Nein, dies ist kein günstiges Hotel, das sich da heimelig unter Palmen versteckt. Kein schöner Ort, der zum verweilen einlädt. Es ist eine ehemalige High School in Phonm Penh. Ein kambodschanisches Auschwitz. Hier wurden unter den Roten Khmer unzählige Menschen grausam ermordet. Wie ich heute auf everything-everywhere lese, ist dieser Ort zusammen mit den Killing Fields, die spätestens seit dem gleichnamigen Film ein Begriff sein sollten, eine der touristischen Hauptattraktionen von Kambodscha, speziell Phnom Penh.
Ich hoffe, dies Land schafft es, bald auch für andere Sehenswürdigkeiten bekannt und begehrt zu sein. Denn Deutschland ist als touristisches Land auch nicht nur wegen der KZs interessant, München oder Dachau nur für das Lager, Bautzen nur für das Gelbe Elend, Berlin für die Normannenstraße. Ich erinnere mich an meinen Besuch in Auschwitz. Ja, man muss es mal gesehen haben. Doch jedes Land hat die Möglichkeit zu einem Neuanfang, einer Aufarbeitung des Gewesenen. Und die lebenden, nachfolgenden Generationen können schönes, gutes und weltweit positiv anregendes schaffen.
Dies als kleiner, zum Nachdenken anregender Beitrag am Buß- und Bettag 2008.
2 comments
Der Beitrag ist wirklich gelungen und regt auch zum Nachdenken an. Es ist schade, dass immer wieder die großen Grausamkeiten aus der Geschichte als Sehenswürdigkeit genutzt werden. Sicher sollte man sich auch über die negativen Seiten eines Landes informieren, doch wer nur diese sieht, der wird keinen schönen Aufenthalt haben, der wird auch nie die Weiterentwicklung wirklich erkennen können, die ein Land durchgemacht hat. Es sollte hier doch deutlich mehr auf wirkliche Sehenswürdigkeiten im positiven Sinne gesetzt werden.
Der Beitrag ist wirklich gelungen und regt auch zum Nachdenken an. Es ist schade, dass immer wieder die großen Grausamkeiten aus der Geschichte als Sehenswürdigkeit genutzt werden. Sicher sollte man sich auch über die negativen Seiten eines Landes informieren, doch wer nur diese sieht, der wird keinen schönen Aufenthalt haben, der wird auch nie die Weiterentwicklung wirklich erkennen können, die ein Land durchgemacht hat. Es sollte hier doch deutlich mehr auf wirkliche Sehenswürdigkeiten im positiven Sinne gesetzt werden.