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Hans Gerlach: Linsen-Gemüse-Lasagne gekocht (fast) ohne Geld

by Götz A. Primke

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Genießen muss nicht teuer sein. Das zumindest behauptet der Koch und Kochbuchautor Hans Gerlach. Er zeigt in 70 Rezepten, dass man keine überteuerten und exotischen Lebensmittel braucht, um tolles Essen zu servieren. Anhand weniger Grundregeln präsentiert Hans Gerlach in seinem Kochbuch „Kochen (fast) ohne Geld“ leckere Gerichte, die jeder ganz einfach nachkochen kann. Dies ist jedenfalls sein Bemühen. Natürlich auch mit dem Hintergrund, dass derzeit viele Menschen nicht viel Geld haben, mit Hartz IV und anderen Problemen kämpfen müssen. Ich habe heute zwei Kochrezepte ausprobiert, die aufzeigen, dass es wirklich sehr gut klappt. Sehr gute Zutaten, die nicht viel kosten und gesund sind, lecker kombiniert: Linsen-Gemüse-Lasagne und Apfel-Topfen-Kücherl. Hier zuerst das Rezept für die Linsen-Gemüse-Lasagne.

Diese Art der vegetarischen Lasagne ist eine komplette Resteverwertung. Alle möglichen Gemüsesorten, die gerade in Küche und Kühlschrank rumliegen, können hiermit verbraucht werden. Doch sind mir beim Kochen ein paar Dinge aufgefallen. Das Rezept ist durchaus einfach, es kann auch von einem Kochanfänger erfolgreich nachgekocht werden. Allerdings finde ich es sehr zeit- und vor allem materialaufwändig. Mein Herd war jedenfalls gut ausgelastet. Nun also zum Rezept. Wie soll das gehen: eine Linsen-Gemüse-Lasagne aus dem Kochbuch „Kochen (fast) ohne Geld“ von Hans Gerlach?

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Ein voll ausgelasteter Herd: 4 Töpfe, davon die Béchamel-Sauce gerade auf der Flamme, Gemüse, Linsen und Gemüsebrühe sind schon vorbereitet.

Linsen-Gemüse-Lasagne
Zutaten:

  • 250g rote Linsen
  • 800g Gemüse oder Gemüsereste (laut Buch feste Sorten, z.B.: Möhre, Lauch, Zwiebel, Sellerie, Petersilienwurzel,Weißkraut, Kartoffeln, Paprika, Zucchini)
    bei mir waren es Kartoffeln, Möhren, Petersilienwurzeln, Paprika, Fenchel, Zucchini
  • Salz
  • 500ml Milch
  • 50g Butter
  • 50g Mehl
  • Pfeffer, Muskat
  • 100g geriebener Käse (z.B. Parmesan, Peccorino)
  • 250g Lasagneblätter (16 Stück)
    1 ofenfeste Form, ca. 20 x 30 cm groß (meine war etwas zu klein für die Gesamtmenge)

Zubereitung:

  • Linsen mit 1 Liter Wasser aufkochen und 15 Minuten garen.
  • Währenddessen das Gemüse putzen, falls nötig schälen, etwa 1cm groß würfeln.
  • Die Linsen abgießen, mit einer Gabel grob pürieren, salzen.
  • Den Topf mit frischem Wasser auf den Herd stellen, aufkochen und salzen.
  • Gemüsewürfel dann 5 Minuten kochen.
  • Gemüse auf ein Sieb abgießen, dabei die – so entstandene – Gemüsebrühe auffangen.
  • Einen halben Liter Brühe abmessen.

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Die Béchamel-Sauce:
Bitte beachten: einen genügend großen Topf nehmen. Mein erster Topf war viel zu klein.

    • Butter in einem Topf erhitzen, mit Mehl bestäuben, umrühren.
    • 5 Minuten bei schwächster Hitze schwitzen lassen.
    • Dann mit der kalten Milch aufgießen, dabei kräftig mit einem Schneebesen umrühren, so dass sich keine Klumpen bilden können.
    • Die Gemüsebrühe zugeben.
    • Béchamel-Sauce 10 Minuten bei geringer Hitze kochen lassen und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.

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Der zweite Topf war dann groß genug. Doch haben die 10 Minuten bei mir nicht gereicht, um die Béchamel-Sauce schön sämig zu köcheln. Es waren bestimmt 15, wenn nicht 20 Minuten. Man könnte hier entweder mehr Mehl und Butter nehmen, etwa 100g Butter und 100g Mehl. Oder etwas weniger Flüssigkeit, denn 0,5 Liter Milch und 0,5 Liter Gemüsebrühe ist ganz schön viel. Oder einfach das Rezept im Buch verändern und die Zeiten optimieren.

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Endlich war die Béchamel-Sauce optimal.

  • Käse fein reiben oder zerbröseln. Ich habe mir beim Käsehändler den herzhaften alten Peccorino gleich fertig reiben lassen.
    • Den Ofen auf 200 Grad vorheizen (Umluft 180°C).
    • Etwas Béchamel-Sauce in der Form verteilen und mit Nudelplatten auslegen.

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    • Abwechselnd Gemüse und Linsen auf den Nudelplatten verteilen…,

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    • …jeweils etwas Béchamel-Sauce darüber verteilen und mit Käse bestreuen.

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    • Den Vorgang so lange wiederholen, bis alle Zutaten verbraucht sind.

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  • Dabei mit einer dünnen Schicht Sauce und etwas Käse abschliessen.

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  • Die Lasagne 30 Minuten im Ofen auf der mittleren Schiene backen.

Der Käse hat dann schön goldbraun die ganze Lasagne überbacken. Die Béchamel-Sauce sollte zur Genüge Flüssigkeit gegeben haben, dass die Lasagne-Platten bissfest durchgekocht sind.

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Wie üblich: Wenn ich meine selbstgekochten Sachen anschaue, dann sehen die immer ganz anders aus als auf den Hochglanzfotos in den Kochbüchern. Geht Euch das genauso? Ok, ich habe ja auch keine Ausbildung als Food-Stylist oder habe einen Food-Fotografie-Kurs gemacht, wie etwa Nicole Stich von deliciousdays.com. Sollte ich mal noch machen…

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Die Menge reicht deutlich aus für mindestens vier Personen. Die Konsistenz war zumindest bei mir leider so, dass die Lasagne beim Schneiden und Portionieren sofort zerfiel. Vielleicht klappt das bei Euch ja besser.

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Mein Fazit: Die Linsen-Gemüse-Lasagne ist wirklich eine ideale Möglichkeit, eine Menge an Gemüse zu verarbeiten, an Resten aufzubrauchen. Doch kostet das Zubereiten insgesamt doch eine Menge Zeit. So ca. 2-2,5 Stunden sollten veranschlagt werden. Zumindest wenn man alleine in der Küche steht, alleine Gemüse putzt, vorbereitet etc. Auch sollte die Größe der Töpfe bedacht werden. Geschmacklich werde ich, wenn ich das Rezept nochmal nachkoche, noch einiges verändern. Denn so, wie geschildert, schmeckt das Essen zwar gut – aber auch irgendwie fad. Es fehlen Gewürze, Aromen. Ich denke, eine Variation ist mindestens in zwei Richtungen möglich: die mediterrane mit Kräutern wie Thymian, Rosmarin etc. und die indische. Denn die Linsen geben dem Essen einen kleinen Touch wie ein Dal. Dann könnten auch Gewürze wie Curry, Zimt, Koriander, Sternanis etc. passen. Mein Ayurveda-Arzt in Goa, Indien, hat mir im letzten Jahr gesagt, ich solle für mein Vata-Pita-Dosha möglichst viel Dal bzw. Linsen essen. Also werde ich das mal ausprobieren. Wie Ihr das noch würziger machen wollt, das überlasse ich dann gerne Euch. Und ich freue mich, wenn Ihr Eure Empfehlungen hier in den Kommentaren dazu schreibt.

Alles in allem hatte der Autor Hans Gerlach mal wieder richtig gute Einfälle. Seine Ideen sind lecker und seine Beschreibungen sind ziemlich genau. Als zweites Rezept habe ich noch das Birnen-Topfen-Kücherl aus dem Kochbuch in ein Apfel-Topfen-Kücherl umgewandelt. Das werde ich als nächstes beschreiben. (Der Link wird dann hier nachgetragen).

Solltet Ihr das Kochbuch Hans Gerlach: „Kochen (fast) ohne Geld“ über diesen Link bei Amazon kaufen, dann verdiene ich noch ein paar Cent hinzu. Herzlichen Dank dafür!

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