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Flughafen München: Satellit am Terminal 2 eröffnet im April 2016

by Götz A. Primke

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Umsteigen in München. Der Flughafen wächst und wächst. Jedes Jahr landen mehr Passagiere in München. Viele bleiben in der bayerischen Landeshauptstadt oder machen Urlaub in Bayern oder fahren weiter nach Österreich oder Südtirol. Doch viele andere steigen einfach nur um, bleiben wenige Stunden am Flughafen. Auf diese wachsende Nachfrage nach moderner, schneller und zeitgemässer Abfertigung reagiert der Flughafen München mit der Erweiterung des Terminal 2: Der Satellit eröffnet im April 2016. Die dritte Startbahn kann kommen!

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Glücklicherweise wurde der sogenannte Satellit schon vor zehn Jahren zusammen mit dem Bau des Terminal 2 geplant und angefangen, so dass jetzt nur noch auf das bereits existente Erdgeschoss, in dem die Gepäckbeförderung untergebracht ist, aufgebaut werden konnte. Um zwei Etagen wuchs das lange Gebäude. Und der Clou: die Tunnel zum Terminal 2 sind auch von Anfang an gebaut worden. So musste jetzt auch nicht das Rollfeld aufgerissen werden. Sowohl die Art U-Bahn als auch die Gepäckbeförderung zwischen Terminal 2 und Satellit sind so gut wie einsatzbereit. Die kleine U-Bahn trägt übrigens den wunderschönen Namen „Personentransportsystem“ oder abgekürzt PTS. So ein Wort kann nur uns Deutschen einfallen. Gibt es bitte ganz schnell mal einen Ideenwettbewerb, wie man das Teil auf deutsch besser nennen kann?! Spitzname gesucht!

Einen ersten Einblick gibt Euch dies Video:

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Flughafen München Airport Munich Satellit Satellit_Jan_2016 _002Wir hatten die grosse Ehre einem der vielen Probebetriebstage zuschauen zu dürfen. Diverse Münchner haben sich bereit erklärt, dem Flughafen als Testpersonen zur Verfügung zu stehen und damit überall die Abläufe einzutrainieren. Alle Probebetriebsteilnehmer erhielten grüne Westen, alle Journalisten und Blogger erhielten Westen in Schlüpferrosa, die Flughafen-Angestellten, Sicherheitskräfte und Polizei hatten blaue Westen. Auf dem Bild schaut mir übrigens mein lieber Landsmann Jochen so schräg über die Schulter. Außerdem war Daniel dabei.

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Flughafen München und Lufthansa – ein bereits eingespieltes Team

Lufthansa und die Airlines der Star Alliance haben Vorfahrt: Der Satellit ist ebenso wie der Terminal 2 ein Gemeinschaftsprojekt der Lufthansa und der Flughafen München GmbH. Im Verhältnis von 40:60 werden die Gesamtkosten am Ende des Projektes geteilt. So laufen alle Bauarbeiten nach Plan, die Lufthansa gibt ganz genau vor, welche hochqualitativen Sachen sie wo eingebaut haben will. Der Satellit entsteht nach den neuesten Richtlinien, Vorgaben und Kundenwünschen. So sind alle Räume und Gänge vom Tageslicht durchflutet, die grossen Fensterfronten geben überall den Blick frei auf das Flughafen-Vorfeld und die Umgebung.

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In der Mitte des Gebäudes entsteht ein Food-Court, an dem bayerische Gastronomie, natürlich vertreten durch Alfons Schuhbeck, deutsche Bulettenbraterei, vertreten durch Hans im Glück, ebenso wie internationale Angebote ihren Platz haben.

Der Flughafen München und die unbestechliche Drogenkontrolle

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Airport_Munich_Satellit_Jan_2016 _104Bei Flügen, die aus eher suspekten Gegenden kommen, setzt die Bundespolizei passive Spürhunde ein. Hier kommt Pitt zum Einsatz und erschnüffelt in Bruchteilen einer Sekunde, ob ein Passagier, der gerade aus dem Flugzeug aussteigt und über die Gangway in Richtung Flughafengebäude läuft, irgendwelche verdächtigen Substanzen dabei hat. Und tatsächlich, unter die vielen Probepassagiere mit grünen Westen hat sich eine Polizistin mit blauer Weste gemischt, die irgendetwas dabei hat. Sofort setzt sich Pitt vor die betreffende Person. Er bellt nicht, er beisst nicht, er bleibt nur brav und still sitzen. Pitt erhält seine Belohnung. Brav gemacht!

Airport_Munich_Satellit_Jan_2016 _036Airport_Munich_Satellit_Jan_2016 _039 Für Reisende aus Nicht-Schengen-Staaten gibt es die üblichen Kontrollen, doch jetzt auch einen Körperscanner. Wir durften während des Probebetriebes alles fotografieren. Dieser neue Ganzkörperscanner ist kein Nacktscanner. Nein, das Sicherheitspersonal sieht keine intimen Details. Und es ist nicht sehr kompliziert, von diesem Scanner kontrolliert zu werden. Es kostet meines Erachtens nur etwas mehr Zeit. Man muss sich genau auf zwei aufgezeichnete Füße stellen, die Arme heben und dann scannt das Ding. Das Sicherheitspersonal macht es vor und der Fluggast wird in wenigen Sekunden gescannt. Als Ergebnis sieht der Mann oder die Frau hinter dem Monitor lediglich Stellen am Körper markiert, die per Hand nachkontrolliert werden. In diesem konkreten Fall auf dem Bild rechts wird es wohl die Gürtelschnalle gewesen sein. Wir können jedem nur raten, so wenig metallisches wie möglich beim Fliegen an sich zu haben. Auch umständlich an- und auszuziehende Schuhe sind nicht ratsam.

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Noch ein paar nüchterne Fakten zum neuen Satelliten:

  • Der Terminal 2, der 2003 eröffnet wurde, hat mit 26,9 Millionen Passagieren im Jahr 2014 seine rechnerische Auslastungsgrenze von 25 Millionen Fluggästen schon zum vierten Mal in Folge überschritten.
  • Die Gesamtkosten für das neue Passagiergebäude, die damit verbundene Erweiterung der Gepäckanlage und die Ausbaumaßnahmen auf den Vorfeldern und Rollwegen belaufen sich auf rund 900 Millionen Euro.
  • Durch das neue Gebäude entstehen zusätzliche Abfertigungskapazitäten für elf Millionen Fluggäste im Jahr.
  • Der stangenförmige Satellit wird auf drei passagierebenen über insgesamt 52 Gates verfügen.
  • Mit den 27 direkt am Satelliten gelegenen Flugzeugabstellpositionen wird die Anzahl der gebäudenahen Positionen im Bereich des Terminals 2 gegenüber dem heutigen Stand von 24 auf 51 mehr als verdoppelt.
  • Das PTS besteht aus einer 400 Meter langen, zweispurigen Strecke, auf der insgesamt drei fahrerlose Züge mit jeweils vier Waggons eingesetzt werden, die mit einer Geschwindigkeit von rund 25 km/h verkehren. Pro Stunde können bis zu 9.000 Fluggäste je Richtung befördert werden.
  • Mobil und Güter mit einem geschätzten Volumen von 5.400 Kubikmetern müssen in das Gebäude vor der Eröffnung gemacht werden – das entspricht der Ladung von rund 900 Kleintransportern.
  • Der Satellit ist ein sogenannter „Midfiel-Terminal“ und besitzt keinerlei öffentliche Anbindung. Die Passagiere checken im Terminal 2 ein und fahren dann mit dem PTS in weniger als einer Minute zum Satellitengebäude.

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Ach, übrigens: Do NOT leave any luggage unattended at the airport at any time! Sollten Sie Gepäckstücke sehen, die unbeaufsichtigt herumstehen, informieren Sie bitte unverzüglich das Sicherheitspersonal. Danke!

Wie der Tag am Flughafen München verlief und was wir so alles gemacht haben, könnt Ihr am besten in der Storify-Zusammenfassung der Tweets und Instagram-Posts nachverfolgen.

Und nicht vergessen: Wer diesen Satellit am Flughafen München selbst kennenlernen möchte, der muss mit Lufthansa oder einer anderen Star Alliance Airline fliegen. Denn für alle Oneworld– oder Skyteam-Mitglieder gibt es weiterhin nur den guten, alten Terminal 1. Allerdings steht da schon der elegante A350 XWB von Qatar Airways. Bei Lufthansa erst ab Januar 2017.

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