
Mit Lirum Larum Löffelstiel lernte ich kochen. Der kleine Koch in mir lernte allerdings am meisten von meinem Papi kochen. Die ZDF-Serie blieb mir zwar bisher völlig unbekannt. Doch in meiner Kochbuchsammlung findet sich immer noch das Kochbuch der Sendung, mit dem ich die ersten Schritte in der Küche lernte. Gab es in den letzten Jahren noch andere Kochbücher für Kinder? Mir unbekannt. Doch seit kurzem ist ein Kinderkochbuch auf dem Markt, das in unsere Zeit passt: Der kleine Koch.
Frisch zubereitet und möglichst abwechslungsreich soll unsere Ernährung sein. So wünschen es sich die Ernährungsexperten, die öko-bewegten Politiker, so manche Eltern. Doch selten die Kinder. Denn wenn es nach den Kindern gehen würde, dann stünde täglich Pommes Frites und Nudeln auf der Speisekarte. Um die Kinder langsam, nachhaltig und langfristig an anständige, gesunde Kost heranzuführen, gibt es nun schon seit 2008 das „Slow Mobil“ des Vereins Junior Slow e.V.: Dies ist eine rollende Küche in einem kindgerecht umgestalteten ehemaligen Bauwagen. Die Erfahrungen der Slow Mobil-Köche flossen jetzt alle in dieses Kinderkochbuch ein.
Contents
Der kleine Koch: Das Kinderkochbuch mit 8 Jahren Erfahrung

Im umgebauten Anhänger lernen Kinder den Umgang mit Küchengeräten, die Unterschiede zwischen Kartoffel und Karotte und haben am Ende etwas selbstgekochtes auf dem Teller. An 130 Tagen im Jahr ist der Hänger mit der Küchenausstattung von ‚Junior Slow e.V.‘ im Einsatz, Profiköche zeigen den Kindern wie es geht. Hier entstand auch die Idee zum Buch, nicht zuletzt um den Kindern – und ihren Eltern – etwas ‚Handfestes’ mit nach Hause geben zu können. Alle 32 Rezepte sind im Wagen entstanden, auch im Zusammenspiel mit den Kindern.
In München wurde das weltweit erste „Slow Mobil“ entwickelt. Mittlerweile hat die Idee schon viele Nachahmer gefunden. Das Slow Mobil steht immer für mindestens eine Woche an einem Kindergarten. Bei großen Zusammenschlüssen aus Kindergarten, Hort und Schule auf einem Gelände kann das Slow Mobil sogar bis zu vier Wochen stehen. Immer acht Kinder sind gleichzeitig im Mobil. Viele Köche stehen gerne und freiwillig für das gemeinnützige Projekt zur Verfügung und wechseln sich ab. Die Rezepte, die in diesen acht Jahren bei den Kindern am besten ankamen, sind jetzt in diesem Kinderkochbuch „Der kleine Koch“ erschienen.
Der kleine Koch: Das Standardwerk als Kinderkochbuch
Bei der Buchvorstellung des neuen Kinderkochbuchs, das nichts geringeres sein will, als das „Standardwerk für das kochende Kind“, probierten wir uns durch ein paar Rezepte durch:




Ob Pizza, Fischstäbchen (siehe oben) oder Spaghetti mit Tomatensauce: Alle typischen Kinderrezepte sind nicht nur kindgerecht einfach dargestellt und umgesetzt. Sie bestehen auch alle aus heimischen und möglichst saisonalen natürlichen Zutaten. Der Slow Food Anspruch bei den Zutatenlisten und den Einführungskapiteln ist überall zu spüren. Schliesslich kann die Ernährungsbildung gar nicht früh genug beginnen.
Der kleine Koch: Essen daheim kochen ist keine Hexerei
Dank „Der kleine Koch“ ist Essen selber zu kochen keine Hexerei mehr. Weder für kleine noch für große Köche. Denn die Rezepte im Buch sind keinesfalls nur ‚Kinderkram‘.
Essen daheim kochen ist auch keine Frage des Geldes. Wer regelmässig möglichst auf den lokalen Bauernmärkten frische Lebensmittel einkauft, der lebt nicht nur deutlich gesünder, sondern auch preisbewusster, saisonal angepasster und günstiger, als wenn man ständig im Discounter Essen in Plastikpackungen einkauft. Hierzu passt als Ergänzung etwa auch das Buch „Arm aber Bio“ von Rozsika Farkas, die in einem Selbstversuch mit dem Hartz IV Regelsatz Bio-Küche selbst gekocht hat. Das dazu passende Kochbuch liefert die entsprechenden Rezepte.
Der kleine Koch: Kürbissuppe selbst gemacht

Unsere eigenen Nachkochversuche sind auch allesamt bestens gelungen. Fotografiert haben wir allerdings nur die Kürbissuppe. Die Idee des Pfiffs bei dieser Suppe ist, dass noch ein Apfel und zwei Zwiebeln hineingearbeitet werden und dadurch eine schöne Süße entsteht. Doch auch die Tomatensuppe und die Pizza haben bestens geschmeckt nach diesen Rezepten.
Kürbissuppe mit Pfiff
Zutaten
- 1 Hokkaido-Kürbis (1Kg)
- 2 Zwiebeln
- 1 säuerlicher Apfel
- 1 Liter Wasser oder Gemüsebrühe
- 1 EL Zimt
- 100g Kürbiskerne
- 40g Butter
- Salz, Pfeffer,
- 100g Sauerrahm
- 40 ml Kürbiskernöl
Anleitung
- 1) Den Hokkaido-Kürbis kannst Du mit Schale essen. Wasche ihn und schneide ihn in Viertel. Dann nimm einen Suppenlöffel, schabe die Kerne raus und wirf sie in den Biomüll.
- 2) Schneide die Kürbisviertel in kleine Stücke, schäle die Zwiebeln und würfle sie. Viertele auch den Apfel und schneide das Kerngehäuse heraus.
- 3) Lasse die Butter in einem großen Topf schmelzen, gib ihm die Zwiebelwürfel dazu und rühre sie mit einem Kochlöffel bei mittlerer Hitze so lange, bis sie glasig werden.
- 4) Nun gib auch die Apfelviertel und die Kürbisstücke dazu und rühre weitere 5 Minuten. Dann bestäube das Ganze mit dem Zimt und gieße die Flüssigkeit (Wasser oder Brühe) an. Lass es aufkochen und ca. 40 Minuten köcheln, rühr immer mal wieder um, damit nichts anbrennen kann.
- 5) Wenn der Kürbis weich ist, mixe alles mit einem Pürierstab oder in einem Standmixer und schmecke es mit Salz und Pfeffer ab.
- 6) Fülle die Suppe in Teller und gib in die Mitte einen Klecks Sauerrahm. Nun verziere das Ganze mit dem dunkelbraunen Kürbiskernöl und den Kürbiskernen.
Einen schönen Bericht hat auch der Tellerschubser Harald geschrieben.