Home LifestyleGAP GITM: Sind Homosexuelle in Goa unerwünscht?

GITM: Sind Homosexuelle in Goa unerwünscht?

by Götz A. Primke

Der GITM hat seinen ersten Skandal. Goa Tourism läßt sich erfolgreich von der Messe Berlin, speziell der ITB Berlin, beraten. Die Internationale Tourismus-Börse ist die weltgrößte Tourismusmesse und findet jährlich im März in Berlin statt. Mittlerweile ist sie ein Exportschlager geworden, die ITB berät Destinationen in Sachen Tourismus und hat einen Ableger, die ITB Asia. Goa, der kleinste indische Staat, hat sich insbesondere im Bereich Gay & Lesbian Travel beraten lassen. Der Goa International Travel Mart (GITM), der jetzt gerade zu dieser Stunde mit seiner Opening Ceremony beginnt, wäre der beste Rahmen gewesen, mit einer Präsentation der Möglichkeiten für Homosexuelle in Goa zu starten. Doch politischer und religiöser Druck verhindern nach wie vor echte demokratische Prozesse in Indien. Die Präsentation der ITB Berlin wurde abgesagt. Tourismus von Homosexuellen in Goa ist offensichtlich unerwünscht. Wer dahinter steht? Angeblich die katholische Kirche, der Erzbischof von Goa und hinduistische Extremisten.

Rika Jean-Francois und Thomas Bömkes, die die Präsentation halten wollten, wollen nun heute noch eine Pressekonferenz im kleinen Rahmen abseits des GITM geben. Die Veranstalter des GITM sind wohl unter starkem Druck gezwungen wurden, die Gay & Lesbian Travel Präsentation abzusagen. Es wäre nicht nur für Goa, sondern sogar für ganz Indien ein ganz großer Sprung gewesen. Vorbei, der Schritt wurde vergeigt. In ganz Indien wurde der Schritt begrüßt, dass Goa sich im Bereich Gay & Lesbian Travel verstärken will. Die Pressemitteilungen der ITB Berlin sprechen eine hoffnungsvolle Sprache. Jedoch: Goa, seit Ende der 60er das Ziel von Hippies, Kiffern und Aussteigern soll nicht auch noch das Ziel von Schwulen und Lesben werden.

Gleichzeitig soll aber Goa der Platz für sicheren Familientourismus werden. „We felt extremely safe“, so werden Kinder und Jugendliche zitiert, die hier im Urlaub werden. Ecotourism, responsible tourism sind neben Familientourismus die Richtung, in die Goa Tourism gehen will. Stören da Homosexuelle das tradierte Familienbild sowohl der katholischen Kirche wie auch der hinduistischen Mehrheit?

Wie Inder Sharma, Chairman, Select Group, in seiner Key Note betont, wird Goa noch mehr in Infrastruktur, touristische Projekte, Sicherheit investieren, um noch mehr Touristen aus den weltweiten Märkten herzuholen. Profitabilität und Sustainability sollen dabei Hand in Hand gehen und den Auf- und Ausbau des Landes vorantreiben.

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