Home Essen & Trinken Restaurants in München: Restaurant 181: Sterne auf dem Teller und den Sternen so nah im Olympiapark München

Restaurants in München: Restaurant 181: Sterne auf dem Teller und den Sternen so nah im Olympiapark München

by Götz A. Primke

Restaurant 181 Otto Koch Apr_2011_02
Sterneküche unterm Sternenzelt: Im Olympiaturm in München zaubert Sternekoch Otto Koch (ja, der Name ist Programm) regelmäßig höchste kulinarische Genüsse auf den Teller. Doch so nobel und teuer München mancherorts sein mag, soviele Plätze wie das Drehturmrestaurant im Olympiagelände auf 181 Meter Höhe hat, könnte auch ein Otto Koch nicht permanent zu Sternepreisen füllen. So haben sich der Michelin-Sternekoch und die Arena One GmbH, die Pächterin des Olympiageländes, des Drei-Klassensystems, das „in den Lüften“ üblich ist, bedient: zwischen First, Business und Economy kann der Gast wählen. Der Logik entsprechend beinhaltet das Restaurant 181 inspired by Otto Koch im Olympiaturm drei Restaurants: Das 181 First, das 181 Business und das 181 Economy.

Restaurant 181 Otto Koch Apr_2012_16Das Mittagsmenü gibt es von 12 – 15 Uhr ab 34,50 Euro. Abends von 18 bis 20 Uhr bietet die Küche ein Economy-Drei-Gänge-Menü zu 39 Euro, das freilich im Anspruch und in der Qualität meilenweit über dem Durchschnitt dessen ist, was bei den großen Fluggesellschaften in der entsprechenden Klasse geboten wird. Von 20.30 Uhr an ist im großen Panorama-Restaurant dann die Business-Klasse angesagt, was die Preise kaum in die Höhe treibt: Das Vier-Gänge-Menü zu 52 Euro dürfte in seiner Klasse in München fast konkurrenzlos sein. Und in dem Separée der First Class gibt es Otto Kochs Sterneküche im Gourmetmenu für höchste Ansprüche ab € 125,00 ab 19 Uhr. Hier glänzen 1 Michelin-Stern und 17 Gault-Millau Punkte auf dem Teller. Das 181 Business kann immerhin noch mit 14 Gault Millau Punkten aufwarten. Also auf in den Olympiaturm im schönen Olympiagelände mit der Stadt München zu Füßen! Zuerst mal ein Aperol Sprizz.

Restaurant 181 Otto Koch Apr_2012_17
Doch kaum sind wir im Restaurant angelangt, schon dreht sich alles. Wirkt der Aperol Sprizz schon so schnell? Nein, es ist das Drehrestaurant selbst: das Restaurant im Münchner Fernsehturm sitzt auf einer Scheibe, die sich einmal in der Stunde um sich selbst dreht. So hat der Gast einen permanenten traumhaften Überblick über München und, wenn das Wetter stimmt, auch bis zu den Alpen. Höchste Genüsse also, die den Gast fast direkt unter dem abendlichen Sternenzelt erwarten. Wir entschieden uns für das Sunset-Menü für 39 Euro. Es gab bei unserem Besuch im April 2012 als erstes eine Scampiterrine mit Spitzkohlsalat auf Sauce Andalouse, als Hauptgang eine mit Morcheln Gefüllte Perlhuhnbrust, Pak Choi und gebratener Polenta sowie als Dessert ein warmes Schokoküchlein mit flüssigem Kern, Buttermilch-Minz-Eis und Grapefruit im Honigsud.

Restaurant 181 Otto Koch Scampiterrine mit Spitzkohlsalat auf Sauce Andalouse Restaurant 181_Otto_Koch_Apr_2012_18
Die Scampiterrine mit Spitzkohlsalat auf Sauce Andalouse war ein schöner Einstieg ins Menü. Auf einer Schiefertafel serviert war schon der Farbkontrast zu den eher hellen Speisen sehr ansprechend. Leicht und frisch kam die Terrine daher, sie war nicht zu kompakt, wie man es oft antrifft. Die Sauce Andalouse, eigentlich eine typisch belgische Sauce für Pommes Frites auf Mayo-Basis, war dazu ein interessanter und ergänzender Begleiter. Dazu Spitzkohlsalat als frisches Element, das die Aromenvielfalt komplettierte.

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Im Hauptgang paarten sich französische, italienische und asiatische Einflüsse. Die mit Morcheln gefüllte Perlhuhnbrust, Pak Choi und gebratene Polenta gaben eine stimmige und sehr leckere Kombination, die Appetit auf noch mehr Kreationen aus dem Hause Otto Koch in der höheren Klasse machte. Das zarte Perlhuhn und die Morcheln harmonierten wunderbar, die sonst eher rustikal schwere Polenta war luftig-leicht und der gedünstete Pak Choi rundete den Gang angenehm ab.

Restaurant 181 Otto Koch Apr_2012_21
Das Dessert war – vor allem in den Augen meiner Begleitung – ein Problemfall: es war deutlich zu wenig! Aber ich glaube, diesen Wunsch hat sie bei vielen so dermassen leckeren Desserts, wie in diesem Fall dem warmen Schokoküchlein mit flüssigem Kern, Buttermilch-Minz-Eis und Grapefruit im Honigsud. Die schwere dunkle Schokolade, die aus dem Küchlein herausfloss, passte perfekt zu dem leichtem Buttermilch-Minz-Eis. Die Grapefruit-Filets gaben die nötige Säure und der Miniklacks Honigsud etwas mehr Süße.

Fazit:
Das Sunset-Menü war stimmig und lecker, die leichten Speisen könnten auch perfekt als Business-Lunch serviert werden. Von der Qualität her wird das Restaurant 181 hier durchaus den 14 Punkten gerecht, aber nicht mehr. Der Blick über die Stadt in der Abenddämmerung mit den Alpen im Hintergrund ist einfach grandios. Schade, dass wir zu 20 Uhr das Restaurant verlassen mussten, da dann die Gäste der nächsten Kategorie zum Essen kommen dürfen. Ein längeres und bestimmt hochklassigeres Vergnügen ist im Restaurant 181 First zu erwarten. Diese Gerichte kommen aus einer eigenen Küche und höchstwahrscheinlich kommt dort auch Otto Koch mal an den Tisch. Wir werden bestimmt wiederkommen und dann in dieser Klasse einchecken.

Das Restaurant-Management ist sehr offen für Kritiken: Bei Qype antwortet sofort jemand auf negative Berichte. Außerdem gibt es noch einiges bei Restaurant-Kritik.de, Tripadvisor und Prinz zu lesen.

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Am 13. April 2011 hatte ich schon einmal auf Einladung vom Genießerland Bayern das Vergnügen zu einer ganz besonderen Veranstaltung Gast im Restaurant 181 zu sein. Otto Koch hatte seinen US-Amerikanischen Kollegen Patrick Sheerin aus Chicago (Patrick Sheerin bei Twitter)zu einem Gastkochen eingeladen. Sheerin kocht bisher im Signature Room 95th, im Hancock Tower Chicago, doch wenn ich seinen Twitter-Account richtig verstehe, dann eröffnet er demnächst das Trencherman (wenn es nicht nur eine Namensgleichheit ist).

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Das Menü war genial lecker, doch leider nur an einem Tag. Ich hätte es viel besser gefunden, wenn Otto Koch, ähnlich wie der geniale Patron Eckart Witzigmann im Salzburger Hangar 7, Spitzenköche für ein paar Tage länger zu Gast haben könnte. Das würde mit Sicherheit einige Gäste mehr und öfter auf den Olympiaturm bringen.

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Die beiden haben zusammen ein ‚bayerisch-amerikanisches’ Menü zubereitet. Vor allem diese Zwiebelsuppe unter einer Blätterteighaube war in meiner Erinnerung ein Gedicht.

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So sah die Zwiebelsuppe nach Durchbrechen der Blätterteighaube aus.

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Wenn ich die Menükarte wiederfinden sollte, dann trage ich hier gern auch die Speisen nach, leider hat mich gerade meine Erinnerung verlassen. Auf jeden Fall war alles köstlich!

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Die hausgemachten Pralinen – himmlisch!

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Das Dessert.
Zumindest bestand die Absicht, die Veranstaltung als Auftakt zu einer kulinarischen Weltreise zu nehmen. Weitere Kooperationen mit Gourmettowern in anderen Ländern, die im 6 – 9 Monatsrhythmus stattfinden sollten, waren den Ankündigungen im letzten Jahr zufolge bereits in Planung. Doch leider habe ich seither nichts mehr davon vernommen. Und das, wo ich in Sichtweite des Olympiaturmes lebe und arbeite. Mein Blick aus dem Bürofenster fällt also immer auch auf den Olympiaturm und das Restaurant 181.

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