Vor zwei Tagen habe ich die Einladung zur Pressekonferenz der Dorint Hotels & Resorts erhalten. Am Mittwoch, 24. Juni 2009, geht es laut Einladung im Dorint An der Messe in Köln vor allem um die Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres sowie über die ersten Monate des Jahres 2009. Des weiteren um die Themen Marketing- und Verkaufsstrategie, Kundenkarte und „Service Q“. Unter dem letzteren soll man wohl eine Art Qualitätsmanagement verstehen. Doch das Handelsblatt ist wieder besser informiert. Wie das Düsseldorfer Wirtschaftsblatt heute berichtet, „erleidet Dorint einen herben Rückschlag„.
Das verspricht also eine interessante Veranstaltung zu werden. Elke Schade, Geschäftsführerin der Dorint Hotels, sowie Dirk Iserlohe, Geschäftsführer der als Dorint-Gesellschafter fungierenden Kölner E & P Holding, werden also den Journalisten einige Fragen zu beantworten haben. Die Rettungsbemühungen von Accor vor ein paar Jahren führten zu einem wenig durchschlagenden Ergebnis. Die Dorint Hotels sind von 90 auf 36 Häuser geschrumpft. Elke Schade hat das Steuer übernommen, nachdem sie jahrelang erfolgreich die Ringhotels geführt hatte.
Und laut Handelsblatt hat die Wiederbelebung der Marke funktioniert. Nur jetzt hat Dorint die gleichen Probleme, die derzeit alle Hotels plagen: das Firmengeschäft ist zusammengebrochen. So sind die Sorgen der neuen Dorintgruppe sehr ähnlich den Problemen der alten Gruppe, nachdem sich Ebertz und Partner durch zu schnelles Wachstum der Gruppe und die Expansion in die Nobelhotellerie kräftig verhoben haben.
Jetzt will Dorint den Angaben zufolge die Investoren bitten, für zunächst zwei Jahre auf einen Teil der Pachterlöse zu verzichten. In ersten Gesellschafter- und Beiratsversammlungen der rund 15 betroffenen Fonds seien bereits entsprechende Beschlüsse herbeigeführt worden. Den Verpächtern wird das Geschäft mit einer „Naturaldividende“ schmackhaft gemacht, nämlich mit kostenlosen Hotelgutscheinen. Davon sollen auch die Dorint-Häuser profitieren: Umsonst ist nur das Zimmer, alle gastronomischen Leistungen müssen bezahlt werden und sollen so für zusätzlichen Umsatz sorgen.
Ich bin gespannt, ob eine der letzten deutschen Hotelgruppen mehr oder weniger unbeschadet durch diese Krise kommt. Und wie sie es im Vergleich zu Steigenberger, Maritim und den anderen grossen schafft.