Home Essen & Trinken Lidl: Schimmelbrötchen täglich billig auf den Tisch

Lidl: Schimmelbrötchen täglich billig auf den Tisch

by Götz A. Primke

Ganz unten. Da kennt sich Günter Wallraff aus. Auch diesmal: er klettert unter Förderbänder, verbrennt sich an Backblechen, versucht Schimmel aus Fugen herauszuputzen, der bald darauf wiederkommt. Wallraff war bei Lidls Brötchenbäcker, dem Unternehmen Weinzheimer im 3200-Einwohner-Städtchen Stromberg, Rheinland-Pfalz. Die komplette Reportage aus dem Zeit-Magazin steht jetzt hier online. Wer das liest, dem könnte künftig schon beim Anblick des Lidl-Logos schlecht werden. Doch die prekäre Lidl-Kundschaft liest leider nur zu selten die Zeit.

Wallraff kommt zu dem Fazit:

"Lidl diktiert Weinzheimer die Preise und trägt damit Verantwortung dafür, wie Menschen dort arbeiten müssen. Solange die Arbeiterrechte dort systematisch verletzt werden, sollten die Kunden Lidl und seine dürftigen Brötchen boykottieren."

Ich persönlich denke, dass es hier nicht nur um die Arbeiterrechte geht, sondern auch um die Gesundheit der Konsumenten, wenn offensichtlich Brötchen, die Schimmelpilze enthalten könnten, in den Umlauf gelangen.

Sehr interessant: die Brotfabrik macht Krisen-PR erster Güte: auf der Webseite, die sonst auf dem Layout-Stand von 1996 ist, sind zwei aktuelle Pressemitteilungen zu lesen, in der die Vorwürfe zurückgewiesen werden.
Doch mal im Ernst: nach all‘ den Erfolgen und Aufdecker-Recherchen von Wallraff, die sich oft genug bewahrheiteten: wem glaubt die Öffentlichkeit mehr: Wallraff oder Weinzheimer?

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2 comments

Lisa 22. Februar 2009 - 17:07

Diese Geschichten sind schon schlimm, aber bei Lidl ist man inzwischen ja auch auf einiges gefasst. Das sind natürlich wieder schlimme Vorwürfe, denen hoffentlich nachgegangen wurde, aber ich wäre mir trotzdem nicht sicher, ob es da nicht noch viel mehr Zustände gibt, von denen man vielleicht lieber gar nichts wissen möchte.

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Lisa 22. Februar 2009 - 18:07

Diese Geschichten sind schon schlimm, aber bei Lidl ist man inzwischen ja auch auf einiges gefasst. Das sind natürlich wieder schlimme Vorwürfe, denen hoffentlich nachgegangen wurde, aber ich wäre mir trotzdem nicht sicher, ob es da nicht noch viel mehr Zustände gibt, von denen man vielleicht lieber gar nichts wissen möchte.

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