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Food Zürich: Kulinarische Kreationen zwischen Rösti, Curry und Uetli

by Elsa Honecker

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Kunst – Kulinarik – Kreativität: Dass die Kunst affine Schweizer Metropole am Zürich See mehr kann, als gefühlte tausende Galerien und Museen, die Bahnhofstrasse mit Edel-Labeln und dem lebendigsten Nightlife der Schweiz, das zeigte sie über elf Tage lang in diesem September beim 1. „Food Zürich“ Festival. Unsere Co-Autorin Elsa-Maria Honecker schmökerte und schlemmte sich durch ein gut gemixtes Food Zürich Programm.

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Wo anfangen bei dieser Programmvielfalt, war meine wichtigste Frage. Die Antwort dazu: Einfach rein ins beliebte Street Food Festival beim ehemaligen Güterbahnhof und die Spezialitäten von den 70 unterschiedlichen Köchen probieren – vom Schweizer Rösti bis zum Indischen Curry. Dabei sein ist alles – lautete hier die Devise des alterslosen Publikums, das bis zum Sonnenuntergang feierte.

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Auch in der Altstadt war einiges los: Unter dem Namen «vier & eins» wurde an der Zwinglistrasse 18 das «House of Food» inszeniert. In vier Wohnungen entstanden zur Food Zürich Restaurants und eine Kunstgalerie, „Sushi high above Zurich’s skyline“ hieß es für Japan-Fans auf der Penthouse-Terrasse des „Widder Hotels“ über den Dächern der Zürcher Altstadt.

Food Zürich Elsa Honecker 4786Danach ging´s ab in der „Palette“ bei der „Lollipop & Rhum Party“. Da musste man einfach hin, schon um die versprochene „beste Chocolatière der Welt“ auszuprobieren“, serviert von der charmanten Geraldine. Und das war sicherlich ein einmaliges Erlebnis: Rhumcocktail mit Schoko-Lollipop dazu – frisch aus dem Schoko-Brunnen.

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Food Zürich: Hauptbahnhof Underground

Wer kommt schon mal in den Untergrund eines Bahnhofes? Das ist sicherlich einmalig und versteckte sich unter dem Namen „Hinter der Candrian Kulisse“. Schon ein Erlebnis für sich ist der prunkvolle Neorenaissance-Bau aus Sandstein am Beginn der Bahnhofstrasse mit reich dekorierten Wandelgängen und Lichthöfen, Restaurants und Sälen, sowie Arkaden und Bogenfenstern – eben einer der schönsten Bahnhöfe Europas. Die berühmte „Wannerhalle“ im Inneren zählt zur grössten überdachten Halle der Stadt und ist zugleich auch eine der grössten dieser Art in Europa.

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Hier findet man stets zeitgenössischer Kunst von Niki de Saint Phalle, Mario Merz und Dieter Meier mit seiner „vergoldeten Kugel“. Die perfekte Location auch als Markthalle mit Restaurants, Sportstätte, Rummelplatz, Werbeplattform sowie Opernkulisse.

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Unterirdisch ist seit bald 90 Jahren die Candrian-Catering-Dynastie tätig – eine riesige Versorgungsmaschinerie mit Multi-Kulti-Angestellten. Von der Bäckerei über die Metzgerei bis zur Wäscherei und dem riesigen Bierkeller ist hier alles für die Speisung der Massen gerichtet: Pro Tag produziert Candrian Catering 14.000 Einheiten gebackenes Brot, 3.500 Sandwiches in dreissig Variationen, 15.000  Würste die Woche und drei Tonnen Eiscreme pro Jahr. Damit werden allein im Bahnhof 27 Betriebe beliefert, darunter das Hauben-Restaurant „au premiere“ mit Fusionsküche und das italienisch orientierte „Da Capo“ mit schöner Terrasse auf der Bahnhofstrasse. Hier gab es dann zum Abschluss der Food Zürich Führung ein 3-Gänge-Menü. Übrigens: Ende September verwandelte sich der Hauptbahnhof in die „Züri Wiesn“ mit allem Pipapo, vom Bierzelt, Biergarten und zünftiger Musik aus der Schweiz. Candrian Catering schenkte dazu 58.000 Liter Heineken-Bier aus.

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Food Zürich: Festival für Gourmets

Aber natürlich ging´s auch feiner. Dafür mussten wir tiefer in unseren Geldbeutel greifen. Denn im Jelmoli Food Market kochten die Küchenteams der bekannten Zürcher 5-Sterne Hotels auf: Tal Ronnen, der US-Starkoch für vegane Kochkunst, zauberte zusammen mit Oliver Rais, dem Küchenchef des Rive Gauche im Baur au Lac für die Food Zürich tolle Gerichte. Wir konnten dem Hamburger Spitzenkoch Norman Fischer über die Schulter gucken und Holger Stromberg im Fifa World Football Museum aufkochen sehen. Die Crème de la Crème der internationalen Spitzenköche traf sich im The Dolder Grand auf Einladung des Sternekochs Heiko Nieder zur dritten Ausgabe von The Epicure.

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Ein besonderes Event zur Food Zürich hatte sich auch das erst 9 Monate alte Hotel „Atlantis by Giardino“ einfallen lassen. Unter dem Motto „Dinner unterm Sternenzelt“ versammelten sich die Food-Aficionados rund um den neu angelegten Outdoor-Pool bei einem romantischen 8-Gänge-Menü mit Weinbegleitung bei Kerzenschein. Aber das ist noch nicht alles. Während des gesamten Food Festivals konnten wir auf der Terrasse des über den Dächern von Zürich gelegenen 5-Sterne Hotels auch einfacher essen – nämlich leckere „Chabis-Gerichte“. Auf deutsch: Kohl in verschiedenen Variationen. Chabis gab es übrigens auch von traditionell-urig bis exotisch-hip in den über 60 Stadt-Restaurants.

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Food Zürich: Urbaner Luxus am Uetliberg

Wie hätte es auch anders sein können: Auch das jüngste Baby der Giardino-Hotels, das „Atlantis“ liegt mitten im Grünen am Fuße des Naherholungsgebietes „Uetliberg“. Gerademal 10 Minuten von der Stadt entfernt genießt man besonders abends einen tollen Blick auf das beleuchtete Zürich. Luxus wird hier neu definiert und mit einer exquisiten Lässigkeit demonstriert: ob in den beiden Restaurants „Hide & Seek“ mit einer jungen, innovativen Küchen-Crew oder im gerade erst vom Guide Michelin zum Zwei-Sterne-Restaurant geadelten „Ecco“, wo Küchenchef Stefan Heilemann seine Kreationen serviert. Natürlich hatte auch hier der Deutsche Sternekoch Rolf Fliegauf sein Händchen im Spiel.

Der Guide Michelin hat das Ecco Zürich mit zwei Sternen ausgezeichnet – die Ehrung ist in der Schweiz insofern aussergewöhnlich und selten, da das Restaurant im Hotel Atlantis by Giardino erst vor knapp einem Jahr eröffnete und die beiden Sterne aus dem Stand heraus erhielt. Das Food-Konzept hatten Rolf Fliegauf und sein damaliger Sous-Chef Stefan Heilemann von Ascona nach Zürich gebracht. Stefan Heilemann setzt es im Ecco Zürich seit Dezember 2015 als Chef um.

Das alte, 1970 eröffnete «Atlantis» galt damals als eine Ikone der Nachkriegsmoderne. Deshalb stehen auch heute noch gewisse Teile des Y-artig geformten Baus unter Denkmalschutz, wie die formschöne Wendeltreppe, die über alle Geschosse führt oder in den schwarz-weiss-Bildern vom alten «Atlantis» und seinen illustren Gästen. Denn wo man heute in luftig, modernen 95 Zimmern und Suiten mit High-Tech-Ausstattung nächtigt, haben schon Steve McQuenn, Freddy Mercury und manch anderer schillernder Movie-Star geherbergt. Und das hätte ihnen auch gefallen: Relaxen am Pool mitten im Grünen mit stylischer Pool-Bar oder wie jetzt bei herbstlichen Temperaturen, chillen auf der begrünten Terrasse bei offenem Feuer. Oder in der Bar mit Tresorwand und kosmopolitischer Einrichtung als Reminiszenz an die 70er Jahre und mit Teestunde am Nachmittag.

Die nächste Food Zürich wird im September 2017 stattfinden.


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