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Iberia IB 3191: Warum sich ein Business Class Upgrade lohnt

by Götz A. Primke
Iberia Business Class Madrid
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Grundsätzlich bin ich ein sparsamer Mensch. Übertriebene Geldausgabe muss ich nicht haben. Doch bin ich ein Stier, ein Genussmensch, ein Geniesser, ein Schlemmer, kurz: ein Gourmand. Ja, ich liebe das gute Leben. Und ich weiss Qualität zu schätzen. Wenn ich etwas in deutlich besserer Qualität haben kann, dann gebe ich auch gern ein paar Euro mehr dafür aus. Wenn ich diese habe. Und wenn es nicht allzu viel Aufschlag ist. So ging es mir, als ich kürzlich mit Iberia von München nach Madrid flog. ProColombia lud mich in das NH Collection Hotel Eurobuilding Madrid ein, um dort im Rahmen eines Events die kolumbianische Haute Cuisine kennenzulernen. Madrid ist von München aus eben näher als Bogota.

Meine Gründe, warum es sich lohnt ein Business Class Upgrade von Iberia anzunehmen:

  • Man bekommt es für seine bereits gutgeschriebenen Meilen „kostenlos“.
  • Es wird einem beim Check-in vorgeschlagen. Man kann dies auch immer mal wieder gern selbst „aktiv“ betreiben, indem man frech nach der Möglichkeit eines Business Class Upgrades nachfragt.
  • Auf meinem Rückflug mit Air France von Bogota via Paris nach München erhielt ich ein Upgrade, weil ich einen Antrag für das Air France Vielfliegerprogramm ausfüllte.
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  • Für meinen Flug von München nach Madrid mit Iberia checke ich per iPhone über die Iberia App ein, die ich mir vorher aus dem Apple App Store gezogen hatte. Gleich nach der Eingabe meines Nachnamens und des Buchungscodes werde ich gefragt, ob ich ein Upgrade auf die Business Class machen möchte. Die Mehrkosten, der Aufschlag wird mir deutlich und groß angezeigt: Nur 60 Euro. Hey, ich bin eh komplett eingeladen von ProColombia. Ein Check am Vortag zeigte mir, dass der Flug München – Madrid mit Iberia einfach über 300 Euro kostet. Ich weiss nicht, wann ProColombia meinen Flug wirklich effektiv gebucht hat. Jedenfalls erhielt ich erst 24 Stunden vor Abflug meine Flugdaten… Es wird also nicht billig gewesen sein.
  • In der App klicke ich also auf Ja und habe nun die Auswahl des Sitzplatzes in der ersten oder zweiten Reihe. Fenster oder Gang – der Mittelsitz bleibt frei. Es sind noch zwei Gangplätze frei. Ich klicke einen der beiden Gangplätze an und werde nun nach meinen Kreditkarten-Daten gefragt.
  • Auf der App breche ich den Buchungsvorgang kurz ab. Ich gehe zwei Schritte zurück und buche mich als Eco-Gast ein, dort habe ich noch eine reichhaltige Auswahl an Plätzen im Flugzeug zur Verfügung, der A319 ist also nicht ausgebucht.
  • Doch da ich eh zu einem Event unterwegs bin, der sehr edel zu sein scheint und ich sonst nichts zahlen muss, auch meine Taxikosten übernommen werden, fällt meine Entscheidung sehr schnell und mir nicht schwer. Ich gehe wieder zwei Schritte zurück und klicke wieder auf Business-Upgrade. Sitzplatzauswahl. Kreditkartendaten. Und zack, gebucht, die E-mail meiner Bank kommt sofort rein, dass die 60 Euro soeben belastet wurden. Die E-Mail von Iberia mit der Rechnung folgt ebenfalls. Ich kann mir direkt im Anschluss aussuchen, ob ich das Ticket per E-Mail oder in die Wallet-App meines iPhones haben möchte. Zur Sicherheit nehme ich immer beides. Man weiss ja nie, wann mal der Akku in die Knie geht. Auch diese E-Mail ist sofort da. Der Flug und Sitz mit Business-Upgrade nach Madrid ist jetzt unter Dach und Fach.
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Iberia Business Class: Wofür ich die 60 Euro Aufschlag für den Flug München – Madrid bezahlt habe:

  • Beim Baggage Drop off gehe ich ohne an einer Schlange anstehen zu müssen direkt zum Schalter „Business / First“ von Iberia.
  • Beim Security Check nutze ich ohne langes Anstehen die „Fast Lane“ und kann gleich ohne langes, zeitraubendes Warten meine Sachen durchchecken lassen.
  • Im Wartebereich suche ich die Lounge. Es gibt zwar keine explizite Iberia-Lounge. Doch lese ich das Hinweisschild zur Air France-/KLM- und zur Europa-Lounge. Beide Lounges befinden sich im Obergeschoss des Gates. Ich weiss nicht, welche der beiden ich benutzen kann, habe mich vorher nicht darum gekümmert. Es stand auch nirgendwo ein Hinweis.
  • Also gehe ich auf gut Glück zur Europa-Lounge. Dort weist mich die junge Dame charmant darauf hin, dass Iberia die Air France/KLM-Lounge mitnutzt. Die Europa-Lounge ist vom Flughafen München für diverse andere Airlines. Ich betrete also die Lounge gegenüber. Dort begrüßt mich eine junge Dame absolut herzlich und zuvorkommend. Meine Daten werden kurz aufgenommen, so dass sie weiss, wann sie mich zu welchem Flug rechtzeitig zum Boarding auffordern kann.
  • In der Lounge suche ich mir einen der reichlich freien Plätze. Ich wähle aus dem großzügigen Angebot an französischen, spanischen und englischen Tageszeitungen aus und greife zu Figaro, Canard Enchaîné und Figaro Magazine. Lektüre für daheim, um mal wieder mein Französisch zu trainieren. Am Buffet kann ich aus einem reichhaltigen Angebot für ein zweites Frühstück aussuchen. Frische Croissants, diverse Brotsorten, Wurst, Käse, hartgekochte Eier, Marmelade und Kuchen stehen ebenso zur Verfügung wie mehrere Teesorten und ein Kaffeeautomat. Für die ganz Harten stehen auch diverse harte Alkoholika zur Verfügung.
  • Kritik an der Lounge: Diese Lounge ist mit Sicherheit nicht eine der modernsten und schönsten. Doch ist dies bestimmt auch dem Alter des Terminal 1 im Flughafen München geschuldet. In Frankfurt, London und Kuala Lumpur war ich schon in deutlich schöneren, moderneren und großzügigeren, geräumigeren Lounges. Mein Blognachbar und Freund Phil Klever aka Killerwal hat ja einige Lounge-Tests schon gemacht. Da findet Ihr noch einige andere schöne Beispiele.
  • Doch ist dies ein Ort der Stile, des Rückzugs, der Entspannung. Mir steht einiges zur Verfügung, um Körper und Geist zu entspannen. Ich muss nicht im Gewusel der vielen anderen Fluggäste sitzen und dem Lärm, der unten herrscht, ausgesetzt sein. Das ist manchmal schon sehr viel wert.
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Iberia Business Class: Der entspannte Flug

  • Ich werde pünktlich in der Lounge aufgerufen, dass jetzt das Boarding beginnt. Ich ziehe mich wieder an, begebe mich zum Gate D6 und kann an allen anderen wartenden Passagieren vorbei mit den anderen Business-Gästen zuerst das Flugzeug betreten. Beim Einsteigen werde ich sehr freundlich begrüßt. Die Stewardess nimmt mir meine Jacke ab und hängt diese an einem Bügel in einen Schrank auf.
  • Und jetzt kommt für mich der Hauptgrund, warum ich sehr gerne bei Iberia die Business bezahlt habe: Ich habe einen Sitz mit Beinfreiheit! Ich erinnere mich noch immer mit Schrecken daran, wie ich zu einer Pressereise auf die Kanaren eingeladen war. Tourismo Las Canarias hatte mir keinen Direktflug nach Gran Canaria gebucht, sondern eine Tour München – Madrid und Madrid – Gran Canaria mit Iberia. In beiden Fliegern waren die Sitzabstände so eng, dass ich mit meiner für einen Deutschen normalen Größe von 186 cm mit meinen Knien am Sitz vor mir aneckte. Mir taten schon beim Hinsetzen die Kniescheiben weh. Es war eine vierstündige Tortur, nur aufgelockert durch einen Aufenthalt in Madrid-Barajas, in der ich nur schräg sitzen und mich kaum bewegen konnte. Dies war schon der schlechteste Anfang der schlechtesten Pressereise, die ich bisher überhaupt gemacht habe. So einen Anfang wollte ich diesmal gern vermeiden.
Stirnband? Nein, #sleepphones I got my music, playlists from iPhone via Bluetooth on my ears. #MagicalKenya #WhyIloveKenya #MeinKenia #igerstravel @magicalkenya @lufthansa
  • Flug IB 3191 wird mit einem Airbus 319 bedient, der über keinerlei InFlight-Entertainment verfügt. Also ist der Vogel wohl schon ein älteres Modell, ich habe keine Steckdosen am Platz, kein Monitor senkt sich von der Decke, ganz zu schweigen von einem Touchscreen mit kleiner Fernbedienung, wie er bei den arabischen und asiatischen Airlines heutzutage selbstverständlich ist. Doch kein Problem für mich, dafür habe ich vorgesorgt. Ich fische meine Sleepphones aus der Kameratasche, stelle mein iPhone auf Flugzeugmodus, stelle BlueTooth an, verbinde das iPhone mit den Sleepphones und suche mir die Podcasts aus, die ich mir vorher aufs iPhone geladen habe. Zwei Stunden Mucke zum entspannen und diesen Artikel schreiben.
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Iberia Business Class: Weitere Vorteile

Die weiteren Vorteile, die ein Business Class Kunde bzw. Gast erhält, sind eigentlich die, die vielen als die Hauptvorteile bekannt sind und die sich jeder denken kann:

  • Ein vernünftiges dreigängiges Essen in Porzellanschälchen
  • vernünftiges Besteck
  • die Getränke kommen in Gläsern und nicht Plastikbechern
  • der Tomatensaft wird im Glas mit Zitronenscheibe und Eiswürfel serviert
  • der abschliessende Tee oder Kaffee kommt ebenfalls in einer Porzellantasse zusammen mit einem Täfelchen Lindt-Schokolade.
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Und letztendlich noch ein kleiner Vorteil: mein Koffer kam gleich als Erstes vom Band, so dass ich ohne längeres Warten den Flughafen Madrid-Barajas verlassen konnte.

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Der Rückflug hingegen war klassisch als Economy Flug mit Lufthansa gebucht. Bitte fragt mich nicht, warum in Bogota jemand für mich den Hinflug via Iberia, den Rückflug hingegen via Lufthansa gebucht hat. Ich habe keine Kenntnis über den Buchungszeitpunkt und die zu dem Zeitpunkt vorhandenen Sitzplatzkapazitäten oder die jeweiligen Preise.

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Angeregt durch den Hinflug achte ich für den Rückflug beim Check-in mit der Lufthansa App darauf, wo und wie ich auch für diesen Flug ein Upgrade bekommen könnte. Aktiv wird dies nicht beworben. In einer Unterzeile finde ich den Hinweis, dass ich mit meinen Meilen bezahlen könnte. Ich weiss aber, dass ich derzeit nicht über genügend Meilen verfüge und verwerfe den Gedanken wieder.

Am Flughafen gebe ich meinen Koffer am Schalter ab und frage neugierig nach der Möglichkeit eines Upgrades. Der junge Mann reagiert sofort sehr freundlich und fragt mich eher rhetorisch , ob ich dies mit meinen Meilen zahlen wolle. Er checkt kurz die zu zahlenden Meilen: 20.000 – doch verfüge ich derzeit wohl nur über 3.000 Meilen. Die Möglichkeit scheidet also aus. Ich frage, was es denn in Geld kosten würde. Dies weiss der Lufthansa-Mitarbeiter nicht auswendig, greift zum Telefon und ruft irgendwo eine LH-Information an.

Er gibt meinen Buchungscode durch, muss mich aus der Maschine erst auschecken und dann sagt ihm jemand am anderen Ende, dass es mich 99 Euro kosten würde. Ähm … nein. Da ist meine Schmerzgrenze deutlich erreicht. 40 Euro mehr als bei Iberia mag die LH-Businessclass vielleicht wert sein, aber mir persönlich in diesem Moment nicht. Flug LH1801 ist an dem Tag eh 30 Minuten verspätet, das Wifi in Madrid-Barajas ist kostenlos und unkompliziert verfügbar. So vergeht die Wartezeit schnell. Und im Airbus A320-200 der LH sind die Sitzabstände eh anständig.

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Den einzigen deutlichen Abstrich muss ich beim Essen machen. Hühnchenfleisch mit Pasta, ein Brötchen mit Butter, Plastikbesteck sowie 2 kleine Kekse und eine Flasche Wasser sind natürlich nicht der lukullische Hammer.

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Aber so gut wie in den letzten zwei Tagen in Madrid konnte es natürlich nicht weitergehen. Dafür hoffe ich, dass mein Koffer wieder schnell auf dem Kofferband erscheint. Der junge Schaltermitarbeiter hat mir zumindest das „Priority“-Bändchen an den Koffer gebunden.

Seid Ihr schon Business Class geflogen? Wie sind Eure Erfahrungen? Ich freue mich über Eure Meinungen hier in den Kommentaren.

Meine Artikel in der Reihe „Colombia in Residence“:

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