Erfrischend, leicht, gesund: Eine deutsche Gazpacho. Jedenfalls nach der Interpretation von Simon Tress in seinem Kochbuch „Landküche“. Der Küchenchef des Bio-Hotel Rose in Ehestetten verzichtet auf ein paar typische Zutaten der andalusischen Suppe und zeigt uns, wie wir in weniger als einer halben Stunde eine erfrischende Tomatensuppe auf den Tisch gezaubert haben, die gerade in heißen Sommertagen sehr gut tut. Oder auch mit wenigen Handgriffen Gemüse zu einem wohlschmeckenden Gericht zusammenbringt, die sonst im Kühlschrank vergammelt wären.
„Wanderer, kehr ein zur Rast / wenn Du recht Durst und Hunger hast. / Wir Wirtsleut sind bei Tag und Nacht / stets auf Dein leiblich Wohl bedacht. / Der Speisen viel, auch Wein und Bier, / sogar ein Bett bekommst Du hier.“ So steht es nicht ohne Grund an der Hauswand des Bio-Hotel Rose in Ehestetten. Die Familie hat nicht nur Ahnung vom Stillen von Hunger und Durst. Die Qualität des Hauses ist schon besonders gut. Noch als gesundes, regionales Bio-Essen als Spinnerei verspottet wurde, hat die Familie auf diese Richtung gesetzt. Mit grossem Erfolg, denn mittlerweile gehört der Mutter und den drei Söhnen ein kleines Gastro-Imperium auf der Schwäbischen Alb. Erfrischen wir uns also an der Kalten Tomatensuppe, die als Vorspeise oder auch als schnelles Mittagessen eine besonders gute Figur macht.
Kalte Tomatensuppe
Zutaten:
- 150g Gurken
- 200g rote Paprika
- 300g Tomaten
- 1/4 Zwiebel
- 4 EL Olivenöl
- 1 EL Weißweinessig
- 2 EL Mineralwasser
- 1/2 TL Rohrzucker
- 1/4 Knoblauchzehe
Zubereitung:
- Das Gemüse in grobe Stücke schneiden und in ein hohes Gefäß füllen.
- Weißweinessig, Olivenöl, Rohrzucker, Knoblauch und Mineralwasser hinzugeben.
- Alles fein mixen und mit Salz und Pfeffer würzen.
- Anschließend etwa 1 Stunde kühl stellen.
- Kurz vor dem Servieren mit dem Schneebesen nochmals umrühren.
Fazit:
Diese Kalte Tomatensuppe ist wirklich wunderbar erfrischend und lecker. Die Beschreibung „hohes Gefäß“ sollte man sehr wörtlich nehmen. Denn das Gemüse ist von sich aus schon so wasserhaltig, dass der Zauberstab ziemlich schnell ziemlich viel Flüssigkeit hervorzaubert. Wer hier nicht aufpasst, hat ziemlich viel Spritzer in der Umgebung.
Doch gibt es einen Punkt, der wahrscheinlich nicht so richtig zu umgehen ist, aber leicht stört: Beim Essen hat man im Mundgefühl die Haut der Gurken, Paprika und Tomaten, auf der man dezent rumbeisst. Für den einen mag das lecker sein und ein Qualitätsmerkmal, dass wirklich nichts verloren ging. Für den anderen ist die Haptik auf der Zunge aber leicht störend. Eine Gurke ist zwar schnell geschält. Doch Paprika müsste man erst grillen, um sie leicht schälen zu können, Tomatenwürfel à la Tomaten-Concassée werden blanchiert und dann gehäutet. Beides kostet nicht nur Zeit – und diese Suppe soll ja möglichst schnell fertig werden. Es ist gewissermassen auch aufwändig und vor allem: durch das Erhitzen gehen wertvolle Inhaltsstoffe verloren. Also ist es nicht sinnvoll. Die Suppe durch ein Tuch zu passieren ginge auch, doch bleiben dann auch viele wichtige Bestandteile drin hängen. Vielleicht fällt Euch noch etwas anderes ein? Oder nehmen wir es einfach als gegeben hin?
Meine Kalte Tomatensuppe ist deutlich weniger intensiv rot im Vergleich zu dem Foto im Kochbuch. Warum? Meine Mischung bestand aus 1 Gurke, 2 roten Paprikaschoten und 5 roten Tomaten. Also frei Schnauze und ohne Waage. Mit einem anderen Verhältnis müsste es also noch roter werden. Oder das Foto ist gefaked und es befindet sich Rote-Beete-Saft, Tomatenmark, Tomatensaft oder so drin.
Mein Fazit zum Buch habe ich ja bereits in diesem Artikel beschrieben.
Hier könnt Ihr das Buch Simon Tress: „Landküche“ erwerben: