (Wollemia nobilis), ein immergrüner Urzeitenbaum, der wie ein Juwel mit einem Stahlkäfig geschützt wird.

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In einem permanenten Auf und Ab wird der Besucher durch die Pflanzenwelt geführt und lernt, sieht, riecht, fühlt, was wo wie wächst. Für empfindlichere Pflanzen gibt es ein paar Gewächshäuser, durch die der Pfad hindurchführt. Außerdem machen Erlebnisstationen den Rundgang noch spannender, wie etwa diese Seilbrücke:

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DerWaldhof2_Voellan_Okt_2009_110Wer sich ganz hoch hinaus begibt, dem eröffnet sich ein geniales Panorama. Doch dafür ist etwas Mut gefordert, nicht jeder wird sich hier auf diese geniale Konstruktion wagen. Kein gerinerer als der Südtiroler Stararchitekt und Designer Matteo Thun hat hier den „Gucker“ für schwindelfreie Besucher entworfen. Die zu 95 Prozent sichtdurchlässige Plattform in Form eines Binokels vermittelt das Gefühl, frei in der Luft zu schweben. Der Matteo Thun’sche Gucker bietet eine atemberaubende Aussicht auf das Etschtal, Meran und die umliegende Bergwelt. Von hier oben läßt sich erahnen, wie sich vielleicht auch Andreas Hofer, der Sandwirt aus dem Passeier Tal, das gleich ganz in der Nähe liegt, gefühlt haben mag, wenn er in seinen geliebten Bergen unterwegs war.

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Denn das Etschtal ist ab Meran und von da aus gen Süden bis runter nach Bozen weit ausladend. Hier ist der Obstgarten Südtirols. Unten im Tal wachsen Äpfel und Wein, kleine Jausenstationen laden dazu ein, nicht auf der Autobahn, sondern durch die kleinen Dörfer zu fahren.

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Und unter den eigenen Füßen, unter der sichtdurchlässigen Plattform, liegen die Gärten von Schloss Trautmannsdorff. Jetzt erst erkennen wir, welchen Aufstieg wir schon geschafft haben. Denn in dem kurzweiligen Auf und Ab durch die Pflanzenwelt ist uns nicht aufgefallen, dass Höhenmeter um Höhenmeter geschafft wurden und wir nun hoch oben am Ziel angelangt sind. Achja, wir müssen ja jetzt alles wieder herabsteigen… Doch auch das ist dann schnell geschafft. Und unten lockt dann das Café mit einer Erfrischung – die wir uns nun auch verdient haben.

Mein Tipp zum Abschluss: Nach des langen Tages Qual und Hitze zieht es uns jetzt zur Erholung. Am besten in die Therme Meran. Oder zu Pasta, Pizza und leckeren Südtiroler Spezialitäten ins Restaurant Hellwegers, unten in Merans Altstadt.

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Mehr Infos gibt es beim Schloss Trautmannsdorff und hier.

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