Unsere Rücken sind ein Opfer unserer Computer- und Schreibtischarbeit. Eine Massage kann da Wunder bewirken. Doch wie finde ich das perfekte Spa und wie erkenne ich, ob es sich um ein seriöses Spa oder ein doch eher zweifelhaftes Etablissement handelt, in dem ein Hand Job das Happy Ending bedeutet? Ich bin seit meinem ersten Thailand-Urlaub ein grosser Fan der Thai-Massage – aber eben der richtigen, wie sie im What Po gelehrt wird. In den letzten Jahrzehnten war ich in vielen unterschiedlichen Massage-Salons oder habe bei Hotelaufenthalten die Entspannung genossen. Als Service habe ich für Euch diese sieben Punkte zusammengefasst, woran ihr das perfekte Spa erkennt.
Der erste Blick spielt vielleicht in der Liebe eine wichtige Rolle. Aber ein Spa? Hier verliebt sich der Gast besser nicht ganz so schnell. Marketingexperten werden das Gegenteil erzählen und darauf beharren, dass der erste Eindruck besonders wichtig sei. Doch die Wahrheit lautet immer häufiger: Das Geschäft rund um „sanus per aquam“ ist ein äusserst diffiziles Unterfangen. Und der erste Blick wird deshalb überbewertet.
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Das perfekte Spa: Der Buchungsplan
Interessanter ist es da schon, beim Empfang einen Blick in den Buchungsplan zu werfen. Also ganz nah ran an die Rezeption. Am Telefon heißt es schnell „ausgebucht“ oder „leider nicht mehr verfügbar“. Wenn sich aber schwarz auf weiß zeigt, dass man sich ganz offensichtlich in guter (großer) Gesellschaft befindet, weil der Buchungsplan wirklich prall gefüllt ist, dann darf durchaus kombiniert werden: „Dieses Spa ist gut gebucht, also muss es auch gut sein.“ Die Formel gilt vor allem in Day Spa, die sich nicht nur um Hotelgäste bemühen.
Das perfekte Spa: Die Massage
Das wahre Glück eines Spa-Besuchs, das perfekte Spa ist eine Kombination aus drei ganz unterschiedlichen Elementen: Kern ist natürlich die Massage, die perfekt sein sollte. Doch was heißt perfekt? Langsame oder schnelle Bewegungen? Stark oder sanft? Mit mehr oder weniger Öl? Für den einen Gast ist diese Massage perfekt, der andere verabschiedet sich bei der gleichen Massage enttäuscht von derselben Therapeutin. Wenn sich aber Entspannung und Wohlbefinden einfach nicht einstellen wollen, dann sollte der Gast mit der Therapeutin reden und seine Wünsche äußern. Eine gute Massage lebt vom Austausch zwischen Gast und „Gastgeber“.
Das perfekte Spa: Dein Wohlfühlen
Ziel muss es sein, an das individuelle, weil ganz persönliche Wohlfühlen möglichst nah heranzukommen. Schließlich zeichnet sich ein gutes Spa durch den gleich hohen Standard aller Mitarbeiter:innen aus. Je geringer der Unterschied ihres Könnens, desto besser das Angebot. Deshalb darf gelten: Haben Sie Mut zum Wechsel! Probieren Sie auch mal eine neue, weil andere Therapeutin aus.
Das perfekte Spa: Die richtige Chemie
Aber die „richtige Chemie“ zwischen Gast und Therapeutin besitzt eine fast gleich hohe Bedeutung. Denn es ist erstaunlich: Immer mehr Menschen kommen nicht wegen der Massage, sondern einfach um das Gefühl zu erleben, dass sich jemand um sie kümmert. Es geht um the und um Aufmerksamkeit. Vor allem in der Großstadt ist das Bedürfnis nach menschlichem Kontakt ausgeprägt.
Das perfekte Spa: Das Spa-Menü
Ein Spa-Menü, das sich so umfangreich präsentiert wie die zehnsprachige Gebrauchsanweisung für den neuen Flachbildschirm aus China muss allerdings kein Gütekriterium sein. Im Angebotswirrwarr zwischen Hot-Stone-, Schokolade- oder Goldbehandlung oder der zeitweise so populären Ohrmassage verliert auch die beste Therapeutin irgendwann einmal die Übersicht. Weniger ist mehr: Ein gutes Spa konzentriert sich auf seine Kernkompetenzen und tritt nicht als üppig sortierter „Gemischtwarenladen“ auf. deshalb darf auch dem Angebot „Nails“ an diesem Platz durchaus auch die rote Karte gezeigt werden.
Das perfekte Spa: Die Seele
Das perfekte Spa braucht „Seele“ – und die verdankt es seinen Mitarbeitern. Romantik mit Kerzenschein mag da den Blick schnell vernebeln – aber: Spas sind für Hotels der lukrativste Gewinnbringer. Nirgendwo sonst wird in der Hotellerie schneller Geld verdient. Nicht bei den Zimmern, nicht im Restaurant.
Das perfekte Spa: Die Bezahlung
Für Therapeut:innen sind die Behandlungen aber harte Arbeit, die oft nur mäßig bezahlt ist – auch deshalb finden sich so viele kostengünstige Asiatinnen unter den Masseurinnen. Deshalb ist das perfekte Spa dort, wo die Therapeutinnen gern arbeiten, weil sie ordentlich bezahlt werden und weil sie sich wohl fühlen. Kerzenschein ist etwas für Romantiker – für Spa-Mitarbeiter ist er oftmals eine Belastung.
Eine gute Massage, menschliche Wärme und authentisches Ambiente – drei Elemente, die den Weg zum (fast) perfekten Spa weisen. Doch bis zum Ziel werden wir alle Pfadfinder blieben – manchmal ist es herrlich, auf der Suche zu sein, den entspannte Überraschungen sind garantiert. Und sei es ein unerwünschter Hand Job mit Happy Ending.
In München können wir guten Gewissens beispielsweise das Sai Spa am Ostbahnhof empfehlen. Bis vor wenigen Jahren gab es noch Hand-Werk-Massagen und Thai Sabai, doch diese Therapeutinnen arbeiten mittlerweile woanders. Als Day Spa waren wir vom Das Tegernsee am Tegernsee begeistert. Für ein großartiges Spa-Erlebnis in einem exzellenten Hotel würden wir beispielsweise jederzeit in Das Kranzbach gehen.