Home Wein, Bier & mehrBeverages Thomas Hänle: „Mr. Ruinart“ trinkt jetzt Bollinger wie James Bond

Thomas Hänle: „Mr. Ruinart“ trinkt jetzt Bollinger wie James Bond

by Götz A. Primke
Thomas Hänle

Lange schon spekulierte die Branche wohin Deutschlands „Mr. Ruinart“ gehen würde. Es war klar, dass er dem Champagner treu bliebe. Jetzt verriet er mir im exklusiven Gespräch: Er wird Unternehmer und ergänzt seinen Liebling Champagner um Wein: Thomas Hänle steigt zum 1. Oktober 2009 bei der Grand Cru Select Vertriebsgesellschaft mbH, Geisenheim, als Geschäftsführender Gesellschafter ein. Über sein finanzielles Engagement und seinen Anteil am Unternehmen wurde Stillschweigen vereinbart. Die restlichen Anteile hält die WeinArt GmbH & Co KG.
Grand Cru Select vertreibt in Deutschland die Grandes Marques Champagner Bollinger und Ayala sowie diverse hochwertige deutsche und internationale Weine.

„Ich will die exzellenten Qualitäten dieser Top-Marken in Deutschland bekannter machen“, verdeutlicht Thomas Hänle seine Ziele, „wir wollen über den Fachhandel und die gehobene Gastronomie nachhaltig im Markt wachsen.“ Dafür will Hänle seine Vertriebsmannschaft mit Handelsvertretern flächendeckend ausbauen. „Unser Service muss so gut sein wie unsere Qualität im Glas“ lautet sein Credo. Ein Anspruch, den er jetzt erstmals als selbstständiger Unternehmer mit einem grossen Wein- und Champagnersortiment bei Grand Cru Select unter Beweis stellen darf.

Thomas Hänle

Thomas Hänle: Bollinger über den Gaumen an den Kunden bringen

Dabei reizt Hänle vor allem, dass er die nur bei Kennern bekannten Marken neu positionieren kann. „Das Haus Bollinger hat erkannt, dass der deutsche Champagnermarkt sogar in der Krise stark und stabil ist. „Ich denke, dass der Absatz an hochwertigen Weinen und Champagner zum Jahresende wieder anziehen wird. Die Krise ist zumindest bei den grossen Unternehmen fast ausgestanden“, sprüht er vor Optimismus.

Nach dem Einbruch des Marktes von 11,8 Mio. Flaschen in 2008 auf wahrscheinlich 10,5 Mio. Flaschen in 2009 setzt er auf das Weihnachtsgeschäft mit Präsenten, Events und Firmenfeiern. Den Luxuschampagner Bollinger und den gehobenen Champagner Ayala will er „über den Gaumen“ mit Events an den Kunden bringen. Der Clou: In Großbritannien ist Bollinger eine der beliebtesten Champagnermarken. Selbst James Bond aka 007, der Agent im Geheimdienst ihrer Majestät, trinkt Bollinger.

„Gerade Bollinger verfügt über eine große Sortimentsbreite und Sortimentstiefe, da ist für jeden Wunsch etwas dabei“, verdeutlicht Hänle. Das Champagnerhaus, das der Familie der Grafen de Montgolfier gehört, baut seinen Cuvée mindestens 36 Monate auf der Hefe aus. Der in Deutschland unbekanntere Ayala Champagner besteht aus Chardonnay und Pinot Noir und hat als einer von wenigen Marken das Degorgierdatum auf der Flasche.

Auch die Weine, die Grand Cru Select in Deutschland anbietet, sind inhabergeführte Top-Marken. Dabei sind deutsche Weine wie St. Antony ebenso vertreten wie Tropfen aus dem Burgund, Bordeaux oder auch Argentinien. „Wenn ein Restaurant es wünscht, dann können wir ihm eine komplette Weinkarte gestalten“, präzisiert Thomas Hänle das Angebot seiner Vertriebsgesellschaft.

Auch das Social Web interessiert ihn, so hat Thomas Hänle bereits eine eigene Facebook-Seite. Doch vorerst will er den Vertrieb ausbauen. „Unser Produkt ist sehr persönlich. Das Gespräch Auge in Auge ist oft verkaufsentscheidend. Doch wir werden uns um alle Medien kümmern. Bald werden wir uns auch im Web 2.0 präsentieren.“

„Es war für mich eine logische Folge von Ruinart zu einem Vertrieb zu gehen, bei dem ich neben exzellentem Champagner auch Weine vertreibe“, erklärt er den Wechsel. Thomas Hänle war insgesamt neun Jahre und zuletzt als Prokurist bei Ruinart tätig. Mit der engeren Markeneingliederung bei Moet Hennessy (LVMH) wurde sein Bereich aufgelöst.

Nachbemerkung:
Mein Artikel steht heute auch online auf dem Portal der Weinwirtschaft und erscheint in der Printausgabe 19/2009 von WEINWIRTSCHAFT.

Und nachdem ich einen Zugriff von www.fraund.de auf meinem Server vermerke, stelle ich fest, dass die Wein+Markt hier meine Nachricht bereits geklaut hat, ohne mich zu fragen.

Dank an Niko für den Backlink.

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