Die thailändische Hauptstadt Bangkok gleicht immer mehr einer Kriegszone. Die Gewalt ist eskaliert und fordert mehr und mehr Opfer. Zum jetzigen Zeitpunkt berichten die Medien von fünf sieben Toten. Die „Rothemden“-Demonstranten, die sich mit friedlichen und immer mehr auch gewalttätigen Protesten Neuwahlen erkämpfen wollen, widersetzen sich der Armee, die auf Weisung der Regierung die besetzten Innenstadtviertel räumen will. Einen Einblick gibt dies Video – auch wenn ich kein Thai kann, die Bilder sagen alles:
Die BBC hat auf dieser Webseite hier einen Live-Feed eingerichtet. Twitter News sind mit den Hashtags #bangkok und #thailand versehen.
Das Auswärtige Amt rät daher von Reisen nach Bangkok dringend ab. Dies betreffe jedoch nicht den Transit auf den Flughäfen der Stadt, sagte ein Sprecher in Berlin. Die Deutsche Botschaft in Bangkok ist hier zu erreichen.
Die deutsche Reiseveranstalter sagen ab sofort alle Bangkok-Reisen bis Ende Mai ab. Die betroffenen Urlauber könnten ihre Reise kostenlos umbuchen, teilten die Veranstalter Tui, Thomas Cook, Dertour und FTI am Freitag mit.
Die Reiseveranstalter erklärten, die Urlaubsziele in den Baderegionen um Phuket, Khao Lak und Koh Samui seien nicht von der Gewalt betroffen. Manche Veranstalter haben auch ihre Nordthailand-Rundreisen abgesagt, andere halten an ihnen fest. Die protestierenden Rothemden rekrutieren sich hauptsächlich aus der armen Landbevölkerung Thailands.
Schade um diese schöne Urlaubsdestination. Und schade um diese junge, leider noch reichlich instabile Demokratie. Ich denke, derzeit kann nur der thailändische König diesen Irrsinn noch stoppen. Oder das Land steht noch schlimmeren Zeiten bevor. Ich hoffe, die zerstrittenen Parteien finden bald einen Weg – und sei es in einer großen Koalition. Denn anders lässt sich das wohl nicht mehr lösen.
Oder ist es Sensationsjournalismus von Bürgerkrieg in Bangkok zu reden? So werde ich auf Facebook gerade darauf hingewiesen, dass zwar viele Hotels und große Malls rund um den Lumpinipark geschlossen sind. Doch wer sich von den wenigen Brennpunkten fern hielte, hätte als Tourist oder Geschäftsreisender nichts zu befürchten.
Dennoch sollten die Urlauber gerade jetzt nicht Thailand meiden – sondern den Süden unterstützen und in die wunderschönen Orte und Inseln direkt fliegen. Denn sonst werden auch die gestraft, die nicht an der Gewalt beteiligt sind.