Ente oder Gans: Zu Weihnachten stellt sich bei vielen die Frage immer wieder, welches der vielen Festtagsrezepte uns assistiert. Die Gans ist ein komischer Vogel: sie ist oft für zwei Personen zu viel, für vier aber wieder zu wenig. Eine Ente ist für zwei Personen als alleinstehender Hauptgang oft genau richtig. Mit einer Vorspeise oder vielleicht noch einer Suppe vorweg für vier Personen geradezu optimal. Mir persönlich schmeckt die Ente auch viel besser als die Gans. Denn gerade bei der Gans wird das Fleisch oft sehr schnell zu trocken, während die Ente noch schön saftig bleibt. Und schliesslich: für eine Ente hat man eher den passenden Topf als für eine grosse Gans. Darum also liebe ich die Ente als Weihnachtsbraten. Und wer kein Geflügel zu Weihnachten mag, dem lege ich meine Rezepte mit Steaks ans Herz.
Doch wie soll man die Ente zubereiten? Die klassische deutsche Art, die man traditionell spätestens ab dem Martinstag in allen Gasthäusern bekommt, kann jeder. Dazu findet Ihr im Netz auch überall viele klassische Rezepte. Laaaangweilig! Die könnt Ihr selbst machen. Oder geht dafür in ein gutes Gasthaus. Oder einen bayerischen Biergarten. Meine Lieblingsrezepte mit Ente sind in den letzten Jahren ganz klar die Ente in Calvados und die Malaysische Ente mit Zitronengras.
Meine Weihnachtsente ist übrigens absolut frisch. Ich bekomme sie in diesem Jahr genau am 24.12.2016 um 8 Uhr früh vom Egeler Hof auf dem Münchner Bauernmarkt am Josephsplatz überreicht. Ich habe sie bereits vor ein paar Monaten bestellt. Diese Ente erfüllt also die Ansprüche nachhaltig, regional und frisch.
Wer keine ganz frische Ente vom Bauern oder vom Markt bekommen kann, dem empfehle ich eine feine Barbarie-Ente. Die Barbarie-Ente ist die französische Version der südamerikanischen Warzenenten. Sie kommt somit aus einer ganz anderen Gegend als unsere hausüblichen Stockenten-Versionen und unterscheidet sich durch zahlreiche anatomisch Eigenschaften von den gewöhnlichen Enten. Die Nährwerte der Ente sind so optimal, dass sie zur ausgewogenen Ernährung des Menschen beiträgt. Sie verfügt über einen Reichtum an Nährstoffen, Vitaminen, Eisen, Phosphor, Selen, Kupfer und ungesättigten Fettsäuren, dabei bleibt der Energiewert durch den Fettgehalt von 10g/100g relativ niedrig. Die ungesättigten Fettsäuren gelten der Prävention von Herz-Kreislaufbeschwerden.
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In den letzten Jahren habe ich immer wieder gern meine Weihnachtsente auf eine eher französische Art zubereitet. Die Rezepte findet ihr hier als Gefüllte Ente mit Calvados-Äpfeln und Tenute Costa DueCorti Barolo
sowie hier als Gefüllte Ente mit Calvados-Äpfeln und Champagne Dom Caudron.
Doch letztes Jahr inspirierte mich der malaysische Starkoch Norman Musa mit seinem Rezept eines „lemongras infused chicken“. Ich änderte das Geflügel und machte daraus die Malaysian Lemongrass Infused Roast Duck. Im Rezept lest Ihr, was mir nicht so besonders gut gelungen ist und was ich gegenüber dem Rezept ändern würde. Diese Details werde ich in diesem Jahr umsetzen und hoffe, dass dann auch die Fotos von der Ente ansprechender werden.
Ich kann Euch die Restaurants von Norman Musa in Manchester, England, und Kuala Lumpur, Malaysia, sehr ans Herz legen. Und wenn Euch diese Ziele zu weit sind, dann gibt es auch Kochbücher von ihm. Die Kochbücher von Norman Musa könnt Ihr hier beziehen.
Die Ente mit Calvados hat für Euch zuviel Alkohol und lemongras infused duck ist Euch zu abgefahren, asiatisch und ggf. scharf? Und eine ganze Ente ist für Euch zuviel? Kein Problem, dann empfehle ich Euch die Entenbrust mit Rosmarin-Honig vom Simon Tress. Oder wollt Ihr dem Trend Wintergrillen huldigen? Dann empfehle ich das Rezept Entenbrust mit zitroniger Honigglasur und 2011 Diedri Dorigati.
Ihr steht nicht auf Geflügel und wollt lieber ein ordentliches Stück Rind zwischen den Kiefern? Kein Thema, dann schaut Euch meine anderen Rezepte an. Auch hier greife ich gern auf Simon Tress zurück, vom dem ich das Steak vom Rind mit Erbsen-Salbei-Püree zubereitet habe. Ihr bevorzugt lieber einen Klassiker, ein Steak in Pfeffersauce, allerdings darf es gern einen Hauch edler zu Weihnachten sein? Dann ist das Rib-Eye Steak mit Cognac-Pfeffer-Sahnesauce und 2009er LUCE perfekt für Euch. Wenn Ihr das Steak noch etwas raffinierter zubereiten wollt, dann bratet doch rückwärts!
< Wie das geht? Das verrate ich Euch im Rezept Rückwärts gebratenes Steak mit buntem Wok-Gemüse und 2003 Domaine de l’Abbaye Chinon Vieilles Vignes. Oder aber den puren Luxus, den absoluten kulinarischen Orgasmus, den totalen Gaumen-Overkill:
Das falsche Osso Bucco ist eine Version à la Surf & Turf, die ich von Stephan Marquard gelernt habe. Schaut mal in das Rezept Falsches Osso Bucco: Die Luxusvariante mit Jakobsmuschel und Johner Cuvée Maximilian. Diese Kombination von Meeresfrüchten und Rindfleisch, dazu noch rückwärts gebraten, bringt den Gaumen von Gourmands und Gourmets zum Schmelzen.
In der kalten Jahreszeit ist auch Wild immer wieder sehr beliebt. Wie wäre es also mit Rosa gebratenem Hirschfilet mit Kräuterkruste, Schoko-Preiselbeer-Sauce, grünen Bohnen und Sellerie-Erdäpfelstampf mit 2012 Lageder Lagrein oder
etwas ausgefallener wie etwa der Wildschweinbraten mit Rotwein-Schokoladen-Sauce, grünen Bohnen und Vogelbeeren.
Das sind meine derzeitigen 11 liebsten Festtagsrezepte. Wobei die Ente zu Weihnachten ganz klar mein persönlicher Favorit ist. Ich habe hier noch einen guten Stapel an Kochbüchern zu stehen, die ich sehr gerne weiterhin für Euch rezensiere und jeweils ein oder zwei Gerichte nachkoche und Euch vorstelle. Dann können bestimmt bald auch ein paar weitere Festtagsrezepte hinzukommen.
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