Das war Pearl Harbour 2.0! Die Japanerinnen haben in einem harten Kampf gegen die US-Amerikanerinnen zweimal einen Rückstand ausgleichen können. Und letztlich verdient die Frauen-Fußball Weltmeisterschaft gewonnen. Herzlichen Glückwunsch! Als Vorgeschmack fand heute zufälligerweise auch das 16. Japanfest statt. Im Englischen Garten, gleich neben dem Japanischen Teehaus, hatten der Japan Club München, die Deutsch-Japanische Gesellschaft und das Japanische Konsulat wieder eine großartige Party zusammengestellt.
Zu einem „Kurzbesuch“ in Japan mit vielen Präsentationen aus japanischer Kultur, Musik und Küche hatten wir heute in München die Gelegenheit. Wie immer am dritten Sonntag im Juli fand auch in diesem Jahr das große Japanfest im Englischen Garten in München statt. Das Japanfest entführte für einen Tag ans andere Ende der Welt und stellte dabei sowohl das traditionelle Japan als auch das moderne Japan anhand von Ausstellungen oder Vorführungen zum Beispiel zu Ikebana, Bonsai, Keramik, japanischen Kampfkünsten oder Anime vor.
Das Bühnenprogramm bot zahlreiche Höhepunkte. Die Gruppe „Tenchijin“ war aus Japan angereist. In ihrer Musik vereinen sie die Wadaiko-Trommel und die Tsugaru-Shamisen-Laute mit dem Schlagzeug. Die Gruppe Waraku-kai SHOU gab ein Wadaiko Konzert mit ihren unterschiedlichen Trommeln. Davon habe ich zwei Filme gedreht:
Hier ist das zweite Musikstück:
Sehr beeindruckend. Zumal der Klang der Trommeln bestimmt weit durch den Englischen Garten zu hören war.
Traditionelle Kultur, wie zum Beispiel Shakuhachi-Musik, und Ikebana, Bonsai und japanischer Keramik, von Kampfsportdemonstrationen oder Vorführungen der Teezeremonie faszinierten die Besucher. An zahlreichen Ständen stellten verschieden Vereine das Brettspiel Go oder auch der Manga und Anime dar; natürlich gab es eine reichhaltige Auswahl an japanischen Speisen – bis das Programm leider buchstäblich ins Wasser fiel und wegen starken Regens abgebrochen werden musste.
Dafür ging das Fest abends in Frankfurt weiter. Zwar haben im Finale der Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft die US-Girls besser gespielt. Doch kamen sie einfach viel zu selten durch das japanische Abwehrbollwerk durch. Auf beiden Seiten gab es Fehlpässe und verirrte Flanken, misslungene Abspiele und katastrophale Ballannahmen. Beide Mannschaften setzen allerdings fleissig nach. So hatten die Amerikanerinnen einige gute Torchancen – doch dann fehlte einfach der gute Abschluß. Immerhin: in der regulären Spielzeit schossen die US-Mädels das 1:0, die Japanierinnen glichen aus. In der Verlängerung folgte das 2:1 durch die US-Girls, die Japanierinnen glichen wieder aus. Es folgte das Elfmeterschiessen. Und hier versagten bei den Amerikanerinnen die Nerven. Die hochgelobte Hope Solo im Tor konnte nicht alles halten. Und ihre Teamkolleginnen schossen sonstwohin, nur nicht ins Tor. Die Japanerinnen machten das viel besser. Sie trafen ins Tor. Und haben so verdient gewonnen.
Unsere Fußball-Frauen sind jetzt wenigstens gegen den Fußball-Weltmeister ausgeschieden. Das beruhigt. Außerdem spielen die Japanerinnen in Adidas-Klamotten. Eventuell sichert das ja ein paar Arbeitsplätze in Herzogenaurach?
Noch ein paar mehr Impressionen vom Japanfest in München gibt es hier bei Martin.