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Griechenland: Wie der Tourismus als Motor in der Krise wirken kann

by Götz A. Primke

Akropolis
Kampf gegen Schwarzarbeit in der Hotellerie: Griechenland kämpft um jeden Cent. Solange es noch den Euro hat. Doch auch wenn Tsipras, Varoufakis & Co. noch so sehr versuchen, den griechischen Staat in den Bankrott zu treiben, die Tourismusbranche ist der letzte prosperierende Teil der Wirtschaft. Darum will die Politik hier auch ansetzen und zumindest den illegalen Bereich stark einschränken. Die stark vorhandene Schwarzarbeit und die Steuerunterschlagung will die griechische Regierung unter Tsipras mit ein paar neuen Regeln angehen. Gehälter sollen nur noch per Banküberweisung und nicht in bar ausgezahlt werden. So wird schon viel Schwarzarbeit ausgeschlossen. Außerdem sollen Beträge über 100 Euro nur noch per Kreditkarte bezahlt werden dürfen. So werden viele hohe Umsätze, die bisher in bar direkt in die schwarze Kasse gewandert sind, auch über Banken umgeleitet und so offensichtlich gemacht. Doch ansonsten möchte sich die Politik aus dem Tourismus heraus halten. Denn die Touristen sollen ja bitte weiterhin nach Griechenland kommen.

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Dies jedenfalls war der Tenor der Pressekonferenz von Griechenland auf der ITB im März 2015 in Berlin. Seitdem ist einige Zeit vergangen, die Regierung hat vieles getan, was sie nicht angekündigt hat, vieles unterlassen, was sie tun wollte oder besser hätte tun sollen. Zur ITB-Pressekonferenz ihres Landes war jedenfalls die seinerzeit frische griechische Tourismusministerin nicht erschienen – ganz im Gegensatz zu vielen ihrer Amtskollegen aus der ganzen Welt. Sie wollte die Emotionen, die Hitze der vorherigen Wochen herausnehmen und überliess den Fachleuten das Podium. Denn bisher stimmen die Zahlen, Griechenland profitiert von den vielen Touristen, die wieder zurückkommen.

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Cycladia_5_Day_1_Mai_2011_016Der Tourismus soll „griechischer“ werden.
Doch was heisst das? Die Hotels und Restaurants sollten möglichst mehr griechische Produkte verwenden, es sollen mehr regionale Produkte gekauft werden. Auch soll das All-Inklusive-Programm mit den Hotels und Restaurants umgearbeitet werden. Hier wird daran gearbeitet, dass in den All Inklusive Angeboten der Hotels auch andere lokale Restaurants, die in der Nähe des jeweiligen Hotels gelegen sind, mit eingebunden werden könnten. Dies würde eine Win-Win-Situation für alle bringen. Die kleinen Restaurants würden wieder mehr Gäste bekommen, die seit dem Boom der All Inklusive-Angebote ausgeblieben waren. Auch das Hotelfrühstück soll einen stärkeren griechischen Bereich haben. Aegean Airlines bietet nur noch griechisches Essen und griechischen Wein auf den Flügen an.

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Größtes Vertrauen in den Tourismus als den erfolgreichen Wachstumstreiber des Landes:
Mit einem weiteren Rekordjahr unterstreicht die Reiseindustrie eindrucksvoll ihre Bedeutung für die Wirtschaft Griechenlands. Die Branche des Landes präsentiert sich besonders optimistisch. Nach ersten Schätzungen des Verbandes der Griechischen Tourismusunternehmen (SETE) und Marketing Greece werden mit 25 Millionen Gästen im laufenden Jahr 2015 mehr Touristen denn je nach Griechenland reisen und rund 14 Milliarden Euro zur Wirtschaft des Landes beisteuern.

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Andreas Andreadis, Präsident von Marketing Greece und Aufsichtsratsvorsitzender der SETE, verdeutlichte es auf der ITB: „Mit einem Anstieg der Besucherzahlen um 23 Prozent und einer Rückkehr unseres Landes unter die weltweit wichtigsten 15 Reiseziele war das Jahr 2014 zweifellos ein „goldenes Jahr“ in der Geschichte der griechischen Reiseindustrie. Unsere Industrie hat mit 13,5 Milliarden direkt und mit 35 Milliarden indirekt zur Realwirtschaft beigetragen. So konnten Städte und Gemeinden, Inseln sowie kleine und mittlere Betriebe, die das Rückgrat der griechischen Wirtschaft bilden, durch Tourismus wiederbelebt werden. Im Ergebnis konnten mehr als 100.000 Arbeitsplätze durch die Reiseindustrie unseres Landes geschaffen werden“.

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Die bereits getätigten Frühbuchungen für die diesjährige Reisesaison und der deutlichen Anstieg der für 2015 geplanten Linienflüge nach Griechenland geben dem Land wieder Hoffnung. Danach wird die Rekordmarke aus dem vergangenen Jahr in Höhe von 24,5 Millionen Reisenden – inklusive der 2,5 Millionen Passagiere an Bord von Kreuzfahrtschiffen – in der laufenden Saison 2015 erneut um eine halbe Millionen übertroffen.

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Nach den Worten von Dimitris Gerogiannis, Chief Operating Officer (CEO) der griechischen Fluggesellschaft Aegean Airlines, sind die positiven Erfahrungen von deutschen Reisenden in Griechenland aus dem Jahr 2014 ein starkes Argument, um ein erfolgreiches Reisejahr 2015 erwarten zu können.

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„Wir unterstützen nationale Anstrengungen durch Investitionen in neues Fluggerät sowie durch die Einführung von neuen Flugrouten und Innovationen, um die Qualität des griechischen Tourismus weiter voranzutreiben. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, unseren Gästen ein erstes positives Willkommen zu vermitteln, sobald wir sie an Bord unserer Flugzeugflotte begrüßen und ihnen lokale Produkte sowie erste Eindrücke des Reiselandes Griechenland präsentieren dürfen. In diesem Jahr bieten wir unseren Passagieren aus Deutschland mehr direkte Verbindungen denn je an. Wir verbinden in der Sommersaison sieben deutsche Städte mit Athen sowie mit unseren regionalen Flughäfen in Heraklion, Kalamata, Korfu, Rhodos und Thessaloniki. Insgesamt bedienen wir 25 Routen zwischen Deutschland und Griechenland. Über Athen erreichen unsere Gäste aus Deutschland 33 verschiedene Inlandszielen, darunter zahlreiche kleine Inseln.“

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So lauten die Absichten und Hoffnungen der Verantwortlichen für den griechischen Tourismus für das Jahr 2015. Gleichzeitig profitieren sie davon, dass auf den Inseln ein reduzierter Mehrwertsteuersatz erhoben wird und die Fährschiffe und deren Reeder so gut wie gar nicht steuerlich veranlagt sind. Dass im Staate Griechenland etwas faul zu sein scheint, ist wohl nur die Außenwahrnehmung der anderen EU- und Euro-Staaten. In meinen Gesprächen mit Kretern und Deutschen, die auf Kreta wohnen, stellte ich fest, dass diese nur eins wollen: endlich einen Wandel, eine Änderung der bestehenden Verhältnisse. Der griechische Staat ist bereits seit Jahrzehnten marode, pleite, kaputt. Die Sparmassnahmen der letzten fünf Jahre haben bewirkt, dass die Menschen jetzt überhaupt kein Geld mehr haben. Die Beschränkung der Saison auf den Sommer führt dazu, dass viele Beschäftigte im Tourismus jährlich sechs Monate vom Arbeitslosengeld und den Ersparnissen leben.

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Wie schlimm könnte es jetzt noch werden?
Derzeit sieht alles danach aus, dass Griechenland auf ein „worst case Szenario“ zusteuert. Der Austritt aus dem Euro und die Wiedereinführung der Drachme oder wie auch immer die neue Währung dann heissen soll. Viel schlimmer wäre in meinen Augen der Austritt aus der Europäischen Union, doch das kann, von Putin mal abgesehen, niemand ernstlich wollen. Die neue Drachme würde schlagartig an Wert verlieren. Schlimmstenfalls würde eine galoppierende Inflation eintreten, die neue Währung eventuell 20% oder mehr an Wert verlieren. Die Griechen könnten sich kaum noch etwas kaufen, alles würde viel teurer werden. Wer kein Geld mehr hat, wer Hunger und Durst hat, der wird nicht nur unruhig, der wird auch gewalttätig. Das Schreckgespenst von bürgerkriegsähnlichen Unruhen stünde vor der Tür. Und dann würde der Tourismus endgültig zusammenbrechen. Dieses wäre der GAU für das Land. Und wird bestimmt von niemandem in der EU bzw. der Euro-Zone erwünscht.

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Was also kann der Tourismus zu einer Besserung der Situation beisteuern?

  • Die Verlängerung der Saison
  • Und an dieser Stelle sind auch die europäischen Reiseveranstalter gefragt und gefordert. Solange im Winter keine Flugzeuge mit Touristen auf die Inseln fliegen, solange werden dort weiterhin die Einwohner nur vom Sommereinkommen leben müssen. Wer Glück hat, der kann sich um seine Olivenbäume kümmern und verkauft sein eigenes Olivenöl. Doch warum nicht den Winterurlaub auf den griechischen Inseln verbringen? Auf Kreta kann man auch Ski fahren – wenn auch nicht so umfangreich wie in den Alpen. Doch könnte man dies ja ggf. ausbauen. Viele der griechischen Inseln bieten sich im Winter zum Wandern und Radfahren an. Mit Sicherheit würden nicht soviel Menschen wie im Sommer kommen. Doch es könnten immerhin ein paar Hotels weiterhin aufbleiben und ein paar mehr Leuten Arbeit verschaffen. Ausserdem könnten ganz neue touristische Anbieter in Griechenland entstehen. Denn im Sommer mag kaum einer wandern oder radfahren gehen, die milden Temperaturen im Winter würden dies jedoch ermöglichen.

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  • Mehr regionale Produkte
  • In meinen Gesprächen stellte ich fest, dass es in Griechenland viele Produkte aus der ganzen EU bzw. der restlichen Welt gäbe, die viel günstiger seien als die eigenen griechischen Produkte. Die Hotels kaufen oftmals nicht heimische griechische Produkte ein, da diese zu teuer seien. Hier sollte ein Umdenken stattfinden. Vielleicht würde gerade die Krise helfen, dass die eigenen Produkte günstiger würden, so äußerte sich mir gegenüber eine schon seit langem auf Kreta lebende Deutsche.

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  • Eine Förderung griechischer Produkte in Europa
  • Griechenlands Lebensmittel sind einfach lecker. Die Qualität ist oftmals exzellent. Doch stimmen hier das Marketing, die Verkaufsmenge und die Verbreitung in Europa noch nicht überein. Hier könnten ggf. Food Festivals den Reichtum der griechischen Küche noch mehr unterstützen.

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  • Vor allem: Griechischer Wein – ist so wie das Blut der Erde
  • Meines Erachtens wird gerade der griechische Wein komplett unterschätzt. Und Griechenland schafft es leider nach wie vor nicht, seine eigenen Weine optimal zu verkaufen. Wir haben in Deutschland viele griechische Restaurants. Welche Weine finden wir dort auf der Karte? Retsina und Imiglykos. Muss das so sein? Ich denke, nein. Griechenland besteht nicht wirklich aus Athen-Teller, Grillplatte Saloniki, Metaxa und Ouzo. Und die griechischen Weine nicht nur aus Retsina und Imiglykos.

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    Das neue Wein-Griechenland hat mehr zu bieten. Ich habe bereits vor einiger Zeit selbst eine kleine Auflistung exzellenter griechischer Winzer und ihrer guten Tropfen erstellt. Ich denke, die griechischen Gastronomen in aller Welt sollten sich an die eigene Nase fassen und ihre eigenen Weine besser vermarkten. Das schliesst auch die Hotels in Griechenland mit ein. Hier sollte ein Umdenken stattfinden – im eigenen Sinne. Zapfhähne am Buffet mit der Unterscheidung in „Weiss/Retsina/Rosé/Rot“ sind in meinen Augen ein No Go und passen in kein Hotel, das Wert auf exzellente lokale Produkte legt.

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    Wer schon so stolz auf sein schönes Land ist, der sollte den Stolz und die Ehre auch auf die eigenen Produkte übertragen. Die griechische Küche ist nicht umsonst eine der gesündesten Küchen der Erde.

    A path to dream and stroll in the shadow of the trees - #travelculinarygreece #apolloniabeachcrete #greece #crete #kreta #wedolocalApollonia #blogtrottersgr #Griechenland #summer #island #discovergreece #greecestagram #greece2015 #visit_greece @visitgre

  • Steuergerechtigkeit
  • Durch den jetzigen Dschungel blickt doch keiner mehr durch. Ein Staats- und Gemeinwesen sollte sich dadurch auszeichnen, dass alle gemeinsam zur Finanzierung beitragen. Nicht zu gleichen sondern möglichst gerechten Teilen. Doch warum zahlen die Einwohner der Inseln einen Steuersatz, der noch nicht mal dem halben Steuersatz entspricht? Sicherlich sollte überlegt werden, ob eine Mehrwertsteuer von mehr als 20% nicht auch übertrieben ist. Wie wäre es, die Mehrwertsteuer für ganz Griechenland auf 20% zu senken, dafür die Einwohner der Inselwelten auch an diesen Steuersatz anzupassen. Werden die touristischen Leistungen dadurch teurer? Aber kann sich der Staat dadurch besser finanzieren? Bei gleichzeitiger schlankerer und effizienter Arbeitsweise und anderen gesetzlichen Änderungen zum Wohle des Gemeinwesens? Der erniedrigte Steuersatz könnte auch mit 50% der üblichen Mehrwertsteuer schon mehr zur Finanzierung beitragen. Wenn dann noch die Rente auf 67 mit sofortiger Wirkung angehoben wird, ein Katasteramt die Eigentumsverhältnisse klären würde und auch ansonsten der griechische Staat mit einer schlanken und modernen Gestaltung zum Blühen gebracht werden könnte, einen sinnvollen Weg durch das Dickicht finden würde, dann würden sich alle in Europa freuen.

Yammas! Ein Schluck griechischer Raki auf die Blaue Flagge 2015 für das @apollonia_beach_hotel für Sauberkeit, Umweltschutz, Nachhaltigkeit, sauberen Strand und klares Wasser!
In diesem Sinne: Yammas! In der Hoffnung, dass Griechenland die längst fälligen Änderungen bald bewältigt und seine Wirtschaft wieder zum Laufen bringt.

Hinweis: Die Fotos in diesem Artikel stammen alle von mir. Sie entstanden auf der ITB Berlin 2015, auf Santorini bei der #Cycladia-Bloggerreise und im Apollonia Beach Hotel & Spa auf Kreta.

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2 comments

Robert B. Fishman 2. Juli 2015 - 13:18

Du schreibst: „Doch auch wenn Tsipras, Varoufakis & Co. noch so sehr versuchen, den griechischen Staat in den Bankrott zu treiben, …“ Heruntergewirtschaftet haben das Land andere. Die jetzige Regierung muss zusammen mit den einfachen Leuten das auslöffeln, was ihre Vorgänger zusammengebraut haben.: eine Brühe aus Korruption, Ungerechtigkeit und Staatsversagen. Wie geschickt sich die Herren von Syriza anstellen ist eine andere Frage. Ich war im April das erste Mal in GR, genauer gesagt auf Kreta: Wenig Touristen (die Saison beginnt Anfang Mai), traumhafte Frühlingslandschaft (erstaunlich grün), exzellente lokale Produkte (Wein, Olivenöl und viele weitere Leckereien) und super-freundliche Menschen, wie ich sie sonst kaum irgendwo auf der Welt erlebt habe. Auch überraschend für mich: Sehr viele auch einfache Leute sprechen gut Englisch. Für Deutsche ist das Leben auf Kreta günstig (ca. 20 – 30% unter den Preisen deutscher Großstädte).

Mehr dazu hier: http://ecomedia.info/urlaub-in-der-wiege-europas-2/

Also: Hinfahren, jetzt erst recht. Langfristig wäre es m.E. für die griechische Wirtschaft besser, den Euro aufzugeben: Auch wenn Importe dann sehr viel teurer werden: Die Preise für griechische Produkte im Ausland sinken durch die Abwertung der neuen Währung und Urlaub in Griechenland wird für Ausländer dann nochmal deutlich billiger. Nur so kann sich die gr. Wirtschaft erholen. Was passiert, wenn eine schwache Volkswirtschaft an eine teure Währung gebunden wird, haben wir in Argentinien (Staatspleite nach der Koppelung des Peso an den USD) und in der DDR nach Einführung der DM gesehen. Auch dort mussten nach der Währungsunion die meisten Betriebe schließen und ihr Personal entlassen.

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GAP aka Le Gourmand 2. Juli 2015 - 15:27

Lieber Robert,
ich stimme Dir vollumfänglich zu, dass das Land in den letzten Jahrzehnten von anderen heruntergewirtschaftet wurde. Und es hätte nicht erst in den Euro gedurft. Das hätten Waigel und seine Kollegen damals verhindern müssen. Und dann hätten sie mehr zur Haushaltsdisziplin angehalten werden müssen. Egal. Tempi passati. Doch die Situation ist ja seit Anfang des Jahres nur noch schlimmer geworden. In fast allen anderen Punkten gebe ich Dir auch Recht.
Allerdings widerspreche ich Dir in dem Punkt, dass GR jetzt aus dem Euro raus sollte. Es würde – zumindest in der Anfangszeit – heftigste Verwerfungen bis hin zu bürgerkriegsähnlichen Unruhen geben. Eine neue Drachme mit ca. 20% Inflation, die Leute haben kein Geld, können sich nichts mehr leisten… da bricht schnell Gewalt aus in dem Kampf ums tägliche Überleben. Aber ganz klar, der Staat muss seine Hausaufgaben machen, ein Katasteramt einrichten, Korruption und Steuerflucht bremsen und sehen, dass alles einen guten Weg nimmt. Das ist nicht einfach. Das geht nicht von heute auf morgen.
Aber die Touristen können den Griechen helfen, indem sie weiterhin und wieder kommen. Und indem sie möglichst das ganze Jahr über kommen. Denn ja, Griechenland hat fantastisch gute Weine, Oliven, Käse, Fleisch, Fisch, die Landschaften sind wunderschön und die Leute sprechen mindestens Englisch, oft auch Deutsch oder eine weitere Sprache. Die Griechen leben vom Tourismus und lieben es.
Also ja, lass uns einen Rakomelo trinken und weiter von Kreta schreiben.
Servus,
Götz

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