Home ReiseAfrika East African Community: Ein neuer grosser Markt entsteht – Vorbild Europäische Union

East African Community: Ein neuer grosser Markt entsteht – Vorbild Europäische Union

by Götz A. Primke

EAC_ITB_Event_Burundi_12Mar2011_017 Ministerin für Handel, Industrie, Post und Tourismus von Burundi, Hon. Victoire Ndikumana, Chairperson of the Sectoral Council on Tourism and Wildlife Management der East African CommunityIn Ostafrika bildet sich eine neue Gemeinschaft. Ganz offensichtlich ist die Europäische Union ein Vorbild für den Zusammenschluss der vielen Staaten. Dabei spielt der Tourismus eine ganz große Rolle, schließlich bringt diese Industrie viel Geld von außerhalb in die Länder hinein – und führt zu Bewusstsein, Verständnis und Unterstützern in den reicheren Ländern der westlichen Welt. Die Ostafrikanische Union – East African Community (EAC) besteht aus den Staaten Burundi, Kenia, Ruanda, Uganda und Tansania. Mithin also aus Staaten, die noch vor wenigen Jahren Kriegsgegner waren oder durch Bürgerkriege und Unruhen destabilisiert wurden. Insgesamt leben 135 Millionen Menschen in dieser Gemeinschaft und erwirtschaften ein Bruttosozialprodukt von 74,5 Milliarden US-Dollars.

EAC_ITB_Event_Burundi_12Mar2011_107 Ministerin für Handel, Industrie, Post und Tourismus von Burundi, Hon. Victoire Ndikumana, Chairperson of the Sectoral Council on Tourism and Wildlife Management der East African CommunityZur Internationalen Tourismus-Börse ITB in Berlin im März 2011 stieß Burundi als letztes Land hinzu. Die Ministerin für Handel, Industrie, Post und Tourismus von Burundi, Hon. Victoire Ndikumana, die auch gleichzeitig Chairperson of the Sectoral Council on Tourism and Wildlife Management der East African Community ist, stand mir in einem Interview exklusiv Rede und Antwort.

Hier ist mein Video – bitte entschuldigt die schlechte Tonqualität. Die Ministerin sprach sehr leise und bedächtig – gleichzeitig war es in der Messehalle sehr laut.

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Die komplette Rede „EAC Now A Single Market“ von Frau Ministerin Victoire Ndikumana steht bereits hier im Netz zum Nachlesen.

Wird Burundi, werden die ostafrikanischen Staaten jetzt also zu einem grossen bzw. vielen kleinen neuen oder wiederentdeckten touristischen Zielgebieten? Sind die Länder sicher geworden? Sind Kriminalität und Bürgerkriege gewichen? Nehmen sich die Länder etwa Südafrika oder gar Botswana als Vorbild? Und setzen sie auf Luxustourismus mit einer Mischung aus nachhaltigen, ökologischen Lodges für viel Geld? Um damit Flora und Fauna, Natur und Wildtiere zu schützen, hegen und pflegen? Wünschenswert wäre es ja. Und wenn ehemalige Gegner jetzt zu friedlichen, gar freundschaftlichen Akteuren im Sinne einer Weiterentwicklung der Länder und der Region werden könnten – dann würde die Europäische Union hier auch bestens Pate stehen können.

EAC_ITB_Event_Burundi_12Mar2011_170Bei der Veranstaltung in einer der Berliner Messehallen waren neben der burundischen Ministerin auch diverse Botschafter der anderen ostafrikanischen Staaten zu Gast. Garniert wurden die Reden mit lautstarken, farbenfrohen und zum Teil sehr sportlichen Gesangs- und Tanzeinlagen von burundischen und ruandischen Gruppen. Hier ein Einblick:

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Die zweite Tanzeinlage von der Gruppe Ihanika aus Ruanda, die in Belgien ansässig ist:

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Die dritte Tanzeinlage:

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Bei so vielen und farbenfrohen Tänzen und freundlichen Menschen bin ich schon sehr gespannt, die Länder und ihre Attraktionen selbst kennenzulernen. Burundi und Tansania bildeten ja einmal die deutsche Kolonie Deutsch-Ostafrika. Gibt es in Burundi gar noch Reste von deutschen Siedlungen? Ich würde es mir sehr gerne mal anschauen.

Ich bin sehr gespannt, wie die Entwicklung weitergeht. Denn bisher ist ja hauptsächlich Kenia als Destination bekannt. Seit wenigen Jahren auch wieder Tansania.

EAC_ITB_Event_Burundi_12Mar2011_158Das Land Burundi, dessen Form an ein menschliches Herz erinnert, bezeichnet sich selbst als das Herz Afrika. Im vergangenen Jahr reisten etwa 280.000 ausländische Besucher in das Land. „Die meisten Touristen kommen bislang aus Belgien und Frankreich, deutlich weniger sind es aus den USA, England und Australien“, sagte Valentin Kavakure, der Chief Promotion Officer des Burundi Tourism Office. Die Zahl der deutschen Gäste liegt bislang noch unter 1.000, soll durch die ITB Berlin-Beteili­gung jedoch künftig auf 3.000 ansteigen. „Wir wollen künftig auch Studenten und Schulklassen aus Deutschland ansprechen, denn in unserem Land sind die kolonialen Spuren aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg noch anzutreffen“, berichtete Ange Muyubira, die Vertreterin des Veranstalters „Burundi Ecological and Cultural Tours“. Burundi wurde nach dem ersten Weltkrieg und der Vertreibung der Deutschen zum belgischen Mandatsgebiet. „Deutschland ist unser tiefster und erster Freund von außen. Es waren deutsche Entdecker, die in Burundi eine der Quellen des Nils entdeckt haben“, erläuterte Valentin Kavakure.

EAC_ITB_Event_Burundi_12Mar2011_115Eines der wichtigsten Touristenziele des Landes ist der Tanganjikasee, den sich das Land mit Sambia, dem Kongo und Tansania teilt. Der See ist nicht nur der zweittiefste See der Welt, er gilt auch als besonders artenreich. „Der Tanganjikasee eignet sich nicht nur für Tauchen und Wassersport, er ist einfach auch ein mystischer Ort“, berichtet Valentin Kavakure. Für Vogelbeobachtung vom Boot aus ideal ist hingegen vor allem der Lwihinda-See im Norden des Landes, an dem zahlreiche Flamingos leben. Weitere sehenswerte Naturschönheiten des Landes sind die Kerera-Wasserfälle und der Kibira-Nationalpark.

EAC_ITB_Event_Burundi_12Mar2011_153Da viele Besucher Burundis die Reise in das Land mit einem Besuch der Nachbarländer verbinden, arbeiten die Regierungen der Ostafrikanischen Gemeinschaft derzeit an einem gemeinsamen Visum für alle Mitgliedsländer, erklärte Tourismusministerin Victoire Ndikumana auf der ITB. Touristen aus Europa können nach Burundi aber auch bisher schon einfach einreisen, da sie direkt am Flughafen gegen eine Gebühr von 20 US-Dollar ein Drei-Tages-Visum erhalten, das anschließend verlängert werden kann.

Die nationalen Tourismus-Webseiten der EAC-Länder:

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