Familienparadies Hochpustertal, Aktivtourismus in der Dolomitenregion Drei Zinnen: Dieses wunderschöne Fleckerl Erde mitten im Dreieck zwischen Österreich, Südtirol und Italien ist eine perfekte Mischung aus allen Einflüssen und bietet für jeden Anspruch und Geschmack etwas. Und ganz nebenbei entdecken wir Tiere, die für die Alpen eher untypisch sind: Rentiere leben auf der Rotwand und lassen sich im Winter für Schlittenkutsch-Fahrten einspannen. Und im Fischleintal trainiere ich für den Skilanglauf-Marathon.
Dolomitenregion Drei Zinnen: Langlauf im Fischleintal
Morgens um 9 Uhr treffe ich Christian Schwienbacher. Er ist Langlauflehrer an der Ski- und Snowboardschule Sextner Dolomiten. Wir sind miteinander an der Talstation Helm verabredet, die nur wenige Laufminuten von meiner Unterkunft, dem Hotel Monika in Sexten entfernt ist. Christian, in den Bergen ist man immer gleich beim Du, will mich vorbereiten auf den 37. Pustertaler Ski-Marathon am nächsten Tag. Ich bin da als Läufer gemeldet. Also brauche ich auch etwas Vorbereitung und dafür stellt mir die Dolomitenregion Drei Zinnen, wie sich der Tourismusverband des Hochpustertals neuerdings nennt, ein kleines Langlauftraining zur Verfügung. Wir schwingen uns in den alten Lada des Tourismusverbandes. Die alte Mühle will man nicht geschenkt haben, aber diese russischen Kisten sind absolut perfekt, wenn es in das Gelände geht. Da lässt Christian, wie er mir gesteht, auch gern seinen privaten Wagen stehen, da der Lada bei allen Geländearten und selbst härtesten Schneebedingungen keine Gnade kennt und seinen Weg durchzieht.
Wir fahren in das Fischleintal. Sexten liegt in einer Art Dreiländereck: auf dem Bergkamm gen Norden ist die Grenze zu Osttirol, also Österreich. Und gen Süden über den Pass geht es ins Veneto. Aus dieser ärmeren Ecke der Alpen kommen viele Italiener in das reichere Südtirol rüber, so erfahre ich es bei unserer Tour.
Hier erklärt mir Christian die Berglandschaft:
Wir laufen diese Loipe bis hinter zum Talschluss, wo es nur noch mit Tourenski in die Berge hoch geht. Rings um uns herum die Sextener Sonnenuhr. Die Loipe geht am Anfang fast nur bergauf.
Ab dem Talschluß bis zurück nach Sexten geht es fast nur bergab. Bei diesen Abfahrten setze ich erstmal nicht richtig um, nehme die Bergab-Kurven nicht richtig. Und so schmeisst es mich gleich dreimal. Na toll… – und ich will morgen einen Langlauf-Marathon laufen? Christian, mein Guide, fragt mich schon, ob wir langsamer laufen wollen. Äh nein, ich will mich zumindest irgendwie fit laufen! Nach einer ziemlich verpatzten Generalprobe auf der Loipe freue ich mich jedenfalls schon sehr auf den nächsten Tag und denke, dass es nur besser werden kann. Das Hochpustertal, die Landschaft zu Füßen der Drei Zinnen ist malerisch, atemberaubend schön. Doch meine Langlaufkenntnisse sind zwar in Ordnung für ein paar nette Loipen, aber definitiv unterirdisch schlecht, um damit an einem Langlauf-Marathon teilnehmen zu können. Mein Ziel für den nächsten Tag ist klar: Nur nicht Letzter werden.
Wie mein Pustertaler Langlauf-Marathon dann abläuft, könnt ihr hier weiterlesen. Ich verabschiede mich von Christian und bedanke mich sehr herzlich für seine Geduld und Mühen und die guten Tipps. Und mache mich auf zur Rotwand. Ich habe erfahren, dass es dort Rentiere gibt. Rentiere in den Alpen? Ja, ganz recht.
Dolomitenregion Drei Zinnen: Die Sextener Rotwand
Die Rotwand ist die Heimat der Rentiere. Wir möchten es allerdings sehr gern in Frage stellen, ob es eine indigene Rasse sein könnte. Hier lebt ein ganzes Rudel Rentiere. Angeblich ist es das einzige Rudel Italiens. Höchstwahrscheinlich auch das einzige Rudel der gesamten Alpen. Die Rentiere sind die Stars im weitläufigen Gehege auf der Rotwand, mit ihren Familien längst lokale Berühmtheiten. Zuhause in der wilden Natur der Dolomitenregion Drei Zinnen, sorgen die wuscheligen Vierbeiner hier oben immer wieder für amüsante und faszinierende Begegnungen und sind sogar auf der Skipiste anzutreffen.
So ist die Rentierfütterung an der Bergstation der Kabinenbahn Rotwand nicht nur für Kids ein unvergessliches Winterhighlight. Die Besucher dürfen hier selbst mit anpacken, wenn das kleinste und wohl einzigste Rentierrudel der Alpen seine tägliche Hauptspeise aus Isländisch Moos und als Nachtisch die aus einer Getreidemischung bestehenden „Rentierbonbons“ serviert bekommt. Ein märchenhaftes Erlebnis für die gesamte Familie mit lustigen Begegnungen mit den sympathischen Geweihträgern in der faszinierenden Winterwelt des UNESCO-Welterbes Dolomiten.
Die nordischen Vierbeiner, direkt aus Finnland eingeflogen, leben seit einigen Jahren im Skigebiet Rotwand. Rudolf und seinen Rentier-Freunden kommen wir bei einem Besuch ganz nahe. In Winter wird auf der Rotwand Ski gefahren und und plötzlich steht ein Rentier auf der Piste. Auf der Rotwand ist das kein Traum, sondern Wirklichkeit. Schließlich muss Rudolf mit seinen Freunden auch einfach ‘mal raus. Angeboten werden hier außerdem Schlittenfahrten mit den nordischen Vierbeinern. Dass sich die sympathischen Rentiere auf der Rotwand sichtlich wohl fühlen, beweist der Rentier-Nachwuchs, der hier in den letzten Jahren schon zu verzeichnen war.
Doch schaut Euch selbst das Video an vom Start einer Rentier-Schlittenfahrt – mit Sicherheit ein großes Vergnügen für die Kinder!
Uns fällt schon von Anfang an auf, wie kinderfreundlich die Dolomitenregion Drei Zinnen ausgerichtet ist. Schon beim Betreten des Gondelbahn kommt ein sympathischer Italiener herübergesprungen und hilft mir den Kinderwagen schnell in die Gondel hineinzuheben. Er passt gerade so rein und wir haben auch noch Platz. Und er zeigt mir schnell per Zeichensprache an, dass er oben anrufen wird. An der Bergstation steht schon sein Kollege und hilft mir sofort den Kinderwagen wieder schnell aus der Gondel herauszuheben. Überall sehen wir Hinweise für Kinder, überall sehen wir auch Kinder auf Skiern. Eine absolute Traumdestination für Familien.
Die Pistenverhältnisse auf der Rotwand sind erstklassig, wie ihr gut erkennen könnt, der Ausblick auf die Bergwelt ebenfalls. Ein Wegweiser zeigt den Richtung zum Rentiergatter, doch das ist im Winter ja komplett offen. Im Sommer sind die Rentiere dann dort zum Füttern zusammen. Wir machen uns auf zu der nur wenige Meter entfernten „Rudi-Hütte“, um unseren Mittagshunger zu stillen. Doch Obacht geben, länger leben: Der Weg dahin führt quer über die Piste und wir wollen ja nicht über den Haufen gefahren werden.
Beim Betreten der „Rudi-Hütte“ fallen uns als allererstes die vielen kleinen Kindersitze auf, die man bei Bedarf von der Tür aus mitnehmen und an seinem Tisch festschrauben kann, so dass der geliebte Nachwuchs gleich dicht am Tisch sitzt. Eine Wickelkommode steht nicht etwa nur in der Damentoilette. Nein, im Vorraum vor den Toiletten ist eine grosse Wickelkommode, vielmehr ein Wickelschrank eingerichtet mit diversen Kuscheltieren. So hat das Baby etwas zum Spielen während des Wickelns und auch der Papa darf hier mal mit anpacken während die Gattin sich dem Essen widmen kann.
Wir entscheiden uns für zwei sehr schnelle und landestypische Gerichte: Bandnudeln mit Südtiroler Hirsch sowie
… kurze Makkaroni in Tomatensauce. Bei dem exzellenten Essen im Hotel Monika wollten wir es hier oben auf der Hütte bei zwei kleinen Portionen bewenden lassen. Die Qualität ist einwandfrei.
Fazit:
Wir sind von der Familienfreundlichkeit der Region, der Herzlichkeit der Menschen, der Qualität aller angebotenen Dienstleistungen und der Quantität, dieser Vielfalt an Möglichkeiten, was man hier in der Dolomitenregion Drei Zinnen alles machen kann restlos begeistert. Abends lag ich dann noch mit sechs Brasilianerinnen im Whirlpool des Hotel Monika Sexten. Das Leben kann sehr schön sein.
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