Feuerwerk für Gaumen oder Fast-Food? Der Österreicher Gernot Heigl stellte beim Eat & Meet Kulinarikfestival seine ganz eigene Philosophie wenn es um seine Zuchtfische geht vor. Die heißt: „Alles was in meinem Becken schwimmt, muss man sofort essen können“. Und deshalb ist er auch der Erste dem es seit 2010 gelingt, Flusskrebse, Forellen und Saiblinge in einer Indoor-Kreislaufanlage zu züchten und zu vermehren – ohne Antibiotika und jegliche Chemie. Dafür gab es verdientermaßen erst kürzlich die Nominierung zur „Trophée Gourmet A la Carte 2014“ in der Kategorie „Gourmandise“, der als „Gastronomie-Oscar“ in der österreichischen Kulinarik-Szene gilt. Gastautorin Elsa-Maria Honecker hat die Krustentier-Spezialitäten in Salzburg für Le Gourmand – Das Geniesser-Magazin getestet.
Von der Thermenregion Stegersbach im Burgenland zum alljährlichen Eat & Meet Kulinarikfestival nach Salzburg kam er nun mit einer Auswahl seiner Zuchtfische ins artHotel Blaue Gans wo ein äußerst unterhaltsamer Abend mit Köstlichkeiten unter dem Motto „Flusskrebse & Allerlei Anderes“ stattfand.
Eat & Meet Kulinarikfestival: Das perfekte Fastenessen
Das perfekte Fastenessen, wie es Blaue Gans-Besitzer Andreas Gferer in seiner launigen Einführungsrede behauptete. Denn was keiner mehr weiß: Zu Zeiten Mozarts waren Flußkrebse ein Arme-Leute-Essen und wurden an der Salzach in Semmeln verkauft. Also könnte man es genüsslich unter einem historischen Fast Food Abendessen einordnen.
Und dies war dann die Speisenfolge:
- Gemüsesalat
- Safran-Aioli Flusskrebse & Avocado-Banana-Crème
- Cappucino vom Flusskrebs Praline & Curry
- Kaninchen-Ravioli Flusskrebse & Estragon
- Seesaibling mit Flusskrebs-Kompott Tomate & Sellerie
- Zabaione von der Tonkabohne mit Birne
Das Essen war aber nicht nur ein Feuerwerk für den Gaumen sondern auch ein Sinnesgenuss par excellence durch die Location selbst. Das liegt unter anderem auch an der besonderen Atmosphäre des 660 Jahre alten Patrizierhauses, einem der ältesten Hotels in Salzburg, in dessen historischem Steingewölbe aus dem 14. Jahrhundert das Event stattfand. Gemeinsam diniert man hier an einem langen Verkostungstisch für 12 Personen oder genießt an der Weinbar Bestes aus Österreich.
Überhaupt steht die Altstadt Salzburgs alljährlich im März ganz im Zeichen des Eat & Meet Kulinarikfestivals. In mehr als 50 Einzelveranstaltungen wird Qualität und Vielfalt von Küche und Keller in den Mittelpunkt gerückt – begleitet von einem genussreichen, amüsanten und interessanten Rahmenprogramm. Durch Veranstaltungen wie diese wird hier vor allem auch der gesellige Aspekt von Essen und Trinken betont. Wie es früher die Salonkultur oder die Tafelrunde gab, die heute meist durch den üblichen Stammtisch ersetzt wird.
Einen ganzen Monat lang bieten Verkostungen, kulturelle „Beilagen“, Einblicke in Kochtöpfe von Haubenköchen, kulinarische Stadtrundgänge, Poesie bis hin zu Live-Musik oder einem heiter bis schrägen intellektuellen Gedankenaustausch mit interessanten Persönlichkeiten das „Amuse-Gueule“ dabei.
Noch bis 31. März 2014 geht das Festival und mehr Infos gibts hier.