Kürzlich bekam ich eine sehr leckere Einladung: Das australische Weingut Penfolds lädt zur exklusiven Verkostung ins Hotel Adlon Kempinski Berlin. Leider kann ich persönlich nicht dabei sein. Doch wird meine Blognachbarin Swetlana mich würdig vertreten und dann davon berichten. Vorab für Euch ein paar Informationen über die Weine. Denn Penfolds präsentiert die aktuelle Luxury & Icon Kollektion. Bereits im April enthüllte Chief Winemaker Peter Gago seine neuen Schätze per Live-Webcast vor Zuschauern aus 15 Nationen. Auch so geht modernes Weinmarketing! Jetzt kommen die Premium-Weine des neuen Jahrgangs auf den Markt.
Penfolds wurde 1844 gegründet und ist heute wohl der bekannteste Weinbaubetrieb Australiens. Der Name steht für kraftvolle, langlebige Rotweine. Nach Kritiker Robert Parker ist Penfolds der bedeutendste Rotweinproduzent Australiens, ausgezeichnet mit diversen Preisen von Magazinen wie dem Weinwisser oder Wine Spectator.
Die Kellerei befindet sich im Barossa Valley, doch die Trauben kommen aus allen Rebbaugebieten Südaustraliens mit ausgedehnten Weinbergen, die sich im Besitz von Penfolds befinden. Dem Weingut gehören nicht nur die ältesten wurzelechten Cabernet-Sauvignon- und Shiraz-Reben auf der Welt, sondern es zeichnet auch für das BIN-System verantwortlich, bei dem die Weine nach der Faß- bzw. Keller-Nummer einfach durchnummeriert werden. Derzeit betreibt der australische Weinbaubetrieb zwei Weingüter, das Stammhaus in Magill nahe Adelaide und ein zweites in Nuriootpa im Barossa Valley.
Zur Verkostung kommen im Oktober in Berlin:
2005 Penfolds Grange Shiraz: Offizielles Kulturerbe Südaustraliens
Der Grange ist ein Vermächtnis an die Penfolds Winemaker, die heute die Ehre und das Privileg haben, seinen originalen Stil zu bewahren, ihn weiter zu entwickeln, jedoch nie zu ändern. Penfolds besitzt Rebland in den besten Weinbaugebieten Südaustraliens und versorgt seinen Grange zuverlässig mit ausgesuchten Qualitätstrauben. Für den Jahrgang 2005 lieferte das Barossa Valley den Löwenanteil neben Parzellen des McLaren Vale und Coonawarra. Wie bei vielen vorherigen Jahrgängen wurde dem Grange auch diesmal ein kleiner Anteil Cabernet Sauvignon hinzu gegeben, so dass er sich üppig und vielschichtig, mit einer reichen Fülle an Aromen zeigt. Diese Detailarbeit und Hingabe sowie großartige Weinberge und die jahrzehntelange Erfahrung in der Weinbereitung sind es, die Penfolds Grange in seiner vollkommenen Eleganz bewahren.
2006 St Henri Shiraz: Alter Ego des Penfolds Grange
Penfolds St. Henri ist eine grandiose, erfolgreiche und doch völlig andere Interpretation eines australischen Shiraz: höchst reizvoll als Kontrapunkt zum Penfolds Grange, höchst ungewöhnlich unter den großen australischen Rotweinen insgesamt – weil er nicht auf neue Eiche vertraut. Erschaffen in den frühen 1950er Jahren (der erste kommerzielle Jahrgang war 1957), erlebte St. Henri in den 1990ern einen zweiten Frühling, als sein eigenwilliger Stil besser verstanden wurde. Selbst wenn zuweilen ein kleiner Anteil Cabernet die Struktur des Weines stützt, der Fokus des St. Henri bleibt ganz klar auf Shiraz. Die Reife in alten 1.460-Liter-Fässern verleiht ihm den subtilen, wenn überhaupt spürbaren, Eichenholzcharakter. „Seien Sie geduldig, dieser Wein ist zur Reife bestimmt. Sollte er also noch etwas ungehobelt erscheinen, ist es einfach noch zu früh“, rät Peter Gago. Denn in der Jugend ist St. Henri opulent und vollmundig, mit der Reife wird er samtiger und entfaltet feine Mokka-Noten und leicht erdige Aromen.
2007 Magill Estate Shiraz: Zurück zu den Wurzeln
Magill Estate ist eine der heiligen Stätten australischer Weine. Denn inmitten der Reben, die hier bereits 1836, nur acht Jahre nach Gründung der Kolonie Südaustralien, angepflanzt wurden, steht das ursprüngliche, von Dr. Rawson Penfold erbaute Grange Cottage. Bereits in den ersten erfolgreichen Jahrgängen hat Magill Estate bewiesen, dass er ein mehr als mittelfristiges Lagerpotenzial von mehr als 15 Jahren besitzt. Die jüngeren Jahrgänge sind noch langlebiger. Mit feinen Aromen von Zitrusfrüchten auf der einen und duftig frischen Gebäcknoten auf der anderen Seite, die sich am Gaumen zu einer vielschichtigen Fülle von ausgesuchter Finesse vereinen.
2007 BIN 707 Cabernet Sauvignon: Klugheit des Multi-Regional-Blends
2007 war kein leichtes Jahr. Auf kaltes, frostiges Winterwetter folgten im Sommer eine ungewöhnliche Hitze und Trockenheit. Die Trauben reiften schnell, die Lese musste sehr viel früher als gewohnt starten. Dennoch, die ausgewählten Trauben sind exzellent, aromatisch konzentriert mit Struktur und Balance. Nicht umsonst gilt der Penfolds BIN 707 als die Cabernet-Sauvignon-Version des Penfolds Grange. Mit seiner reifen, intensiv aromatischen Frucht und der gekonnten Vergärung und Reife in neuer Eiche ist er ein vollkommener Ausdruck der Penfolds Philosophie des Multi-Vineyard- und Multi-Region-Blendings. 1964 wurde der erste Jahrgang des BIN 707 vinifiziert, allerdings musste von 1970 bis 1975 die Weinbereitung aussetzen, weil die Trauben für andere Weine benötigt wurden. Auch die Jahrgänge 1981, 1995, 2000 und 2003 entfielen, weil es an Trauben im gewünschten Stil und der geforderten Qualität mangelte. Doch wenn er zubereitet wird, zeigt der BIN 707 seine enorme Fülle und Langlebigkeit, die ihm einen festen Platz unter den besten Cabernets Australiens sichert.
2007 RWT Shiraz: Zwei Jahrzehnte 100% Barossa Valley Shiraz
Penfolds RWT Shiraz ist eine eindrucksvolle Alternative zu Multi-Regional-Blends und Ausbau in amerikanischer Eiche, den Hauptcharaktermerkmalen des Penfolds Grange: ein hundertprozentiger Barossa Valley-Shiraz, ausschließlich in französischer Eiche gereift. Die Initialen RWT stehen für ‚Red Winemaking Trial‘ (etwa: Versuch der Rotweinbereitung), dem Projektnamen zu Beginn der 1995 gestarteten Versuchsreihen. Der Name blieb, auch wenn RWT längst kein „Versuch“ mehr ist. Im Mai 2000 kam RWT Shiraz mit dem Jahrgang 1997 erstmals auf den Markt. Opulent und fleischig war er sofort ein aufsehenerregender Kontrast zum eher muskulösen, definierten Penfolds Grange. Bei der Traubenauswahl sind Textur, Duft- und Geschmacksqualitäten wichtiger als Kraft und Intensität der Aromen. Das Ergebnis ist ein Wein, der den Barossa Shiraz neu definiert, auf seine Weise und auf höchstem Qualitätsniveau.