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Rodrigues: Sinnliche Stunden im Botanischen Garten

by Dr. Jürgen Kagelmann

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Früchte, Gewürze, Kräuter, Blumen – Pflanzen aller Art blühen, wachsen und gedeihen in diesem Botanischen Garten auf der Insel Rodrigues. Für Le Gourmand – Das Geniesser-Magazin suchte Co-Autor Dr. Jürgen Kagelmann diesen Ort auf. Dieses süße und sinnliche Fleckchen Erde ist nur 110 Quadratmeter groß, liegt im Indischen Ozean und ist etwa 560 Kilometer von Mauritius entfernt, zu der sie politisch auch gehört. Fernab vom Massentourismus. Aber sie hat ein paar sehr interessante Dinge zu bieten – gerade richtig für den Touristen, der etwas Ruhe sucht und mitbringt.

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Zum einen ist da das kleine Coco Island. Vor allem aber gehört dazu der Botanische Garten – „Jardin des Sens“ oder „Jardin des Cinq Sens“ , am besten zu beschreiben als: klein aber fein. Sehr didaktisch angelegt ist er und ein beliebtes Ausflugsziel für Schulklassen. Denn man kann hier nicht nur „sehen“, sondern auch unbekannte Dinge „fühlen“.

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Man steckt die Hand in einen der Körbe und erlebt eine taktile Überraschung..

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Angepflanzt und gezeigt werden vor allem endemische Pflanzen, bekannte und weniger bekannte. Sympathische Führer weisen engagiert durch den Garten, der rund eine Stunde angenehmen Zeitvertreib bietet – nicht nur für Pflanzenbegeisterte. Einige der gezeigten Pflanzen:

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Einer der engagierten jungen Parkführer.

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Zigarettenblümchen: oder -blume (Cuphea ignea), auch Köcherblümchen genannt, beliebte Balkonpflanze in Deutschland, wird gerne in der Kosmetikindustrie verwendet.

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Christusdorn: (Euphorbia milii) stammt wohl ursprünglich aus Madagaskar, verwandt mit unserem Weihnachtsstern.

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Muschelingwer: (Alpinia zerumbet), auch unter vielen anderen Namen bekannt, z.B. als Porzellan-Ingwerlilie.

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Fischschwanzpalme: (Caryota urenis), auch als Brennpalme bekannt. Stammt aus Südindien und Sri Lanka; dient als Bauholz, hat essbare Palmherzen, außerdem wird die Pflanze für die Gewinnung von Palmwein genutzt.

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Brotfruchtbaum: Filmfreunde wissen, welche tragende Rolle diese Pflanze gespielt hat. Jedenfalls in „Die Meuterei auf der Bounty“ und wohl auch in der historischen Wirklichkeit. Der Ärger der englischen Matrosen über die platzfressenden, wasserhungrigen und überhaupt ziemlich unnütz scheinenden „Früchte“ war der Anlass für die wohl berühmteste aller Meutereien, 1787, gegen den sadistischen (nach neueren Forschungen allerdings ziemlich humanen) Kapitän William Bligh. Eigentlich hätten die Früchte als Nahrungsmittel für Plantagensklaven in Westindien dienen sollen. Die hatten aber sowieso kein Interesse daran. – Die Pflanze stammt also ursprünglich von Tahiti.

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Brotfruchtbaum: Filmfreunde wissen, welche tragende Rolle diese Pflanze gespielt hat. Jedenfalls in „Die Meuterei auf der Bounty“ und wohl auch in der historischen Wirklichkeit. Der Ärger der englischen Matrosen über die platzfressenden, wasserhungrigen und überhaupt ziemlich unnütz scheinenden „Früchte“ war der Anlass für die wohl berühmteste aller Meutereien, 1787, gegen den sadistischen (nach neueren Forschungen allerdings ziemlich humanen) Kapitän William Bligh. Eigentlich hätten die Früchte als Nahrungsmittel für Plantagensklaven in Westindien dienen sollen. Die hatten aber sowieso kein Interesse daran. – Die Pflanze stammt also ursprünglich von Tahiti.

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Eine hübsche Kleinigkeit ist übrigens dieses Schild, auf dem einige auf der Insel häufig zu hörende kreolische Redewendungen – dem Rodriguais – zu finden sind. Der Be­sucher darf raten, was sie in Englisch oder normalem Französisch bedeuten. (Er liegt so gut wie immer falsch…)

Und noch ein Tipp: Angenehm und empfehlenswert ist das anliegende Restaurant Chez Jeannette, das mittags allerdings immer ziemlich voll ist.

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