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Warum wird Olivenöl immer teurer – und warum ist es so wertvoll?

by Götz A. Primke
Olivenöl - Olive Oil World Tour - Götz A. Primke
Olive Oil World Tour

Nahezu unaufhaltsam steigt seit wenigen Jahren der Preis für das flüssige Gold: Olivenöl wird immer teurer. Egal, ob wir es beim Superbillig-Discounter wie Aldi oder Lidl, beim Supermarkt wie Rewe oder Edeka, beim Feinkosthandel oder direkt vom Erzeuger in Spanien, Italien, Kroatien oder Griechenland kaufen: Olivenöl kostet immer mehr. Ich geniesse seit ein paar Jahren den Luxus das Olivenöl von meiner Freundin Elisabeth direkt aus ihrer Olivenbaumplantage bei Heraklion auf Kreta zu beziehen. Doch auch Elisabeth erntet deutlich weniger als früher. Und das Olivenöl wird immer teurer. Doch warum wird das Olivenöl immer teurer? Und warum sollten wir mehr Olivenöl zu uns nehmen? Warum ist es so wertvoll? Wir gehen diesen Fragen auf den Grund – mit Unterstützung der Olive Oil World Tour.

Feinschmecker und Experten bezeichnen das europäische Olivenöl wegen seiner vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten als flüssiges Gold. Es ist seit rund 6.000 Jahren ein hoch geschätztes und unverzichtbares Lebensmittel und spielt eine wichtige Rolle in der mediterranen Küche. Aber nicht nur im Mittelmeerraum, sondern auch in Ländern wie Deutschland. Allerdings verbrauchen die Deutschen nur etwa einen Liter Olivenöl pro Kopf, während die Spanier mit 11,4 Litern, Griechenland mit 10,3 Litern und Italien mit 7,1 Litern aufwarten können. 

Olive Oil World Tour

Contents

Olivenöl in Deutschland: Verbrauch steigend

Trotz des Preisanstiegs für Olivenöl auf den Weltmärkten sind die Deutschen diesem einzigartigen Lebensmittel treu geblieben. Der Wert der Einfuhren ist in den letzten drei Jahren deutlich gestiegen, und zwar um fast 26 %, von 343 Millionen Euro auf 435 Millionen Euro. 

Die Prognosen stehen gut. Auch wenn der deutsche Olivenölverbrauch noch relativ gering ist, erwarten die Experten für die kommenden Jahre einen deutlichen Anstieg der Nachfrage. Grund dafür ist einerseits das steigende Bewusstsein der deutschen Verbraucher für die vielen positiven Eigenschaften des flüssigen Golds. Andererseits sind die Deutschen zunehmend bereit, neue kulinarische Wege zu gehen und möchten sich gesünder ernähren. Folglich setzen immer mehr Verbraucher auf natürliche und qualitativ hochwertige Lebensmittel wie extra natives Olivenöl. 

Im Laufe dieses Jahrhunderts hat Deutschland seinen Olivenölverbrauch verdreifacht und erreichte im Jahr 2022 einen Spitzenwert von 80.000 Tonnen. Die Deutschen sind damit unter den nicht-mediterranen Ländern der größte Verbraucher von Olivenöl in Europa. Spanien hat am meisten von diesem Marktwachstum profitiert. In Zahlen heißt das: 2013 lieferte Spanien 13,52 Prozent aller in Deutschland konsumierten Olivenöle. Ein Jahrzehnt später betrug dieser Anteil 31,65 Prozent und Spanien exportierte insgesamt fast 25.000 Tonnen Olivenöl nach Deutschland. Deutschland hat seine Position als siebtgrößter Importeur von Olivenöl in der Welt und als größter europäischer Importeur außerhalb des Mittelmeerraums gefestigt. 

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Im Rahmen eines Showcookings bereitete der mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Münchner Küchenchef Dominik Käppeler ein unvergessliches Mittagessen zu. Es bestand aus drei verschiedenen Gerichten, die die Vielseitigkeit der drei zuvor verkosteten Sorten demonstrierten. Die von Käpppeler zubereiteten Gerichte folgten seiner Linie der Fusionsküche und präsentierten drei innovative Rezepte:

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Hamachi | Tomate | Schnittlauch – Cornicabra natives Olivenöl extra

Er hat bewiesen, dass mit einer kleinen Menge nativem Olivenöl extra jedes Gericht bereichert wird und darüber hinaus ein Plus an Wohlbefinden bietet.

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Jakobsmuschel | Nori-Algen | Ingwer | Avocado – Hojiblanca natives Olivenöl extra

„Mit diesem von mir entwickelten Menü wollte ich zeigen, wie vielseitig Olivenöl ist und wie es für jede kulinarische Technik verwendet werden kann,“ erklärte Dominik Käppeler seine drei Gänge. „So war in meinem ersten Rezept das Hojiblanca-Olivenöl der Schlüssel, um den Geschmack der Nori-Algen und die würzige Note des Ingwers hervorzuheben. Im zweiten Rezept hingegen habe ich das Cornicabra-Olivenöl bevorzugt, weil es einen komplexeren Geschmack hat, der besser mit dem milderen Geschmack des Hamachi-Fischs harmoniert. Außerdem habe ich in diesem Rezept eine Technik angewandt, um Olivenöl in Pulver zu verwandeln, um die Anpassungsfähigkeit von Olivenöl in der Küche zu zeigen. Das Gleiche gilt für den Picual-Olivenöl-Granita, der Teil meines dritten Rezepts ist.“ 

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Mandel | Kumquat | Salbei – Picual natives Olivenöl extra
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Welche Olivenölsorten gibt es?

Das beste und gesündeste Olivenöl ist kaltgepresstes, extra virgin oder natives Olivenöl. Einige Öle werden aus einer einzigen Olivensorte gewonnen, andere sind Verschnitte verschiedener Sorten, die sogenannten Coupages. Insgesamt gibt es in Europa mehrere hundert Olivensorten. Allein in Spanien wachsen über 200 Sorten, jede anders im Geschmack. Es gibt also auch Olivenöl für jeden Gusto. Spätestens jetzt wird klar: Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl.

Für alle, die beim Blick auf das Etikett ratlos sind, was sich in den Flaschen befindet und für welche Anwendungsmöglichkeiten es sich jeweils eignet, präsentiert die Kampagne Olive Oil World Tour nun einen praktischen Leitfaden mit den wichtigsten Fakten über die Qualitätsunterschiede von Olivenölen.

Das Etikett sagt alles

Heutzutage ist die EU nicht nur der größte Olivenölproduzent, sondern auch der größte Verbraucher. Die Etikettierung von Olivenölen aus Spanien erfolgt nach den Vorschriften der Europäischen Union, die deren Vermarktung innerhalb Europas regeln. Diese kennzeichnen die Handelskategorien hierzulande sowie EU-weit und zwischen denen sich deutsche Verbraucher zurechtfinden und entscheiden können. Und das sagen die Kennzeichnungen: 

Natives Olivenöl extra – beste Qualität, bester Geschmack

Diese Flaschen enthalten hochprozentigen Olivensaft von höchster Qualität. Aufgrund seines ausgezeichneten organoleptischen Profils ist er ideal für die direkte, nicht erhitzte Verwendung, z. B. in Dressings, bei der Zubereitung von Carpaccios, Tartars, Tiraditos, Rohkostgerichten, Gemüsesalaten, Dips und Saucen oder pur auf frischem Brot. Es kann auch für die Herstellung eigener Kräuteröle verwendet werden. Natives Olivenöl extra wird aus Oliven gewonnen, die zum optimalen Reifezeitpunkt geerntet wurden, und ist daher besonders aromatisch und speziell im Geschmack. Es handelt sich außerdem um hochwertige Öle, die eine Quelle einfach ungesättigter Fettsäuren sind. Außerdem liefern sie natürliche Antioxidantien wie Polyphenole oder Vitamin E.

Natives Olivenöl extra, das aus einer einzigen Sorte gewonnen wird, nennt man monovarietal. In Spanien zum Beispiel gibt es mehr als 200 verschiedene Sorten, dabei bringt jede einen anderen Geschmack und ein besonderes Aroma mit sich. Native Olivenöle extra, die durch Mischung mehrerer Sorten hergestellt werden, werden als Coupage bezeichnet und gelten als sehr ausgewogen. Auf dem Etikett von nativem Olivenöl extra findet man manchmal die Angabe „Kaltpressung“. Dies deutet auf ein besonders schonendes Verfahren hin, das sicherstellt, dass die natürlichen Bestandteile, die für das Aroma und den Geschmack verantwortlich sind, in ihrer ganzen Fülle erhalten bleiben. Zu diesem Zweck wird der Extraktionsprozess so kontrolliert, dass die Temperatur von 27 Grad Celsius zu keinem Zeitpunkt überschritten wird. Das Etikett kann auch Auskunft über die Jahreszeit geben, in der die Oliven geerntet wurden, aus denen das Öl gewonnen wurde. 

Natives Olivenöl – reiner Olivensaft

Wie das native Olivenöl extra wird auch das Native Olivenöl bzw. der Olivensaft durch mechanische Verfahren gewonnen. Es ist ebenfalls von hoher Qualität, auch wenn es nicht an die Güte des nativen Olivenöls extra heranreicht. Aufgrund seines ausgezeichneten organoleptischen Profils ist es ideal für den direkten Gebrauch, ohne Erhitzung, zum Beispiel in Dressings, bei der Zubereitung von Carpaccios, Tartares, Tiraditos, Gemüsesalaten, Dips und Soßen. Diese Öle können für die gleichen Zwecke verwendet werden wie natives Olivenöl extra. 

Olivenöl – Mix aus raffiniert und nativ, in Pfanne und Topf unschlagbar

Bei Olivenöl handelt es sich um ein Öl, das durch Verschnitt von raffiniertem, nativem Olivenöl extra oder nativem Olivenöl extra gewonnen wird. Ersteres wird aus nativen Ölen hergestellt, die nicht die hohen Qualitätsanforderungen von nativem Olivenöl und nativem Olivenöl extra erfüllen können und daher raffiniert werden müssen. Dennoch haben sie, wie die Olivenöle der anderen Kategorien, einen hohen Gehalt an einfach ungesättigten Fettsäuren, die für eine gesunde Ernährung unerlässlich sind. Sie eignen sich besonders für die warme Küche, zum Grillen, für Eintöpfe, Soßen oder die Zubereitung bei hohen Temperaturen, insbesondere zum Braten und sogar zum Frittieren. Aufgrund seines hohen Ölsäuregehalts behält es auch bei hohen Temperaturen bis zu 180 °C (380°F) alle seine Eigenschaften. 

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Warum ist Olivenöl so gesund?

#1 Gesunde Fettquelle

Olivenöl ist ein Fett und hat als solches den gleichen Kaloriengehalt wie jedes andere Fett. Aber Fett ist nicht gleich Fett. Olivenöl ist der Saft einer Frucht, der Olive, und eine Quelle einfach ungesättigter Fettsäuren, hauptsächlich in Form von Ölsäure. Experten bestätigen: Wer in seiner Ernährung gesättigte Fettsäuren durch ungesättigte Fettsäuren ersetzt, senkt den Cholesterinspiegel im Blut. Zur Erinnerung: Ein hoher Cholesterinspiegel ist ein Risikofaktor für Herzerkrankungen.

#2 Quelle für Antioxidantien

Extra natives Olivenöl liefert auch natürliche Antioxidantien wie Polyphenole. Sie helfen, die Blutfette vor oxidativen Schäden zu schützen. Doch damit nicht genug: Extra natives Olivenöl enthält noch ein weiteres Antioxidant: Vitamin E, das ebenfalls die Zellen vor oxidativen Schäden schützt. Wer von den wertvollen Eigenschaften der Polyphenole profitieren will, sollte täglich etwa 20 Gramm natives Olivenöl extra zu sich nehmen (1EL Öl entspricht etwa zehn Gramm. Wichtig zu wissen: Olivenöl nicht als gelegentliche Nahrungsergänzung verwenden, sondern als Ersatz für andere, weniger gesunde Fette.

#3 Gesündere Essgewohnheiten

In den letzten Jahren konnten Experten bestätigen, dass Menschen, die regelmäßig natives Olivenöl extra zu sich nehmen, sich gesünder ernähren: Sie essen mehr Gemüse und verzichten auf verarbeitete Lebensmittel, insbesondere auf Soßen, die oft einen hohen Zucker- oder Salzgehalt aufweisen.

#4 Mehr Geschmack

Extra natives Olivenöl setzt mehr Geschmack frei als andere pflanzliche Öle. Dieser zusätzliche Geschmack ist nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern hilft uns auch, den Salzgehalt in unserer Ernährung zu reduzieren. Die Vorteile eines geringeren Salzkonsums sind allgemein bekannt.

#5 Gut für die Haut

Olivenöl wirkt nicht nur von innen, sondern auch von außen. Kein Wunder, dass Olivenöl in Kosmetikprodukten und -behandlungen sehr beliebt ist. Aber auch zu Hause. Wie wäre es mit ein paar Tropfen Olivenöl auf spröden Lippen? Ein regenerierendes Lavendelbad (3 EL Olivenöl und 1 TL Lavendelöl) oder eine belebende Massage für geschmeidige Haut (3 EL Olivenöl, 1 TL Zitronensaft, 1 TL Salbeiöl).

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Die beliebtesten Sorten der Welt

Produktexpertin Carmen Sánchez führte eine Verkostung von drei bekannten Sorten nativer Olivenöle extra durch: Hojiblanca, Cornicabra und Picual. „Diese Sorten sind faszinierend, denn jede bringt eine andere Nuance mit sich, die jedes native Olivenöl extra einzigartig und von den anderen unterscheidbar macht. So kann jeder Verbraucher sein ideales Öl finden, je nach Geschmack und sogar kulinarischer Verwendung, denn die Olivenöle der Sorte Picual sind intensiv, mit grünen Aromen und Geschmacksnoten und einer deutlichen Tomatennote, die alle Verbraucher überrascht, mit einem Hauch von spielerischer Schärfe, die sie perfekt für Dressings macht, während die Olivenöle der Sorte Hojiblanca frische und kräuterige Noten haben und sich gut mit Obstsalaten kombinieren lassen. Die extra nativen Olivenöle der Sorte Cornicabra hingegen verleihen uns eine komplexe Fruchtigkeit, die sowohl an Gemüse als auch an Obst erinnert, begleitet von einer Bitterkeit und Schärfe, die jedes Gericht bereichert und ihm eine ganz besondere Note verleiht.“ 

Für den jeweiligen Geschmack des Olivenöls – von fruchtig bis würzig – ist es entscheidend, wo und unter welchen Bedingungen die Oliven angebaut wurden. Hunderte verschiedene Olivensorten werden in den europäischen Olivenhainen geerntet und garantieren die Nachhaltigkeit eines Anbaus mit einer jahrtausendealten Tradition, der darauf abzielt, sie für die Zukunft zu erhalten. Die jahrhundertelange Kultivierung dieser Bäume auf unterschiedlichen Böden, in verschiedenen Klimazonen und auf verschieden Weise hat zahlreiche Sorten hervorgebracht, von denen jede ihre eigene Besonderheit aufweist. Aus der großen Familie der Olivenbaumsorten stechen einige durch ihre größere Präsenz in den Geschäften hervor, wie z. B. Arbequina, Cornicabra, Hojiblanca oder Piqual, die zu den wichtigsten in Spanien und auch in Europa gehören. 

Arbequina

Es handelt sich um Öle, die sich durch ihren fruchtigen Geruch nach Oliven und anderen Früchten wie Apfel, Banane oder Mandel auszeichnen. Sehr flüssig, süß, mit kaum wahrnehmbar bitteren und würzigen Noten. Zart in Konzeption und Struktur. Das häufigste Merkmal dieser Öle ist ihre Süße. Es ist eine gute Wahl für die Zubereitung von weißem Fisch, Mayonnaise, Huhn, Gemüse oder Desserts. 

Cornicabra

Diese Sorten zeichnen sich durch aromatische Noten von Oliven und anderen Früchten aus, unter denen der Apfel hervorsticht. Am Gaumen entfalten sich Kräuternoten von Olivenblatt, mit leichter Bitterkeit und etwas intensiverer Schärfe. Die Olivenöle der Sorte Cornicabra sind von großer Stabilität und weisen einen hohen Gehalt an Ölsäure, Polyphenolen und Antioxidantien auf, die ihnen eine hohe Oxidationsbeständigkeit verleihen. Es eignet sich auch hervorragend zum Anrichten von Salaten, Backteigen, frittierten Speisen und Marinaden für Fleisch und Fisch. 

Hojiblanca

Der Geschmack ist zu Beginn sehr fruchtig und komplex. Zu den hervorstechenden Noten zählen frisch geschnittenes Gras, grüne Mandel, Artischocke und aromatische Pflanzen. Sie besitzen eine sehr ausgewogene Zusammensetzung von Ölsäure und Antioxidantien. Sie liegen geschmacklich zwischen würzigen, bitteren und den süßesten Ölen. Dies erhöht die Vielseitigkeit bei der Verwendung verschiedener kulinarischer Techniken. Diese Sorte empfiehlt sich u. a. für fetten Fisch, Gemüse wie Brokkoli, Salate und Fleisch. 

Picual

Sehr geschätzt wegen seiner hohen Stabilität aufgrund des hohen Gehalts an Polyphenolen und des hohen Gehalts an Ölsäure. Vom organoleptischen Standpunkt aus betrachtet, haben sie viel Geschmack und aromatische Noten von Olivenblättern, sind leicht würzig und bitter. Der hohe Gehalt an natürlichen Antioxidantien ist aufgrund seiner hohen Oxidationsbeständigkeit ein hoher Nährwert. Diese Sorte eignet sich hervorragend für Dressings, Gemüsekonserven, Fleisch- und Fischmarinaden und verleiht jedem Gericht ein intensives Aroma. 

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Wie wird Olivenöl hergestellt?

Ernte: Qualität, Geschmack und unterschiedliche Erntemethoden 

Für die Ölherstellung müssen die Oliven zunächst geerntet werden, um dann in einem sehr schnellen und einfachen Verfahren aus ihnen das flüssige Gold zu pressen. In der Regel wird zwischen Oktober und Februar geerntet. Der genaue Erntezeitpunkt hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Lage des Olivenhains, die Olivensorte und sogar die Art des Öls, das gewonnen werden soll. 

Es gibt unterschiedliche Erntemethoden. Welche man wählt, hängt ebenfalls von den oben genannten Faktoren ab. Zum einen gibt es die traditionelle Methode des „Vareo“. Dabei schütteln die Olivenbauern die Äste der Bäume mit langen Stöcken oder tragbaren mechanischen Geräten, sodass sich die Früchte vom Baum lösen und herunterfallen. Um sie aufzufangen und einzusammeln, haben die Bauern Netze oder Planen um die Bäume gelegt. Alternativ können Traktoren eingesetzt werden, die eine Art umgedrehten Regenschirm um den Baum spannen und die Oliven mit einem Rüttelarm vom Baum lösen. Es gibt ein weiteres System zur mechanisierten Ernte von Olivenhainen, in denen die Bäume zwar dicht nebeneinander stehen, aber nicht sehr hoch sind. Bei diesem Verfahren bewegen sich die Maschinen über die Bäume, rütteln an ihnen und sammeln die abgelösten Früchte direkt ein. 

Ölmühle: Reinigen, mahlen und zentrifugieren 

Ob Handlese oder maschinelle Ernte – um die Frische der Oliven zu erhalten und ein hochwertiges Produkt zu gewährleisten, werden die Früchte sofort in die Ölmühle gebracht. Dort werden sie gereinigt und von Rückständen wie Blättern oder kleinen Zweigen befreit. Anschließend werden sie zu einer Paste gemahlen und als halbflüssiger Brei in eine Zentrifuge geleitet. Dieser Brei ist eine Mischung aus Öl, Olivenkernen, Fruchtfleisch, Schale und Wasser. Um die Bestandteile zu trennen, wird die Paste zentrifugiert. Dabei werden die einzelnen Bestandteile Wasser, Öl und Trester dank ihrer unterschiedlichen Dichten voneinander getrennt. Das Ergebnis sind native Olivenöle, die ausschließlich durch mechanische Verfahren hergestellt werden. 

Filtration: Reinigung des Öls

Dieses Öl ist nicht völlig transparent, da es noch mikroskopisch kleine Reste von Pflanzenstoffen und Wasser enthält. Diese feinen Partikel können durch verschiedene Filtersysteme entfernt werden, um das Öl transparenter und haltbarer zu machen. Es kann jedoch auch als ungefiltertes Öl vermarktet werden. 

Lagerung: Konservierung des Öls

Das frisch gewonnene Öl kommt in dunkle Edelstahltanks, um es vor Luft, Licht und Wärme zu schützen und ein frühzeitiges Altern oder Ranzigwerden zu vermeiden. Anschließend erfolgt eine strenge physikalisch-chemische und organoleptische Analyse des Öls, bevor Experten seine Handelsklasse festlegen. Wird das Olivenöl als extra nativ oder nativ eingestuft, kann es in Flaschen abgefüllt werden. 

Warum wird Olivenöl so teuer?

Die Preise für Olivenöl sind zuletzt massiv gestiegen – und dürften auch dauerhaft hoch bleiben. Die Trockenheit in Südeuropa hat zu empfindlichen Ernteausfällen geführt. Betriebe in mehreren Ländern leiden unter den Folgen. Während die Preise für Sonnenblumenöl, Rapsöl und ähnliche Öle im Februar 2024 im Vergleich zum Vorjahres­monat um 21 Prozent gesunken sind, zogen sie für Olivenöl extrem an: Dieses Öl kostete laut Statistischem Bundesamt im Schnitt 50,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Zum Vergleich: Die inflations­bedingte Teuerungs­rate für Lebens­mittel lag nur noch bei 0,9 Prozent – und damit unter der Gesamt­teuerung.

Die Preissteigerungen hängen mit Folgen der Erderwärmung zusammen, die der Land­wirt­schaft in Mittel­meerländern vor allem durch Dürren zusetzt. Den an sich genüg­samen Olivenbäumen reicht das Wasser nicht mehr und sie produzieren weniger Früchte, die teils minderwertiger als früher sind.

In Spanien schädigte beispiels­weise im Früh­jahr 2023 eine Hitzewelle die Olivenblüten. In Griechen­land schwächten im vergangenen Sommer Rekord­temperaturen, Über­schwemmungen und Wald­brände die Bäume. In Süditalien setzten insbesondere im Jahr 2022 Trockenheit und Hitze die teils jahr­hundertealten Pflanzen und ihre Früchte unter Stress. Die Branche diskutiert über Maßnahmen. So sollen Olivenhaine dichter bepflanzt werden, damit weniger Wasser verdunstet.

Sinken die Produktionsmengen, steigen die Preise – dazu kommen höhere Preisen für Energie und Düngemittel. Als Folge ist der Preis für das hochwertige Extra Vergine innerhalb eines Jahres von circa 400 auf über 800 Euro pro 100 Kilogramm gestiegen. Vor wenigen Jahren lag der Preis für dieses hochwertigste Olivenöl in Spanien noch bei etwas über 200 Euro.


Auch die andere Anbauländer Südeuropas sind von der Olivenöl-Krise betroffen. In Italien etwa geht die Produktion immer weiter zurück, auch dort schießen die Preise in die Höhe. Nach Angaben der Agrarvereinigung Coldiretti wurde dieses Jahr ein Anstieg um knapp 50 Prozent verzeichnet.

Italien gehört zu den Staaten mit dem höchsten Olivenöl-Konsum, die Krise macht sich schnell im Einkaufskorb bemerkbar. Das Land selbst wird dieses Jahr nach Schätzungen etwa 290.000 Tonnen natives Olivenöl produzieren. Um nicht mehr so stark von Einfuhren vor allem aus Spanien abhängig zu sein, will die Regierung in Rom neue Olivenhaine anbauen – doch bis ein Olivenbaum das erste Mal Früchte trägt, kann es bis zu zehn Jahre dauern.

Die Extremwettereignisse, die der Ernte zusetzen, dürften in den kommenden Jahren deutlich häufiger auftreten. Beispiel Griechenland: Wegen des lauen Winters hatten die Bäume dort keine Zeit, sich auszuruhen. Danach herrschten im Frühjahr zu hohe Temperaturen genau zur Blütezeit – obwohl der Olivenbaum kaum Wasser braucht, können sich Blüten bei zu hohen Temperaturen nur schlecht bilden. Dann regnete es Landwirten zufolge nicht genug, was das Wachstum der Oliven hemmte.

Auch für die Wirtschaft Griechenlands könnte das auf Dauer enorme Folgen haben. Dort stemmen Hunderte größere Betriebe und zahlreiche Klein- und Kleinstbauern eine Produktion von bis zu 330.000 Tonnen – allerdings nur jedes zweite Jahr, denn Olivenbäume tragen ein Jahr voll und legen dann ein Jahr Ruhepause ein, so dass der Ertrag geringer ausfällt. Solch ein schwaches Jahr ist 2023.

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Die Olive Oil World Tour

Im Jahr 2021 starteten Olivenöle aus Spanien und die Europäische Union die Initiative „Olive Oil World Tour“ in Deutschland unter dem Motto „Let’s cook together! Alles schmeckt besser mit europäischem Olivenöl“. Nach drei Jahren intensiver Werbemaßnahmen im ganzen Land neigt sich die Kampagne ihrem Ende zu und wurde mit einer spektakulären Veranstaltung in München gebührend gefeiert. Ein Event, das es ermöglichte, die Erfolge einer Initiative aufzuzeigen, die darauf abzielte, den Verbrauch von Olivenöl auf einem Markt zu etablieren, der sich in einem starken Wachstum befindet. Dies geht so weit, dass die Europäische Union bereits heute der größte Verbraucher dieses Lebensmittels unter den Ländern außerhalb des Mittelmeerraums ist. 

Der Zeitpunkt für den Start der Kampagne hätte nicht besser gewählt werden können, wie Teresa Pérez, Generaldirektorin für Olivenöle aus Spanien, bei der Veranstaltung in der bayerischen Landeshauptstadt erklärte: „Diese Kampagne wurde zu einem Zeitpunkt gestartet, als sie am dringendsten gebraucht wurde, als die Olivenölpreise auf den Weltmärkten in die Höhe schnellten. Ein Umstand, der uns einen Einbruch der Nachfrage auf diesem und anderen wichtigen Märkten befürchten ließ.“ 

Als die Kampagne im Juli 2021 startete, lag der Olivenölpreis auf den europäischen Märkten bei durchschnittlich 4,4 Euro pro Kilogramm, während er in den ersten Monaten des Jahres 2024 auf über 9 Euro pro Kilogramm anstieg. „Die Kampagne hat uns geholfen, den deutschen Verbrauchern zu erklären, dass Olivenöl jeden Cent wert ist. Denn sie kaufen nicht nur ein hochwertiges Lebensmittel, das ihren Gerichten Geschmack verleiht, sondern auch ein Plus an Wohlbefinden, das ihnen nur wenige andere Lebensmittel bieten können.“ 

Die Geschäftsführerin von Interprofessional fügt hinzu: „Die Daten zeigen, dass diese Botschaften bei den deutschen Einkäufern angekommen sind. Der Markt hat gelitten, aber viel weniger als von den Experten vorhergesagt. Die Importe sind in den letzten drei Jahren um fast 24 % zurückgegangen, von fast 84.000 Tonnen im Jahr 2021 auf 64.000 Tonnen im Jahr 2023, aber der Preis ist in diesem Zeitraum um mehr als 100 % gestiegen.“ 

Hervorzuheben ist, dass der Wert der Importe in diesen drei Jahren um 25 % von 343 Millionen Euro auf 431 Millionen Euro gestiegen ist, angeführt von Ölen aus Europa. „Auch hier haben die Olivenöle aus Spanien einen großen Sprung gemacht: von 67 Millionen Euro im Jahr 2021 auf 132 Millionen Euro im Jahr 2023, also um 97 %. Eine spektakuläre Zahl, die deutlich zeigt, welche Fortschritte dieses Lebensmittel auf dem deutschen Markt gemacht hat“, erklärt die Geschäftsführerin von Olivenöle aus Spanien stolz. Im gleichen Zeitraum bleibt der Verkaufswert von Olivenöle aus Italien stabil und steigt von 200 Millionen Euro im Jahr 2021 auf 208 Millionen Euro im Jahr 2023. 

Europäische Olivenöle sind mit einem Anteil von über 98 % an den Gesamtimporten bei den deutschen Verbrauchern nach wie vor am begehrtesten. Aber, wie Teresa Pérez betont, „hat es Spanien geschafft, von den Entwicklungen auf diesem Markt zu profitieren, indem es seinen Marktanteil an den Gesamtimporten um fast neun Prozentpunkte von 25,35 % im Jahr 2021 auf 34,23 % im Jahr 2023 gesteigert hat. Das bedeutet, dass eines von drei auf diesem Markt konsumierten Ölen aus dem größten Olivenhain der Welt stammt.“ In Italien hingegen sank der Anteil an den Gesamtimporten laut Statistischem Bundesamt von 53,30 Prozent im Jahr 2021 auf 44,72 Prozent im Jahr 2023. 

Die Veranstaltung in München war somit ein gelungener Abschluss der „Olive Oil World Tour“ und hat einmal mehr das Ziel erreicht, den deutschen Verbrauchern das Olivenöl näher zu bringen und ihnen seine kulinarischen Eigenschaften, seine Vielseitigkeit und seine unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten zu vermitteln. 

Über die Olive Oil World Tour 

Die Olive Oil World Tour ist eine Werbekampagne, die von Olivenölen aus Spanien und der Europäischen Union ins Leben gerufen wurde, um europäische Olivenöle auf verschiedenen Märkten zu bewerben.

Über Olivenöle aus Spanien 

Olivenöle aus Spanien ist die Werbemarke der Spanish Olive Oil Interprofessional, einer gemeinnützigen Organisation, die von allen repräsentativen Verbänden des spanischen Olivenölsektors gegründet wurde und deren Hauptziel die internationale Verbreitung des gesunden Produkts ist.

Weitere Informationen finden Sie unter Olive Oil World Tour

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