Home ReiseAfrika Ost-Afrika: Nur noch ein Visum für Kenia, Uganda und Ruanda

Ost-Afrika: Nur noch ein Visum für Kenia, Uganda und Ruanda

by Götz A. Primke

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East African Community: der neue Touristenmagnet? Wer kennt noch die Montanunion? Der – im Vergleich – klitzekleine Vorgänger der Europäischen Gemeinschaft bzw. der jetzigen Europäischen Union war hauptsächlich für wirtschaftliche Belange zuständig. Weit vor meiner Zeit. Dieses Staatenbündnis bildete nach dem Zweiten Weltkrieg die Grundlage für den Wohlstand, den wir heutzutage in Westeuropa geniessen. Dies Staatenbündnis hat Vorbildcharakter für ein paar afrikanische Staaten. In Ostafrika hat sich vor wenigen Jahren die Ostafrikanische Union, die East African Community, gegründet. Sie besteht aus Kenia, Tansania, Uganda, Ruanda und Burundi. Vor wenigen Jahren waren Völker in diesen Staaten noch verfeindet, es gab einen schrecklichen Genozid. Heute kooperieren sie – und sie haben sich viel vorgenommen. Sie sind die ‘Destination of Wonders and Opportunities’ – Destination der Wunder und Möglichkeiten.

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Aus Deutscher Sicht erfreulich: Die Länder, die früher Deutsch-Ostafrika bildeten, sind gemeinsam in diesem Bündnis zusammengeschlossen. Tansania, Ruanda und Burundi waren zu Zeiten von Kaiser Wilhelm II. eine deutsche Kolonie. Doch waren die Deutschen nicht allzulange dort involviert, nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg gingen die Kolonien an die damaligen Siegermächte. Glücklicherweise blieb den Deutschen also die Unabhängigkeitskriege erspart, was die anderen Kolonialmächte nicht besonders glanzvoll lösten. Somit haben wir Deutsche in den dortigen Ländern immer noch einen ganz guten Ruf. Oder auch wieder, weil Deutschland eine wichtige Wirtschaftsmacht geworden ist. Und auch weil die nachfolgenden Kolonialmächte sich noch viel schlimmer benommen haben.

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Und heute schliessen sich einige der fünf ostafrikanischen Länder enger zusammen.

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Einen Grund zum Anstossen hat hier nicht nur die Tourismusministerin von Burundi, Hon. Victoire Ndikumana: Die East African Community trifft sich seit mehreren Jahren regelmässig auf der ITB, der weltgrößten Tourismusmesse, die jetzt wieder in Berlin stattfindet.

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Und ich bin immer wieder erstaunt von der Freude, der Fröhlichkeit, der Herzlichkeit und den verschiedenen Kulturen, die die jeweiligen Länder präsentieren. Vor allem Burundi: das Land der Trommeln! Wenn die Jungs loslegen, dann wird es laut in den Messehallen. Sehr laut!

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Die Länder treffen sich aber nicht nur, um eine Riesenparty zu machen. Die jeweiligen Tourismusminister haben dort die Möglichkeit miteinander zu reden, zu diskutieren und nutzen die Möglichkeit Statements zu veröffentlichen.

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Die aktuellen Ziele der EAC:
– ein gemeinsames Touristenvisum, das für alle Länder gültig ist.
– eine Freihandelszone mit einem gemeinsamen Markt
– eine gemeinsame Währung für alle fünf beteiligten Länder in einer Währungsunion
– Sicherheit in allen Ländern
– Nachhaltigkeit und Schutz von Flora und Fauna
– rigorose Bekämpfung der Wildjägerei, bei der Tiere nur zum Vergnügen getötet, nein vielmehr geschlachtet werden. Oft nur wegen der Hörner, die in Asien als Potenzmittel beliebt sind.
– ein gemeinsames Vorgehen gegen Terroristen

Die fünf Länder haben erkannt, wie wichtig der Tourismus ist. Nicht nur der Massentourismus, für den insbesondere Kenia in den letzten Jahrzehnten bekannt wurde mit seinen diversen Schattenseiten. Gerade auch Luxusreisen mit exklusiven Hotels und edlen Safari-Touren bringen zum einen viel Geld in das Land. Aufgrund der Großzügigkeit der Hotellandschaften und der elitären kleinen Safari-Touren sind hier Tiere und Natur wesentlich besser geschützt, haben wesentlich mehr Ruhe und es fliesst deutlich mehr Geld für die Einwohner in die Regionen.

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Ab sofort brauchen Touristen für die Länder Kenia, Uganda und Ruanda nur noch ein Visum. Dass Tansania und Burundi in diesem Jahr noch nicht dabei sind: Geschenkt, politische Gründe. Doch ist davon auszugehen, dass sie sich bald anschliessen werden. Schon zum nächsten Jahr? Lassen wir uns überraschen.

Das neue Touristenvisum kostet 100 US-Dollar. Dies spart den Touristen nicht nur viel Geld, sie haben jetzt eine unabhängige und individuelle Möglichkeit zwischen den Ländern hin- und herzuwechseln und die wunderschönen Landschaften kennenzulernen.

Die EAC Staaten repräsentieren einen Wirtschaftsraum von 135 Millionen Einwohnern mit einem GDP von US$ 79,25 Milliarden. Der Zusammenschluss wird die Region stark voranbringen und viele Synergien freisetzen sowie Schranken abbauen.

Gleichzeitig werden im Tourismussektor, vor allem in der Hotellerie Standards gesetzt und Kooperationen in Gang gesetzt. Die Harmonisierung der Gesetze und Vorschriften steht außerdem im Vordergrund.

Ich bin gespannt, wie sich die Region weiterentwickelt, welche neuen Hotels entstehen werden und welche Reiseveranstalter mit Produkten auf den Markt kommen, bei denen zwischen den Ländern gewechselt werden kann und der Reichtum der Region erforscht und entdeckt werden kann. Also, auf nach Ostafrika!

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