Wie gewinne ich essbares Elfenbein? Unter diesem Motto besuchte ich eine der Ecken Bayerns, die nicht allzusehr vom Tourismus heimgesucht wird. Doch das Bayerische Golf- und Thermenland ist in vielerlei Hinsicht eine der köstlichsten Regionen Deutschlands: Ob es sich dabei um Europas weitläufigstes Hopfenanbaugebiet oder Deutschlands größtes Essiggurken-Produktionsgebiet handelt. Von Mitte April bis „Johanni“ am 24. Juni verwandelt sich die Region südlich der Donau, im Dreieck zwischen Regensburg, Landshut und Straubing in ein kulinarisches Dorado für Spargelfreunde.
Doch stellt sich dem einen oder anderen immer wieder die Frage: Wie steche ich richtig ab? Wie setze ich das Messer richtig an? Muß ich mir etwa die Hände dreckig machen? (JA!) Brechen meine Fingernägel dabei ab? (Hä?) Wie gewinnt man Spargel? Wo kommen diese leckeren weißen Stangen eigentlich her? Warum haben einige einen weißen, andere einen violetten Kopf? Wer immer noch auf der Suche nach Antwort zu diesen Fragen ist, der sollte unbedingt zur Spargelzeit in den Gäuboden kommen.
Hierzulande findet man kaum geübte Deutsche, die sich darin auskennen. Die Erntekräfte sind hauptsächlich unsere polnischen Nachbarn, die von Ernte zu Ernte, von Frucht zu Frucht, von Saison zu Saison durch Europa ziehen. Im Gegensatz zu so manchem faulen, deutschen Hartz IV Bezieher sind sich diese Leute nicht zu schade, sich in aller Frühe auf die kalten Felder zu begeben und ungezählte Male zu bücken, um aus dem feuchtnassen Erdreich die Stangen hervorzustechen.
Mit gleich zwei großen Spargel-Anbaugebieten – Abensberg und dem Gäuboden – und knapp 600 Hektar Anbaufläche zählt die Region zu den größten Spargel-anbaugebieten in ganz Bayern. Je nach Bodenbeschaffenheit der Anbaugebiete weisen die edlen Stangen unterschiedliche Geschmacksnoten auf – wobei allen eines gemein ist: der unvergleichliche Genuss! Doch was ist das Besondere am Gäuboden? Warum schmeckt der Spargel von hier einfach noch etwas mineralischer? Es liegt am Boden. Wie uns der Vorarbeiter erklärte, ist die Gegend um Straubing von einem schweren Löß-Lehm-Boden geprägt. Nicht vom üblichen Sandboden, aus dem der meiste Spargel stammt. Der Vorarbeiter ist übrigens ein Deutscher, der allerdings mit einer Polin verheiratet ist, wie er mir anschließend verraten hat.
Hier zeige ich Euch, wie professionell und richtig Spargel gestochen wird:
Was Spargelschlemmer wissen sollten: Das edle Gewächs ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Spargel wirkt entschlackend, hat einen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt und ist auch für Diabetiker besonders geeignet. Und: geschlemmt werden darf mit gutem Gewissen, denn ein Kilogramm Spargel hat nur 180 Kalorien, was gerade einmal einem Müsliriegel entspricht.
Spargel genießen im Gäuboden – mit der Pauschale Straubinger Lebenslust:
Niederbayerische Lebenslust und köstlichen Gäuboden-Spargel lernen Urlauber am besten mit der Pauschale „Straubinger Lebenslust“ kennen. Enthalten sind neben der Turmführung „Über den Dächern von Straubing“ auf den historischen Stadtturm mit Blick über die wunderschöne Altstadt unter anderem ein 3-Gänge Feinschmeckermenü sowie ein Stück geschichtsträchtige Agnes-Bernauer-Torte im Cafe Krönner.
Des Weiteren besuchen die Gäste den berühmten Straubinger Römerschatz im Gäubodenmuseum und den Straubinger Tiergarten. Dank umfangreichem Wellness-Verwöhnpaket im Erlebnisbad Aquatherm sind auch frühlingshafte Wetterkapriolen – wie wir sie etwa beim Spargelstechen Anfang Mai ertragen durften – schnell vergessen (Preis pro Person für zwei Nächte im Doppelzimmer ab 165 Euro. Informationen unter www.hotel-theresientor.de).
Disclaimer: Die Recherchereise und dieser Artikel wurden unterstützt vom Bayerischen Golf- und Thermenland, Ostbayern Tourismus und Comeo PR. Allen Beteiligten danke ich sehr herzlich, denn jetzt weiss ich, wie anstrengend Spargelstechen ist.